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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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FFC-Fassung von Hair unter Pornographie-Verdacht geriete, würde das Ordnungsamt in Hazy Hassocks einschlagen wie der Blitz beim Donnerwetter.
    Der Filzhutmann reckte die Schultern. »Wir machen noch einen Durchlauf, wenn dieser Basarzirkus hier vorbei ist. Bleibst du da und schaust zu?«

    »Äh, nein … ich glaube nicht. Ich hab noch jede Menge zu tun und -«
    »Solltest du aber, weißt du. Sie sind wirklich gut. Raymond und Timothy haben uns ein herrliches Bühnenbild von Greenwich Village gemacht, Merle hat die Beleuchtung in den Griff gekriegt, und seit wir das mit der Akustik gecheckt haben, hört man bei den Liedtexten jedes Wort auch noch ganz hinten im Saal.«
    Mitzi schauderte.
    Es war der Tag des Adventsmarkts von Hazy Hassocks. Eigentlich war es am letzten Samstag im November bis Weihnachten noch lange hin, aber dies war der traditionelle Termin, an dem die Dorfbewohner scharenweise einfielen, um rechtzeitig vor dem Fest diese und jene Kleinigkeit für ihre Lieben zu kaufen.
    Im Gemeindesaal – dekoriert mit trübseligen handgeklebten Papiergirlanden in Friedhofsbraun und Düngergrün und mehreren gruseligen, schielenden Watteschneemännern, angefertigt von der Vorschulklasse der örtlichen Grundschule – war mächtig viel Betrieb. Mitzi, die wie immer für die Abteilung Kosmetik zuständig war, hatte tausend Sachen im Kopf.
    Die Hochzeitsplanung lief gut. Sie war mit Doll und Lu in Reading gewesen und hatte das Brautkleid gekauft. Es war ein klassisches weißes Trägerkleid aus glänzendem Satin mit einer weißen Boa aus Schwanendaunen, dazu lange weiße Handschuhe und eine reichlich aufwändige Tiara. Mitzi fand das Kleid hinreißend schön, aber wahrscheinlich war es viel zu sommerlich. Doll hatte allerdings gemeint, ihre Hitzewallungen, die sie wohl anstelle von Morgenübelkeit plagten, würden von innen für mehr als genug Wärme sorgen.

    Lu hatte sich im Hinblick auf ihr Brautjungfernkleid erstaunlich fügsam gezeigt. Sie schien wegen Shay auf einer ganz eigenen rosa Wolke zu schweben. Rosa zu tragen hatte sie sich allerdings geweigert, ebenso Hellblau oder Lila, aber mit dunkelroter Seide war sie ganz einverstanden gewesen und hatte sich sogar bereiterklärt, purpurne Perlen mit Efeu und Stechpalmenblättern in ihre Zöpfe zu flechten.
    Wie zu erwarten, hatte sie es kategorisch abgelehnt, für diesen Anlass ihre Haare frisieren zu lassen, aber Doll hatte sich in diesem Punkt gerne kompromissbereit gezeigt. Vor allem, da Lu anstelle ihrer geliebten Doc-Martens-Stiefel sehr elegante hochhackige, rotseidene Stöckelschuhe tragen würde.
    Mitzi hatte Ewigkeiten über ihre Aufmachung als Brautmutter gegrübelt und sich schließlich für ein langes mittelalterliches Kleid aus smaragdgrünem Samt entschieden, in dem sie sich ein bisschen wie die König-Artus-Gemahlin Ginevra vorkam und das ihr rotes Haar sehr schön zur Geltung brachte. Da außerdem eines der Hochzeitsrezepte in Großmutters Buch »Grüne Gewänder« hieß, fand Mitzi dieses Kleid sehr passend.
    Mitzi hatte sich über Granny Westwards krakelig geschriebenen Nachsatz köstlich amüsiert, dass der Name Grüne Gewänder, die aphrodisierende Eigenschaften hatten und daher für Hochzeiten gut geeignet waren, sich von der ländlichen Redensart »einer Dirne ein grünes Gewand schenken« ableitete, was im übertragenen Sinn bedeutete, es mit dem Flittchen des Dorfes in den Wiesen zu treiben. Sie hatte Richard und Judy von diesem pikanten Detail erzählt, fand aber, dass ihre Töchter darüber nicht unbedingt informiert werden müssten.

    Der Pfarrer hatte zugestimmt, die Hochzeit am Nachmittag vor Heiligabend zwischen dem Familiengottesdienst und dem Kerzenumzug der Kinder einzuschieben; passende Musik war ausgewählt worden; Otto und Boris waren mit dem selbstbereiteten Büfett bei der Feier im Faery Glen ganz einverstanden; und Lance hatte gesagt, er übernähme die Getränkerechnung – was, wie Mitzi fand, sehr tapfer von ihm war, denn sie wusste, welche Mengen Alkohol die Bewohner von Hazy Hassocks auf Kosten anderer so trinken konnten.
    So war im Grunde für die Feier bereits mehr oder weniger alles geklärt, abgesehen von der Frage, aus welchen von Granny Westwards Rezepten neben den bereits ausgewählten Grünen Gewändern und Schäumenden Träumen das Hochzeitsessen bestehen sollte.
    Und dann waren da natürlich noch die Aufführung von Hair , in beängstigend kurzer Zeit von nur zehn Tagen und die restlichen, immer weiter

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