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Magical Mystery

Magical Mystery

Titel: Magical Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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ein kleiner Laden. Weiß nicht mal, wie der heißt. Wir sind doch gerade mit Magical Mystery unterwegs.«
    »Magical Mystery? Hier in Bremen? Ich wusste gar nicht, dass das auch in Bremen ist!« Der picklige Prinz war ganz aufgeregt. »Da hat man ja gar nichts von mitgekriegt, sowas muss man doch wissen! Ihr müsst mal irgendwo hinkommen, wo man das auch mitkriegt, also vielleicht ins Stubi, das ist gleich um die Ecke, das wäre so ‘n Laden, wo man das auch mitkriegt.«
    »Stubi?«, sagte Schöpfi misstrauisch. »Da war ich noch nie. War aber schon oft in Bremen. Ist das so ‘n Gummistiefelscheiß oder was?«
    »Nein, das ist hier um die Ecke. Das ist gut da, bisschen altmodisch, aber da läuft auch Techno. Wer war denn heute noch dabei?«
    »Die anderen kennt man nicht«, sagte Schöpfi, »Anja und Dubi hier, wie heißt ihr noch mal?«
    »Odo und Rama Noise«, sagte Dubi.
    »Genau«, sagte Schöpfi. »Das sind die mit dem Hit mit der Flöte.«
    »Kenn ich nicht«, sagte der Nachtportier.
    »Kommt diese Woche raus«, sagte Dubi. »Auf Kratzbombe!«
    »Kratzbombe?!«, sagte der Portier. »Bist du auch bei Kratzbombe?«, wandte er sich an Schöpfi. »Ich dachte, Hallo Hillu ist auf BummBumm erschienen.«
    »Leute«, sagte ich und hob die Hände, »wollen wir nicht mal lieber auf unsere Zimmer gehen?«
    »Ich dachte, wir drei sind alle im selben Zimmer«, sagte Schöpfi.
    »Ja. Aber ihr könnt auch hierbleiben, wenn ihr wollt«, sagte ich. »Ich gehe wieder hoch. Wie spät ist es überhaupt?«
    »Drei Uhr gerade durch«, sagte der Portier. »Wir müssen leise sein.«
    »Nun komm schon«, sagte ich zu Dubi und zog ihn Richtung Fahrstuhl.
    »Nicht anfassen«, sagte Dubi. »Ich geh alleine, nicht anfassen.«
    Ich ließ ihn los und öffnete den Fahrstuhl. Dubi stieg ein. »Und du, Schöpfi?«
    »Ich glaub, ich geh noch mal weg, vielleicht hat der ja noch einen Tipp hier …«, er zeigte auf den Portier.
    Der Portier nickte. »Auf jeden Fall. In Bremen ist immer was los, ich kenn mich aus!«
    »Wir haben zwar Late Check-out«, sagte ich mahnend, »aber um sechzehn Uhr ist Abfahrt, Schöpfi, dann musst du hier sein! Immer schön den Plan einhalten.«
    Die Fahrstuhltür ging zu und der Fahrstuhl verschwand. Mit Dubi. Ich drückte hektisch auf den Knopf, aber der Fahrstuhl kam nicht zurück.
    »Easy, Charlie, easy. Mach dich mal locker. Ich hab das Ende noch gar nicht erzählt«, sagte Schöpfi.
    »Welches Ende?«
    »Das mit dem Bild. Also das Beste war, dass ich also auf dem Pop-Illu-Cover war mit dem Bild, das Raimund da gemacht hatte, da hat er mich voll verarscht, das war ja schon ganz gut, aber dann hatte ich auf dem Bild auch noch ein weißes T-Shirt an, und da haben die von der Pop-Illu da ›Keine Macht den Drogen‹ reingemorpht, so fototechnisch. Ich meine, tu dir das mal rein! Voll hart! Aber irgendwie auch gut!«
    »Ja«, stimmte ich zu. »Sechzehn Uhr, Schöpfi! Am besten ein bisschen früher!«
    Der Fahrstuhl kam zurück. Die Tür ging auf. Dubi saß auf dem Boden und schlief. Ich ging hinein und drückte auf den Knopf für die erste Etage, aber die Tür ging nicht zu. Ich stand eine ganze Weile neben dem schlafenden Dubi, drückte immer mal wieder auf den Knopf und wartete, dass endlich die Tür zuging. Schöpfi und der Nachtportier schauten mir zu.
    »Bis denn«, sagte ich.
    »Alles klar«, sagte Schöpfi. »Hier, nimm die noch mit!« Er nahm eine Plattentasche und ein kleines Keyboard, die beim Elch standen und reichte sie mir in den Fahrstuhl hinein. »Kannst du die noch mitnehmen? Ist sein Zeug.«
    »Ja, easy«, sagte ich. Dann standen wir weiter so herum, ich mit Dubi und Plattentasche im Aufzug, die beiden davor.
    »Das ist manchmal so, das dauert jetzt ein bisschen«, sagte der Portier. »Der Fahrstuhl ist nicht ganz astrein, glaube ich.«
    »Sechzehn Uhr, Schöpfi«, sagte ich.
    »Schon klar, Charlie!«
    Dann ging endlich die Tür zu.

35. Kontaktstoned
    Um sieben Uhr kam der Weckruf, aber ich hatte schon lange wachgelegen, als das Telefon klingelte, zum Glück war es ein Weckruf mit einer automatischen Ansage, da musste ich mit keinem reden. Irgendwo im Raum schnarchte Dubi leise vor sich hin und irgendwo im Raum war auch das dunkle Gefühl, und wenn ich wollte, konnte ich mir vorstellen, dass es das dunkle Gefühl war, das diese leisen röchelnden Geräusche machte, das gab der Sache wenigstens was Dramatisches, ansonsten war alles grau, innen wie außen, und ich hatte vor dem Weckruf dagelegen und

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