Magical Mystery
fahren, das kann ja wohl nicht alles sein!«
»Auf uns aufpassen, Charlie. Du sollst unser Babysitter sein.«
»Ich weiß nicht, Ferdi«, sagte ich, »irgendwie macht mich das stutzig, dass ihr mir viertausend Mark für sowas Banales gebt, ehrlich mal. Ich meine, kriegt man als Tourmanager so viel Geld?«
»Zehn Tage, das sind vierhundert Mark am Tag«, sagte Ferdi. »Das ist ja nicht gerade ein Hauptgewinn im Lotto, ehrlich mal! Und banal … – da wäre ich jetzt mal ein bisschen vorsichtig!«
»Hm«, sagte ich.
»Charlie, fängst du jetzt auch schon so an?! Ich hab bald keine Lust mehr! Was ist denn los mit euch Leuten? Ich meine, wir wollten dir zweitausend geben und du hast viertausend gewollt und wir haben ja gesagt, wo ist denn da das Problem, Charlie? Nun freu dich doch mal und was weiß ich.«
»Okay«, sagte ich, »dann freu ich mich jetzt mal.«
»Das ist mein alter Charlie, den habe ich gewollt! Und jetzt lass uns mal rübergehen, noch ein bisschen was wegschaffen, bevor die Charts kommen.«
Raimund war plötzlich da. Er stand hinter Ferdi und hielt ihm die Augen zu. »Rate mal, wer hier ist?«, sagte er.
»Raimund, du wolltest doch ins Bett gehen!«, sagte Ferdi.
»Das war alles seine Idee«, sagte Raimund und setzte sich an den Tisch. »Das war Ferdis Idee mit dem, dass wir dich engagieren. Wir brauchen einen, der nüchtern ist, hat er gesagt. Als ob wir dauernd besoffen wären! Aber ich find’s auch gut, Charlie!«
»Dann bin ich ja froh!«, sagte ich.
»Raimund, verdammt noch mal, du sollst doch ins Bett gehen«, sagte Ferdi. »Wir wollen doch morgen los, da musst du doch langsam auch mal heiaheia machen!«
»Ach was, ich hab den Freitag doch ausgelassen!« Raimund wandte sich an mich. »Freitagabend kümmert sich immer Ferdi um den Club. Aber nur, solange Ferdi noch durchhält, und Ferdi wird um drei schon immer müde, gut, dass wir noch Sigi und Müller haben! Die sind beim Club jetzt mit drin!«
»Raimund, hör mit dem Gelaber auf und geh ins Bett! Ich mach mir langsam Sorgen um ihn«, sagte Ferdi zu mir, während Raimund aufstand und einen Arm über dem Kopf schwenkte wie ein Schiffbrüchiger. Aus der Tiefe des Lala kam ein Kellner angelaufen. »So ‘ne Suppe, so ‘ne scharfe«, sagte Raimund und setzte sich wieder.
»Wie lange bist du jetzt wach, Raimund?«, fragte Ferdi.
»Hab ich doch gerade gesagt, seit Samstag abend oder was, was weiß ich, dreißig Stunden, sechsunddreißig, vierzig, ist doch kein Ding, Ferdi, jetzt spießer hier mal nicht so rum.«
»Schau dir mal Charlie hier an«, sagte Raimund. »Der musste damals in die Klapsmühle. Wie lange warst du da wach gewesen, Charlie? Man sagte, du wärst drei Tage wach gewesen und dann in die Klapsmühle!«
»Ich weiß es nicht mehr, Ferdi.«
»Sowas weiß man doch noch!«
»Ich nicht, Ferdi. Das ist eine von den Sachen, die zum Irrewerden dazugehören, dass man sowas nicht mehr weiß.«
»Ich denke manchmal: Was ist mit Raimund? Was ist, wenn der jetzt auch irre wird? Da mach ich mir langsam echt Sorgen!«
»Hähä«, lachte Raimund und haute Ferdi auf den Rücken. »Ich hab dich lieb, Ferdi!«
»Ich dich auch, Raimund. Aber schau dir hier Charlie an, der kann dir was erzählen, der kann dir erzählen, wie gefährlich das ist.«
»Ich nehme den Job«, sagte ich. »Aber ich habe noch ein paar Bedingungen!«
»Okay, dann sag mal«, sagte Ferdi.
»Im Auto wird nicht gekifft. Jedenfalls nicht während der Fahrt.«
»Okay. Dann müssen wir aber manchmal auf dem Parkplatz halten. Was noch?«
»Ich muss nicht in die Clubs.«
»Moment mal, du musst uns da aber vielleicht reinbringen oder rausholen.«
»Reinbringen und rausholen ist okay, aber keiner kann von mir verlangen, in den Club zu gehen und mitzumachen oder so.«
»Hey, Charlie, wir sind hier doch nicht bei Nepper, Schlepper, Bauernfänger, was denkst du denn?!«
»Okay. Und ich will Hotel und Einzelzimmer, und zwar eins, wo man sein eigenes Klo hat. Kein Pension-Erika-Ding oder so. Und nicht privat oder so. Nicht so wie damals bei Glitterschnitter!«
»Wir haben alle Hotel, Charlie! Wir sind BummBumm Records, mein Gott, Charlie, wir sind reich, verdammt, meinst du, da gehen wir in irgend so ‘ne Pension Erika?«
»Und kein Koks, wenn ich dabei bin. Ich will niemanden koksen sehen!«
»Mann, Charlie, wo kommst du denn her?« rief Raimund. »Koksen! Wer kokst denn schon noch?!«
»Ich wüsste schon einige«, sagte Ferdi.
»Auch keine E und was weiß
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