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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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sortiert, die in der Düsternis des Gemeindesaals wie bunte Tupfen wirkten.
    Mann, dachte Mitzi benommen, es funktioniert.
    Zwanzig Minuten später funktionierte es immer noch. Zufall natürlich. Zum zweiten Mal. Natürlich hätten sie das auch ohne die Überredungstörtchen geschafft. Selbstverständlich, oder?
    Lavender und Lobelia, denen braune Krümel um die Oberlippe klebten, hatten sich offenbar dem Kricket-Team angeschlossen. Das hatte schon mal den Vorzug, dass sie wenigstens nicht mehr in Schutzhelme investieren mussten.
    Der Filzhutmann kam mit einem Packen Blätter in der Hand auf die Bühne gesprungen. »Sind noch welche von diesen knusprigen Törtchen übrig, Mitzi? Gingen runter wie
Honig. Nein? Mist. Na gut, so weit sind wir jedenfalls bis jetzt gekommen …«
    Mitzi studierte die Listen. Es schien alles zu laufen wie geschmiert. Besonders freute sie, dass ihre Freunde aus der Bücherei sich für verschiedene Aktivitäten eingetragen hatten. Selbst manche der ausgefalleneren Wünsche von Anrufern waren offenbar auf Gegenliebe gestoßen. Wenn es im richtigen Leben genauso gut funktionierte wie auf dem Papier, dann würden die grauen Panther aus Hazy Hassocks genug finden, worauf sie sich stürzen konnten. Der Fitte-Fünfziger-Club war – toi, toi, toi – auf Anhieb voll angelaufen. Ihr war absolut schleierhaft, warum niemand zuvor auf die Idee gekommen war. Jetzt brauchten sie nur noch wöchentliche Treffen zu organisieren, um die Details abzusprechen und alles Weitere in die Wege zu leiten. Mittwochnachmittag wäre günstig. Sie würde es später vorschlagen.
    Mitzi strahlte den Filzhutmann an. »Das sieht wirklich super aus. Jetzt müssen wir nur noch einen Termin für Aktualisierungen und sonstige Veränderungen festlegen und den Gemeindesaal als Unterrichtsraum reservieren, sagen wir für jede Disziplin ein- oder zweimal die Woche, und dann brauchen wir natürlich noch einen geeigneten Ort für die sportlichen Aktivitäten.«
    »Snepps Fields wäre ideal.«
    Mitzi verzog das Gesicht. Snepps Fields kam überhaupt nicht infrage. Tarnia überwachte bereits die Nutzung des Gemeindesaals so argwöhnisch und missgünstig wie ein Zerberus. Sie zu überreden, den Pöbel auf ihren Wiesen grobe Spiele treiben zu lassen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit.
    »Überlass das nur mir. Ich muss ohnehin mit Tarnia über die ganze Sache sprechen.«

    »Hauptsache, ich muss es nicht machen«, sagte der Filzhutmann düster. »Und wenn du es nicht bereits mit ihr abgesprochen hast, können wir ohnehin gleich einpacken. Die alte Kuh hat schon immer alles im Keim erstickt, was wir vorgeschlagen haben.«
    »Ich weiß, aber -«
    »Aber nichts.« Der Filzhutmann sah ausgesprochen missmutig drein. »Was soll es denn bringen, ihnen erst alle möglichen Hoffnungen zu machen« – er ruckte mit dem Kopf in Richtung Zuschauerraum -, »nur um ihnen dann zu sagen, dass sie weder tanzen noch ein Feuerwerk abbrennen noch Fußball spielen noch eine Heavy-Metal-Band gründen dürfen -«
    »Sie wollen eine Heavy-Metal-Band gründen?«, fiel ihm Mitzi ins Wort. »Ehrlich? Ist ja toll!«
    »Ja, aber wir können ihnen genauso gut gleich sagen, dass sie sich die Mühe sparen sollen … ebenso wie der Tanzgruppe … oder den Leuten, die ein Musical einstudieren wollen …«
    Mitzi stöhnte leise. Es klang alles so herrlich. Eine Revolution der über Fünfzigjährigen … Doch wenn sie Tarnia nicht dazu überreden konnte, sie die Räume und Anlagen nutzen zu lassen, würde alles sang- und klanglos untergehen, und es wäre ihre Schuld, dass sie den anderen grundlos Hoffnungen gemacht hatte und … Sie sah auf die Bühne. Eine versprengte Tupperdose stand noch hinter dem Stuhl. Sie schmunzelte. Konnte sie? Sollte sie?
    Tja, warum nicht? Einen Versuch war es doch wert, oder?
    »Überlass das nur mir«, sagte sie fest. »Ich gehe zu Tarnia, sobald wir hier fertig sind. Es geht alles klar, du wirst schon sehen.«

    Als sie eine Stunde später in ihrem Mini vor Tarnia Snepps’ Haus am Ortsrand von Hazy Hassocks saß, war Mitzi ganz und gar nicht mehr so selbstsicher. Sie hatte den Gemeindesaal wie eine siegreiche Heldin verlassen, nachdem sich alle so darüber gefreut hatten, wie gut die Fitten Fünfziger vorangekommen waren. Und jetzt verließen sich alle darauf, dass sie ihnen die Nutzung des Gemeindesaals und des Freigeländes mit sämtlichen Einrichtungen sicherte, damit sie ihre Pläne umsetzen konnten. Es hing alles von ihr ab – und von

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