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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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ich dich ja nicht in meinem Haus haben. Aber vermutlich ist selbst das noch besser, als wenn du unten an meiner Einfahrt stehst und Gott und der Welt lauthals meine Privatangelegenheiten verkündest. Also, was willst du?«
    »Eine Tasse Tee wäre schön, vielen Dank.« Mitzi schob sich ungelenk auf die Kante eines Sitzmöbels, dessen Design von Terence Conran hätte stammen können. »Ich habe Kuchen mitgebracht.«
    »Ich darf keinen Kuchen essen. Atkins-Diät. Keine Kohlenhydrate.« Tarnia musterte Mitzi vom Scheitel bis zur Sohle. »Etwas, wovon du offenbar noch nie gehört hast. Du brauchst ja mindestens Größe 38. Tja, in deinem Alter lassen sich viele ganz schön gehen. Nein, tut mir leid. Keine Kohlenhydrate.«
    Mist. Mitzi versuchte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Oh, die Törtchen haben aber ganz wenig Kohlenhydrate, da ist kaum etwas drin … Und sie schmecken köstlich …«
    Sie leerte die restlichen Überredungstörtchen auf den makellos sauberen Tresen. Sie rochen immer noch würzig und warm. Tarnia, die offenkundig eine sehr strenge Diät hielt, wandte sich von dem transparenten Wasserkocher ab, in dem sie gerade das Teewasser kochte, und wurde auf der Stelle schwach.
    »Oh, die sehen aber – ähm – ich meine … nun ja, eines könnte ich vielleicht – bevor Marquis nach Hause kommt und -«
    »Hör in Gottes Namen auf, ihn Marquis zu nennen«, sagte Mitzi kichernd. »Das kann ich einfach nicht ernst nehmen.«
    Tarnia zog einen Flunsch und zog die Hand zurück, die bereits über den Törtchen geschwebt hatte. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass wir uns weiterentwickelt haben, Mitzi. Marquis und ich. Wir möchten nicht daran erinnert werden -«
    »Nein, natürlich nicht.« Mitzi begriff, dass sie regelrecht zu Kreuze kriechen musste, wenn Tarnia das Überredungstörtchen essen sollte. »Das vergesse ich immer wieder. Entschuldige.«
    Schon milder gestimmt, bereitete Tarnia den Tee in einer transparenten Teekanne und stellte sie mitsamt transparenten Tassen auf ein transparentes Tablett. Milch und Zucker waren nirgends zu sehen. Oh weh.
    Es war alles ganz anders als in ihrer Jugend. Damals hatten sie und Tarnia in der Sozialsiedlung an der Bath Road am Rand von Hazy Hassocks beinahe Tür an Tür gewohnt. Sie waren in der Oberschule in Winterbrook in dieselbe Klasse gegangen und hatten beide davon geträumt, Sekretärin bei einer Plattenfirma zu werden und Marc Bolan zu heiraten.
    »So.« Tarnia klemmte ihren winzigen Körper auf einen der sonderbaren Stühle. »Was willst du?«
    Mitzi schob ihr die Törtchen hin und versuchte eine neutrale Miene zu wahren, während sie Tarnia vom Fitte-Fünfziger-Club erzählte.
    »Ausgeschlossen«, sagte Tarnia zugeknöpft, als sie fertig war. »Kommt nicht infrage. Unter keinen Umständen. Verstanden? Und jetzt kannst du gehen.«
    Nein, das konnte sie nicht. Die Törtchen waren nach wie vor unberührt. Mutig nippte Mitzi an der Tasse mit dem transparenten Tee.
    Guter Gott! Domestos!

    »Earl Grey«, erklärte Tarnia. »Keine billigen Teeabfälle in Beuteln aus dem Supermarkt.«
    »Köstlich.« Mitzi lächelte tapfer. »Aber warum lässt du die Leute den Gemeindesaal und die Grünanlagen nicht -«
    »Tu ich doch. Erst diesen Sommer hat Marigold Soames-Hartley die Hochzeit ihrer Belinda in mehreren Zeltpavillons auf der unteren Wiese gefeiert, und die Pugh-Padgetts halten ihre Wohltätigkeitsveranstaltungen immer im Gemeindesaal ab und -«
    »Aber das sind gar keine richtigen Dorfbewohner!« Mitzi stellte ihre Tasse ab. »Sie wohnen ja nicht einmal in Hazy Hassocks.«
    »Nein. Genau deshalb dürfen sie die Einrichtungen ungestraft benutzen. Sie sind die Art von Leuten, mit denen Marquis und ich jetzt verkehren. Sie sind uns gesellschaftlich ebenbürtig. Unsere Freunde.«
    »Du meinst, sie wissen nicht, dass du in einer Sozialwohnung an der Bath Road aufgewachsen bist oder dass dein Vater Busfahrer war oder dass … dass Marquis in seiner Schule als Schnösel-Mark bekannt war und sein Vater heute noch Milchmann in Winterbrook ist und seine Mutter bei Tesco arbeitet … Oder -«
    »Genau!« Tarnias Augen blitzten. »Ganz genau! Und deshalb will ich auch nichts mit dir zu tun haben! Warum soll ich, nachdem ich mich aus diesem ganzen Morast hochgearbeitet habe, das Dorfgesindel an mich heranlassen, dem es einen Heidenspaß machen würde, mich und meine neuen Freunde – ganz zu schweigen von Marquis’ Geschäftspartnern – daran zu erinnern,

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