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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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sie war überzeugt, dass dies den Geschmack nicht beeinträchtigte, insbesondere, wenn man die Meringen mit einer
großen Portion Sahne zu Doppeldeckern zusammenfügte.
    »Okay«, sagte Lu zu sich selbst. »Ein Happs, dann sag ich meinen Spruch und – ach ja, balancier das hier auf meiner Handfläche …«
    Es war ja ein Glück, dachte sie, dass sie allein zu Hause war. Die Meringen waren krümelig und außerordentlich heiß, die Sahne war geschmolzen und tropfte, die leeren Sternanishüllen erwiesen sich als fitzelige kleine Biester, und als sie durch die Küche hopste und ihrem Mund kühlende Luft zufächerte, kam ihr Zauberspruch als gurgelndes Gebrüll heraus.
    Sie hatte sagen wollen: »Bitte lass Shay sich wirklich und wahrhaftig in mich verlieben, sodass er ohne mich nicht mehr leben kann, und lass ihn einsehen, dass Carmel, na ja, okay, ganz süß ist, aber süß ist vergänglich, und wahre Liebe ist für immer – falls das nicht zu kitschig klingt -, und – ähm – ach ja, lass all die Welpen wohlauf sein und mach der illegalen Hundezucht ein Ende und – also, lass mich so glücklich werden, wie Mum und Doll es sind, bitte …« Doch es klang wie unverständliches Genuschel, begleitet von einem Sprühregen aus Baiserkrümeln.
    Nachdem sie den Rest der allzu süßen Sternschnuppen heruntergewürgt hatte und ihr reichlich seltsam zumute war, warf Lulu einen letzten Blick auf das wüste Durcheinander in der Küche und beschloss, sich vor dem Aufräumen lieber erst für ein Weilchen ans Feuer zu setzen, zumindest bis ihr Magen sich ein wenig beruhigt hatte. Außerdem hoffte sie, dass die durch die Beschwörung geweckten Kräfte die Kernaussage aus ihrem Kauderwelsch herausfiltern könnten.
    Der Fernseher flüsterte noch immer vor sich hin, und
Lu zappte ziemlich sprunghaft durch die Kanäle. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie merkte, ob die Sternschnuppen ihren Auftrag erfüllten? Das war ein Punkt, bei dem Granny Westward nie so ganz eindeutig war: die Zeitspanne zwischen Ursache und Wirkung. Die Sprecherin der Lokalnachrichten, mit glänzenden Haaren und Lippen, machte ein ernstes Gesicht und sagte etwas von wegen »neueste Meldungen«. Lu ließ sich aufs Sofa plumpsen und schoss im nächsten Moment wieder in die Höhe.
    »Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus auf der Autobahn in Auffahrunfall verwickelt … Rettungsdienste am Unfallort … noch keine Angaben zu Todesopfern … Mehr, sobald neue Nachrichten vorliegen … Wir schalten um zu unserem Mann vor Ort …«
    Und dann folgten ein paar grauenhafte Bilder von einer Massenkarambolage mit einem über die Fahrbahn geschlitterten Krankenwagen, mehreren besorgt dreinblickenden Polizisten, einem chaotischen Stau und einem dicken Reporter mit angemessen düsterem Gesicht.
    »Neeeiiin!«, schrie Lu. »Nein! Nein! Nein!«
    Guter Gott, das war allein ihre Schuld! Der Sternschnuppenzauber hatte Shays Konzentration am Steuer beeinträchtigt, und nun war er wahrscheinlich tot – sie würde ihn nie wieder sehen und ihn nie vergessen können und … ach, Mist!
    Da war jemand an der Tür.
    Schluchzend taumelte Lu in den Flur. Das waren sicher Lav und Lob. Sie hatten wohl auch die Nachrichten gesehen, oder vielleicht hatte man sie als Shays Vermieterinnen bereits verständigt, und nun kamen sie, um die Schreckensnachricht zu überbringen.
    Mit zitternden Händen zog sie schließlich die Tür auf.

    »Hi!«, sagte Shay und strahlte sie an. »Ich hab dich doch hoffentlich nicht geweckt?«
    Lu starrte ihn an, unfähig, irgendwas zu sagen. War das jetzt so eine Szene wie zwischen Demi Moore und Patrick Swayze in dem Film »Ghost«? War sein Geist zu ihr geschwebt, angezogen durch die Sternschnuppenbeschwörung? Wusste er gar nicht, dass er gerade ums Leben gekommen war?
    »Lu?« Shay sah sie aufmerksam an. »Geht es dir gut?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hattest einen Unfall. Ich habe es gerade in den Nachrichten gesehen. Du – du – ach -«
    »Hey.« Er kam herein und zog sie in seine Arme. »Hey, komm mal her, Engelchen. Was in aller Welt ist denn los mit dir?«
    Ihr war undeutlich bewusst, dass sein grüner Sanitäterkittel sich warm anfühlte und sie irgendwo sein Herz klopfen spürte. Vielleicht lebte er noch. Gegen seine Brust gewandt holte sie tief Luft und brabbelte irgendetwas, merkte aber, dass sie nur völlig zusammenhangloses Zeug herausbrachte.
    »Okay.« Er schob ihr die Zöpfe und Perlen aus dem Gesicht und schloss mit dem Fuß die

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