Magical
herkommen, wenn es hier nicht mehr so voll ist, und wir unterhalten uns einfach nur?«
»Morgen?«
»Ich meine, wenn du willst. Du könntest etwas Bequemeres anziehen.« Er schaute auf meine Schuhe hinunter. »Zum Beispiel Flipflops. Wir könnten am Strand spazieren gehen.«
Ich lächelte reumütig. »Ich wünschte, ich hätte jetzt ein Paar Flipflops. Ich würde sehr gern mit dir tanzen, aber mir tun die Füße weh.«
»Dafür gibt es eine Lösung«, sagte Travis.
»Und zwar?«
Daraufhin kniete er sich genau wie Aschenbrödels Prinz direkt vor Lisette und allen anderen neben mir auf den Boden und sagte: »Eure Pantoffeln, Milady?«
Ich wusste, um was er mich da bat, und streckte ihm meinen Fuß hin. Er streifte zuerst den einen Schuh ab, danach den anderen. Er zuckte nicht zusammen, als er meinegroßen Füße sah. Vielleicht waren sie ja gar nicht so groß. Wenigstens hatte ich eine Pediküre bekommen, sodass zumindest mein Nagellack nicht abblätterte. »Es ist albern, dass Frauen diese Dinger tragen müssen.« Er ging hinüber zu einem dieser kleinen Tische, wie sie auf Partys immer herumstehen, damit die Leute ihre Gläser darauf abstellen können, wenn sie sie nicht mehr brauchen. Zufällig stand der Tisch genau neben Lisette und Warner, und als Travis in ihre Nähe kam, versuchte Lisette, ihn zu begrüßen, aber er nickte nur. Er ließ die Schuhe auf den Tisch fallen. Ich wusste, dass es Mutter nichts ausmachen würde. »Bist du jetzt zum Tanzen bereit?«
Ich nickte. Er streckte mir die Hand hin und führte mich auf die Tanzfläche.
»Zieh morgen etwas Bequemes an«, sagte er, »und bring deinen Badeanzug mit.«
Es gibt all diese Klischees über erste Tänze mit diesem ganz besonderen Typen, dass man sich selbst vergisst und wie auf einer Wolke tanzt. Ich habe mich keine Sekunde lang vergessen, aber es war trotzdem wunderbar, vor allem, als Travis sagte: »Ich lerne nie jemanden auf Partys kennen, weil normalerweise Mädchen wie das da drüben auftauchen. Völlig aufgebretzelt und groupiemäßig, als dächten sie, ich würde einen Star aus ihnen machen oder so.« Er verdrehte die Augen. »Aber du bist nicht so.«
Er deutete auf Lisette. Sie war ihm zurück in den Raum gefolgt. Ich nickte. Ich wollte das Thema fallen lassen, aber dann fiel mir ein, wie das mit Warner gelaufen war, deshalb sagte ich: »Okay, ich muss dir etwas gestehen. Das ist meine Stiefschwester.«
»Oh.« Er sah verlegen aus. »Oh, das tut mir sehr leid.«
»Nein, das braucht es nicht. Wir stehen uns nicht nahe oder so. Sie ist irgendwie … genau wie du gesagt hast. Ich dachte nur, wenn du das später herausfindest, wäre es komisch, wenn ich es dir nicht gesagt hätte. Nicht dass ich erwarte … ich meine, du fliegst wahrscheinlich einfach zurück nach L. A. und ich werde dich nach heute Abend nie wieder sehen.«
Er runzelte die Stirn. »Siehst du das so vor dir?«
»Nein, ich meine, das ist nicht das, was ich vor mir sehen möchte. Ich dachte nur …«
Er hob den Finger und legt ihn auf meine Lippen. Ich wusste, er wollte mir damit mitteilen, dass ich aufhören sollte zu plappern, aber die Geste hatte eine Vertrautheit an sich, die sich warm anfühlte, obwohl wir einander erst so kurze Zeit kannten. »Willst du wissen, was wirklich cool daran ist, wenn man beim Fernsehen arbeitet?«
»Was?«
»Das Geld. Sie zahlen einem so viel – wenn man möchte, kann man über das Wochenende nach Miami fliegen, um dieses Mädchen zu besuchen, das man mag, oder sie für den Sommer auf einen Besuch am Filmset in Italien einladen, damit man sich mit jemandem über Bücher oder Shakespeare oder so unterhalten kann.«
»Echt?« Sagte er gerade das, von dem ich glaubte, dass er es sagte? »Das ist echt cool.«
»Ja.« Und dann küsste er mich, nur ganz kurz auf die Wange, aber lang genug, dass ich die Wärme seiner Lippen spürte und sein Eau de Cologne roch, das nach Sand und Zitrus duftete. Und dann dieses Gefühl in der Magengrube, als würde man durch eine Falltür stürzen. Einen Augenblick lang standen wir Schulter an Schulter, Hand in Hand da. Kameras blitzten auf und ich fragte mich, ob das alles nur ein Fototermin für die Presse war, aber er sagte: »Das Nervige, wenn man im Fernsehen ist, ist natürlich, dass man nicht einmal ein Mädchen küssen kann, ohne dass es gleich Bilder davon gibt. Das killt jegliche Spontaneität.«
»Das glaub ich dir gern.«
»Aber ich will dich küssen, Emma. Nicht nur auf die Wange. Kommst du
Weitere Kostenlose Bücher