Magie der Leidenschaft
Zimmer.
Connal, der sie nicht aus den Augen ließ, freute sich über ihr Staunen, und als sie zu einem Sessel lief und sich hineinsetzte, um das weiche Kissen zu probieren, unterdrückte er ein Lachen.
»Wie schön es ist, wie fein!« Ihr Blick flog zu ihm, als sie wieder aufstand. »Ritter in voller Rüstung und mit Schlamm an den Stiefeln haben hier wohl keinen Zutritt?«
»Nicht, solange ich etwas zu sagen habe, Liebchen«, ertönte eine Frauenstimme.
»Und du hast sehr viel zu sagen«, gab Connal zurück, während er seinen Umhang einem wartenden Diener zuwarf.
Sinead fuhr herum, als eine rundliche, kleine Frau aus dem hinteren Bereich des Gebäudes auftauchte und sich die Hände an der Schürze abwischte, die sie umgebunden hatte.
»Oh, Mylord, Ihr habt sie mitgebracht!«
Sinead sah erst Connal, dann die Frau an, die zu ihr stürzte und sie stürmisch umarmte. Sinead lachte und erwiderte die
Connal trat zu ihnen und nahm Sinead den Umhang ab. »Das ist Lady Sinead O’Donnel DeClare. Sinead, meine ... äh, Haushälterin, Mistress Murphy.«
Murphy grinste, und ihr Gesicht erstrahlte wie ein rotbackiger Apfel in der Sonne. »Ah, die Prinzessin der Nine Gleanns«, erwiderte sie ehrfürchtig. »Die Göttin sei gepriesen!«
Sinead lächelte und nickte. »Und was habt Ihr hier zu tun, Mistress?«
»Ach, nennt mich Murphy. Ich hab noch nie was für formelle Titel übrig gehabt.«
»Murphy glaubt, es wäre ihre Pflicht, mich zu Tode zu plagen und mich dazu zu bringen, mir die Ohren zu waschen und Grünzeug zu essen.« Er schauderte.
Sinead, die Connal auf einmal mit ganz anderen Augen sah, brach in Gelächter aus.
»Ach, so redet er immer daher, aber er braucht jemanden, der auf ihn aufpasst.«
Sinead musterte Connal von oben bis unten.
»Und nie ist er hier, doch vielleicht bleibt er ja jetzt ein bisschen.«
Connal wollte die Frau nicht enttäuschen, indem er ihr mitteilte, dass ihr Aufenthalt nur von kurzer Dauer sein würde. Er vermisste Irland jetzt schon. »Ist alles vorbereitet, Murphy?«
»Ja, Mylord, alles in bester Ordnung.«
»Dann zeig Lady Sinead ihr Zimmer.«
Murphy nickte und machte eine Handbewegung, aber Sinead drehte sich zu Connal um und stemmte die Hände in die Hüften. »Was führst du im Schilde, PenDragon? Ich kenne diesen Blick.«
»Welchen Blick?«
»Den, der mir verrät, dass du Geheimnisse vor mir hast.«
Seine Miene entspannte sich, und er nahm sie bei den
Schultern. »Ich habe nach einem Priester schicken lassen«, gestand er.
»Oh.«
»Oh? Das ist alles?«
Sie lächelte verschmitzt und strich mit einer Hand über den weichen braunen Samt seiner Tunika. »Wir brauchen keine Zeremonie, Connal«, erwiderte sie. »Wir haben im Wald bindende Worte gesprochen, und die Natur war Zeuge unserer Vereinigung. Es ist geschehen. Für immer und ewig.«
Er grinste breit, ohne Murphys übertrieben lautes missbilligendes Schnalzen zu beachten. »Ich will, dass diese Ehe auch vor Recht und Gesetz bindend ist.«
Sie zuckte die Schultern. »Fein.«
»Fein?«
»Die Worte eines Priesters bedeuten mir nichts, doch ruf ihn ruhig, wenn es dich danach verlangt.«
Er beugte sich zu ihr und wisperte: »Wonach es mich in diesem Augenblick verlangt, ist, dich in meinem Bett zu haben, nackt und stöhnend vor Lust.«
Sie hatten an Bord des Schiffs ein Bett geteilt, nicht aber ihre Lust, vor allem, weil Connal den Verdacht hatte, dass sie einen Verräter an Bord hatten, und er deshalb eine Wache postiert hatte. Aber während der Überfahrt hatte seine kleine Hexe, die ständig in seiner Nähe war, sich vor ihm auszog und ihn küsste, als gäbe es kein Morgen, ihm einen unangenehmen ziehenden Schmerz in den Lenden beschert. Der Gedanke, sie zu befriedigen, ließ ihn noch stärker werden.
»Ach, in der Stimmung bist du also!«
Er verschluckte sich.
»Ja, dann«, fügte sie hinzu, während sie sich von ihm löste, »sollten wir vielleicht getrennt bleiben, bis dein Priester kommt.«
Seine Miene verfinsterte sich. Ihr Blick war einfach viel zu unschuldig. »Wohl kaum.« »Eine gute Idee«, warf Murphy ein und nickte zustimmend, obwohl niemand sie um ihre Meinung gefragt hatte.
Sinead ging zur Treppe und blieb dort stehen, um ihm über die Schulter einen Blick zuzuwerfen. Ihre Augen tanzten vor Übermut. »Wir sehen uns, wenn er da ist.«
Mit einem düster verheißungsvollen Blick lief Connal ihr nach. Sinead kreischte, raffte ihre Röcke und rannte die Stufen hinauf. Murphy blieb unten
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