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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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morgen?«
    »Wahrscheinlich«, flüsterte ich und fragte mich, warum ich das gesagt hatte. Natürlich würde ich kommen.
    Aber ich hatte genau das Richtige gesagt, denn er lachte und sagte: »Du bist anders als alle, die ich kenne. Das hätte ich mir wohl schon denken können, als ich dich dort mit Candide gesehen habe. Niemand, den ich kenne, hätte ›wahrscheinlich‹ gesagt. Aber im Ernst, wenn die Fahrt ein Problem ist, kann ich jemanden schicken, der dich abholt.«
    »Okay. Um die Mittagszeit?«
    War das zu früh? Zu spät?
    Er nickte. »Mittagszeit.«
    Ich sagte: »Solltest du vielleicht … ich meine, will dein Dad, dass du noch mit anderen Mädchen tanzt? Ich würde das verstehen.« Aber ich will nicht, dass er weggeht!
    Er schüttelte den Kopf. »Mehr werde ich für meinen Dad nicht tun.«
    Also tanzten wir noch eine Stunde, vorbei an Mutter, die strahlte, an Lisette, die finster dreinblickte, Warner, der dauernd den Kopf schüttelte, und an etwa hundert anderen Mädchen, die mich alle anstarrten und sich wahrscheinlich fragten, was ich hatte, was sie nicht hatten.
    Außer einem, einem Mädchen mit erstaunlich schwarzem Haar in einem roten Samtkleid, das aussah, als wäre es aus einem anderen Jahrhundert. Niemand sonst im Raum schien sie zu sehen, aber sie zwinkerte mir zu, als ich vorbeitanzte, und ich erkannte sie. Kendra!
    »Hast du das gemacht?«, formte ich mit den Lippen.
    Sie schüttelte den Kopf und zeigte auf mich.
    Dann verwandelte sie sich in eine Krähe und flog vom Balkon.
    Was außer mir niemand bemerkte.
    KENDRA SPRICHT
(ist das nicht ihr gutes Recht nach einer solch spektakulären und völlig unerwarteten Lösung?)
    Okay, ich habe also meine Meinung geändert und Emma geholfen. Aber was habe ich denn schon getan? Habe ich dafür gesorgt, dass Travis sich in Emma anstatt in Lisette verliebt? Nee. Das war nur ein glücklicher Zufall. Einmal in etwa hundert Jahren oder so kommt das vor. Und ichhabe auch nichts dazu beigetragen, dass sie ihn dem dummen Warner vorzieht. Aber ich bin froh, dass sie es getan hat.
    Ich mische mich nicht gern ein, wisst ihr? Nein, echt nicht.
    Die Leute wollen immer wissen, was nach dem Ende der Geschichte passiert. Verlieben sie sich? Leben sie glücklich bis an das Ende ihrer Tage? Werden sie heiraten und sechs Kinder bekommen? Zu früh, um das vorauszusagen. Ich habe meine Weisheit durch langes Leben erlangt und nicht durch Zeitreisen, deshalb kann ich die Zukunft nicht voraussagen. Wenn ich es könnte, dann wäre ich wegen dieses Bestien-Jungen in New York nicht so besorgt gewesen. Aber ich weiß, dass Emma am nächsten Tag tatsächlich zu Travis gegangen ist, und am Tag danach auch, und er kam das ganze Schuljahr lang, immer wenn er Gelegenheit dazu hatte, zurück nach Miami. Einmal hat er sie sogar von der Schule abgeholt, als Überraschung. Es sieht also ziemlich vielversprechend aus.
    Und Lisette? Sie ließ die ganze folgende Woche bei allen, die bereit waren, es sich anzuhören, Tiraden los, wie es denn angehen könne, dass Travis auf Emma stünde. Endlich sagte ihr jemand (vielleicht Tayloe), dass sie die Klappe halten solle und dass sie alle langweile. Alle stimmten zu.
    Oh, und sie trennte sich ein paar Tage nach der Party von Warner, was niemanden besonders überraschte. Außer Warner.
    In der Aschenputtel -Version der Gebrüder Grimm werden den Stiefschwestern am Ende die Augen von Vögeln ausgepickt. In Perraults Version vergibt ihnen Aschenputtel und findet reiche Ehemänner für sie.
    So weit würde ich Emma zwar nicht raten zu gehen, aber ich stimmte ihr zu, als sie sagte, sie wolle versuchen, Frieden mit Lisette zu schließen.
    Im Folgenden erzählt sie mit eigenen Worten, was passiert ist.



O kay, Travis war so ziemlich unglaublich. Aber anders als in Märchen oder Filmen lösten sich nicht alle unsere Probleme, nur weil wir verliebt waren – auch wenn das half. Ich musste weiterhin in unserem Haus wohnen. Mit Lisette. Und meiner Mutter. Und ich konnte Kendra schließlich nicht jeden Tag dazu bringen, Magie einzusetzen.
    Na ja, ich hätte schon gekonnt, aber das schien mir nicht nett zu sein.
    Deshalb hielt ich am Tag, nachdem Lisette mit Warner Schluss gemacht hatte und sich vor der Schule zur Bushaltestelle schleppte, neben ihr an. »Steig ein.«
    Sie zögerte, aber ich sagte: »Wenn du es vorziehst, dass sich dein Haar kräuselt, anstatt mit mir zu fahren, dann bitte.«
    Sie fasste sich ins Haar, das natürlich perfekt saß, aber sie

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