Magie der Leidenschaft
und jetzt existierte es nicht mehr. In den Augen des Königs war sie seine Ehefrau. Seine Braut.
Himmel, sie würde toben, und er hegte wenig Hoffnung, dass ihr Zorn vor allem ihren Vater treffen würde.
»Connal?«
Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf sie und beugte sich vor, um sie zu küssen. Sinead erwiderte seinen Kuss feurig und ohne jede Scheu, und Connal sehnte sich danach, mit ihr allein zu sein, um mehr von ihr zu haben.
»Wir brechen auf?«
»Ja, die Flut ist hoch genug.« Er gab dem Kapitän ein Zeichen, und die Männer stürzten los, um alles zum Ablegen bereitzumachen. Er nahm ihren Arm und führte sie zum Schiff.
»Nun ... wann ist die Hochzeit?«, ließ Galeron sich hinter ihnen vernehmen.
Branors Blick schoss zu den beiden und wanderte von einem zum anderen, bis er auf Connal verharrte. »Du hast sie also überzeugt.«
»Gott sei Dank«, murmelte Monroe mit einem Seufzer der Erleichterung.
Connal hielt den Atem an und ließ Sinead nicht aus den Augen.
»Sobald es klug und möglich ist«, antwortete sie. »Ja?«
Connal verschluckte sich. »Ich war drauf und dran, dich auf
Knien zu bitten, und jetzt glaubst du, ich würde einen Rückzieher machen?«
Sie legte den Kopf zur Seite. »Du hast im Namen des Königs gefragt. Mich selbst hast du nicht ein einziges Mal gefragt.«
Er schlang den Umhang enger um ihren Hals und streifte die Kapuze über ihren Kopf. Der Wind blies in das weiße Fell und ließ die Enden über ihre Wangen tanzen. Noch nie hatte er ein solches Glücksgefühl erlebt, und er hatte Angst, es wieder zu verlieren. »Ich liebe dich, Sinead«, gestand er so laut, dass alle es hören konnten. »Willst du mich heiraten?«
»Ja«, rief sie, warf beide Arme um seinen Hals und küsste ihn. Lauter Beifall erhob sich bei den Männern, und als sie sich zurücklehnte, stahl sich leichte Röte auf ihre Wangen. Connal nahm lachend ihren Arm und führte sie zum Schiff. Als er den Fuß auf Deck setzte, hielt er abrupt inne und drehte sich scharf um, um die Menge zu fixieren, die sich in den Hafenanlagen herumtrieb.
»Ist es dasselbe, was du schon einmal gefühlt hast?«, wisperte sie.
»Ja. Zorn, eine seltsame Verwandtschaft.«
»Glaubst du, der Attentäter könnte ein Ire sein, Connal?«
»Vielleicht.« Er musterte die Gesichter. »Obwohl DeCourcy sagte, dass Walter DeLacy Richards Banner in einer heruntergefallenen Kiste gesehen hätte.«
»Aber einige deiner Männer sind schon eine ganze Weile hier. Könnte es nicht einer von ihnen und das Banner eines der deinen gewesen sein?«
»Möglich wäre es.« Aber Connal hatte nicht den Befehl gegeben, sich von den Einheimischen abzuschotten. Seine Pläne hier in England waren nie ein großes Geheimnis gewesen, und er argwöhnte, dass Prinz Johns Justitiar, Pipard, nichts Gutes im Schilde führte. Er gab Branor ein Zeichen.
»Wir legen ab. Sofort.«
»Sehr wohl, Mylord.« Sir Branor warf einen Blick auf die Straßen und gab augenblicklich Befehle. Alle Männer stürmten an Bord.
Connal ließ Sinead am Bug zurück, um den anderen zu helfen. Das Segel entrollte sich und blähte sich im Wind. Im nächsten Moment schnappten die Leinen, und das Segel fiel in sich zusammen. Einen Herzschlag später sauste ein Hagel von Pfeilen durch die Luft und übersäte das Deck.
Kapitel 18
Pfeile bohrten sich in Fleisch und Holz; Schmerzensschreie und laute Kommandos überlagerten sich. Connal rief seine Leute zu den Waffen, und seine Soldaten erwiderten das Feuer, als Männer in Zivilkleidung aus den Gassen jagten und auf das Schiff zurannten. Als einige von ihnen versuchten, die Schiffsplanke zu stürmen, stieß Connal das Holzbrett ins Wasser. Ein paar Männer stürzten in die eisige See, andere starben durch PenDragon-Pfeile.
Aber der Beschuss ging unerbittlich weiter.
Und ohne Segel kamen sie nicht von der Stelle.
Plötzlich bohrte sich ein Pfeil mit brennender Spitze in die Schiffsplanken, und Flammen loderten auf.
Connal wirbelte herum und sah zu Sinead. Sie senkte eine Hand, und das Feuer erlosch. Dann wandte sie ihr Gesicht dem Mast zu, und Connal glaubte, sie im nächsten Moment von Pfeilen durchbohrt zu sehen.
Doch sie rief Wind und Wasser an und reckte ihre Arme gen Himmel. Das Segel hob sich und füllte sich mit Wind. Die See bäumte sich auf und stieß das Schiff mit einem gewaltigen Stoß an.
An Land schwärmten DeCourcys Gefolgsleute wie eine Sintflut von Männern und Pferden aus und hetzten ihre Angreifer durch die
Weitere Kostenlose Bücher