Magie der Leidenschaft
grenzte an Schmerz. Connal leimte es ab, sich diesem Schmerz zu beugen.
»Du wirst in diesem Zimmer bleiben und mit mir sprechen.« Seine Geduld war erschöpft, und als sie den Mund öffnete, zog er sie mit einem Ruck näher an sich heran. »Nein! Das bist du mir schuldig!«
Sinead wehrte sich gegen stumme, uralte Ängste, als die Wärme seines Körpers durch ihre Kleidung drang und seine Kraft sich ihr durch seinen Griff um ihr Handgelenk mitteilte. Ihre Knie wurden weich, und ihr Herz versuchte verzweifelt, sich aus seinem Käfig zu befreien, aber sie ignorierte, was das zu bedeuten hatte. Sie zog es vor, wenn ihr Herz eingesperrt blieb, und als sie spürte, dass ihre Sinne von seiner Wärme und seinem Duft eingelullt wurden, riss sie sich von ihm los.
»Was ich dir deiner Meinung nach auch schulden mag, ist durch die Grausamkeit vergolten worden, die du einem jungen Mädchen gegenüber bewiesen hast.«
Altvertraute Scham erfüllte ihn, und seine Stimme wurde milder. »Das ist Jahre her.«
»Ja, und es ist abgetan. Aber während du Irland den Rücken gekehrt hast, habe ich meinem Land die Treue gehalten, und wir sind sehr gut ohne deine Anwesenheit oder die des Königs ausgekommen.«
»Das mag sein, wie es will, doch der König ist wieder in greifbare Nähe gerückt, seit er sein Siegel unter diesen Befehl gesetzt hat.« Er zeigte auf das Pergament, das er Raymond gegeben hatte und das jetzt auf dem geschnitzten Tisch lag. »Du hattest Zeit genug, die Herrin zu spielen ...«
Sie sog scharf den Atem ein. »Zu spielen?« Heiliger Himmel, noch nie hatte es sie so sehr danach verlangt, jemanden zu ohrfeigen, wie in diesem Moment.
Er fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt: »Meine Pflicht gebührt Richard zuerst, und ich werde gehorchen ... genau wie du!«
Sineads Augen funkelten, und das Feuer im Kamin loderte auf und züngelte zum Sims empor.
Connal sah erst zum Feuer, dann zu ihr. »Bei Gott, du bist genau wie deine Mutter«, murmelte er. »Hör auf damit, bevor du alles in Flammen aufgehen lässt.«
Sinead machte eine Handbewegung, und das Feuer erlosch. Connal blinzelte, als kleine Rauchwölkchen auf stiegen, aber das kümmerte sie nicht. Niemals würde sie einen Mann heiraten, der in ihr nur eine Möglichkeit sah, seinem König gefällig zu sein und noch mehr Reichtümer und Macht zu erlangen. »Du kannst diese Burg und die Ländereien nicht ohne meine Einwilligung bekommen. Und das weiß Richard.«
Sein Blick war unendlich duldsam. »Deshalb die Heirat.«
Die Hände in die Hüften gestemmt, blitzte sie ihn an. »Das dürfte ohne willige Braut ein wenig schwierig werden.«
»Willig oder nicht, du bist nur eine Frau und hast in dieser Angelegenheit nicht mitzureden.«
Sinead knurrte leise, und ihre Augenwinkel hoben sich wie die einer Katze. Einen Moment lang fand Connal, dass sie nie prachtvoller ausgesehen hatte. Bis sie sprach.
»Diese beschränkte und anmaßende Behauptung beweist, dass du sogar schon so denkst wie ein Engländer! Deine eigene Mutter hat geherrscht, so wie meine Großmutter Egrain und vorher ihre Mutter. Glaub nur nicht, du könntest in diesem Haus mit einem solchen Argument durchkommen.« Sie musterte ihn von oben bis unten. »Ich weiß nicht, wer hier vor mir steht und sich als Sohn Irlands bezeichnet.«
Ihre Worte trafen ihn in seinem Stolz, und er konnte seinen Zorn nur mit Mühe beherrschen. »Du weißt nichts von mir«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, während er sie wütend anstarrte. »Ich bin dir nicht vor die Augen gekommen, seit du neun Jahre alt warst!«
»Und was ich sehe, gefällt mir nicht.«
»Bei der Liebe der heiligen Bridget, warum sagst du nicht einfach, was du auf dem Herzen hast!«
»Du leugnest mit jedem Wort, dass du Ire bist.«
Er runzelte die Stirn.
»Du sprichst ihre Sprache, kleidest dich nach ihrer Art«, fuhr sie auf Gälisch fort. »Du befiehlst über eine Armee, die nichts anderes getan hat, als auf Befehl eines englischen Königs zu töten, der nicht einmal lange genug in seinem eigenen Land bleiben kann, um es zu halten. Ein Mann, der keinen Fuß in sein Königreich gesetzt hat, außer um sich krönen zu lassen, bevor er seine kostbare Person gen Osten verfrachtet hat, um im Namen seines Gottes Eroberungen zu machen.« Sie atmete langsam ein und zwang sich, einen kühlen Kopf und einen ruhigen Ton zu bewahren. »Wie konntest du einem solchen Mann folgen und für ihn töten, um Himmels willen?«
Connal hielt ihrem Blick stand. Die
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