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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ihre Gedanken von den schrecklichen Bildern zu lösen.
    Der Wind peitschte ihr Haar auseinander und ließ es wie ein Tuch flattern.
    Nein. Nein! Er kann nicht sterben. Er kann nicht sterben!, dachte sie flehentlich.
    »Sinead?«
    Sie wirbelte herum und schlang die Decke enger um sich. Connal tauchte unvermutet aus der Dunkelheit auf. Er blieb vor ihr stehen und musterte sie von oben bis unten.
    »Bei Gott, Mädchen, du willst wohl lieber erfrieren, als mich zu heiraten?«
    Sie schüttelte den Kopf, außer Stande, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen.
    Sein Blick fiel auf ihre nackten Füße. Mit einem Schritt war er bei ihr, streifte den Umhang von seinen Schultern und legte ihn ihr um.
    Dann hob er sie auf den Ann und ging in Richtung Treppe.

Kapitel 6
    Nein! Ich will nicht nach unten gehen!« Er marschierte unbeirrt weiter. »Wirst du aber.«
    »Lass mich runter«, befahl sie, und die Qual in ihrer Stimme ließ ihn innehalten. Sie legte den Kopf zurück, und das Mondlicht fiel auf ihr tränennasses Gesicht. Seine düstere Miene wurde milder. Er ging zur hinteren Mauer, bückte sich und ließ sie auf den Steinsockel gleiten.
    Hastig wickelte er seinen Umhang um ihre nackten Füße. »Ganz kurz nur, Sinead, verstanden?«
    »Du bist nicht mein Aufpasser, PenDragon.«
    »Aber du könntest einen brauchen, Mädchen. Gott, das ist ja absurd!«
    Ein wenig schützte sie der schmale Wall aus Stein, an dem sich die Gewalt des Windes brach. Ein paar Schritte von ihnen entfernt wärmten sich Wachposten an kleinen Feuerstellen. Keiner von ihnen schenkte ihnen Beachtung, als Connal sich an die Mauer lehnte und die Ellbogen auf seine angezogenen Knie stützte.
    Sinead erschauerte und kuschelte sich in die Samtdecke, während sie sich fragte, warum der Zauber, der sie vor den Blicken anderer verbarg, versagt hatte. Anscheinend, entschied sie, hatte sie sich nicht genügend darauf konzentriert.
    »Hier heraufzukommen ist doch völlig abwegig.«
    »Du bist auch hier«, warf sie ihm vor und starrte auf einen Punkt in der Nähe ihrer Zehen.
    »Nur um die Festungsanlagen zu inspizieren.«
    Sie gab einen gereizten Laut von sich. »Ach, es reicht dir
    also nicht, dass seit Jahrhunderten keine Bresche in unseren Wall geschlagen worden ist?«
    »Es war eine Vorsichtsmaßnahme, kein Affront gegen dich.«
    »Du misstraust nicht nur mir, sondern auch denen, die mir ergehen sind.«
    »Ich bin noch nicht lange genug hier, um mir ein Urteil erlauben zu können.«
    Ihr Blick flog zu ihm. »Sie würden für mich sterben, PenDragon, genauso, wie ich es für sie tun würde.«
    »Und das wirst du auch noch schaffen, wenn du dich aus reiner Sturheit hier oben herumtreibst.« Er rieb sich die Arme, und ihr wurde bewusst, dass er zu lange im Osten gewesen war, um die Kälte gewöhnt zu sein. Sie streckte einen Arm aus und ließ ihre Hand mit einer schnellen Bewegung über dem Stein neben ihm kreisen. Ein kleines Feuer loderte auf.
    Connal zuckte zusammen und zog fluchend seine Füße zurück.
    Als würde sie eine Schale über einen Tisch schieben, lenkte sie die Glut näher an ihn heran. Connal starrte die Flammen, die auf dem Felsen züngelten, einen langen Moment an.
    »Du hast Gaben, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren.«
    »Und du verbirgst deine.«
    »Sprich nicht davon.«
    Sie hatte bereits vermutet, dass er seine Fähigkeit, Gefühle bei anderen Lebewesen zu spüren, unterdrückte, und seine Antwort bestätigte sie in ihrem Verdacht. »Gern. Soll ich es der Liste von Themen hinzufügen, über die du nicht sprechen willst?«
    »Wenn du willst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Auf diese Weise kommen wir nicht weiter.« »Ich weiß.« Trauer schwang jetzt in seiner Stimme mit. »Was machst du hier um diese Zeit?«
    Sie zuckte die Schultern.
    »Zum ersten Mal hast du mir keine Beleidigungen an den Kopf zu werfen?«
    »Ich habe nur die Wahrheit gesagt.«
    »Ich bin kein Verräter«, grollte er.
    Sie hob den Kopf und sah ihn ruhig an. »Du hast gegen die deinen gekämpft; wozu macht dich das?«
    Seine Augen wurden schmal, glichen in der Dunkelheit grünlich glimmender Kohle. »Zu einem Mann, der die Pflicht erfüllt, die er seinem Dienst schuldet.«
    »Du kannst Verrat im Namen von Pflichterfüllung rechtfertigen? Ich kann es nicht.«
    Connal fuhr sich mit seinen kalten Fingern durchs Haar. Sie sprach ihre Gefühle zu oft und zu laut aus, fand er; und ihre Worte trafen ihn wie Messerstiche auf der Haut. »Ich schwöre dir, am

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