Magie der Leidenschaft
Zimmer erreichte, in dem er hätte schlafen sollen, traf er Galeron dabei an, sich anzukleiden. Er warf Connal sein Schwert und sein Rüstzeug zu.
»Und du dachtest, du wärst nur hier, um ein paar Unterschriften zu sammeln, was, Connal?«
»Leg deinen Brustschild an«, ertönte eine Stimme hinter ihm.
Er wirbelte herum und sah Sinead vor sich, die eben ihren Umhang schloss. »Du wirst nicht mitkommen«, erklärte er.
Sie schlang einen Lederbeutel um ihre Schulter und fegte an ihm vorbei. »Du vergisst, dass ich die Herrin über die Gleanns bin, Ritter. Du bist es, der mit mir kommen darf.« Sie klatschte in die Hände, woraufhin Fackeln erstrahlten, und ließ ihre Stimme durch die ganze Burg erklingen, obwohl sie nicht lauter sprach. Ihr Vater, der sich gerade seine Tunika überwarf, erschien auf dem Korridor. »Ich brauche dich hier, damit du für die Sicherheit der Burg sorgst, Papa. Monroe kommt mit mir.«
Raymond, an dessen Seite Fionna erschien, die eben ihren Morgenmantel um sich schlang, nickte nur. Sein rasches Einverständnis ließ Connal innehalten. Er vertraut ihr, dachte er. Dass der Graf die Rolle seiner Tochter akzeptierte, nagte an Connals Ehrbegriff. Sie war eine Frau, noch dazu eine zierliche.
Im Burghof schwang sich Sinead auf ihre weiße Stute und befahl, die Tore zu öffnen. Monroe war an ihrer Seite, und an die zwanzig Lehnsmänner scharten sich hinter ihr, während die Knappen noch damit beschäftigt waren, Pferde und Waffen aus den Scheunen zu holen.
»Sinead!«
Connal packte sein Pferd bei der Mähne und saß auf. Als die Tore sich öffneten, preschte sie los und ritt voran.
Der nächtliche Ritt war gefährlich und unsicher, und die Dunkelheit und der von Eis überkrustete Schnee erschwerten das Vorankommen. Connal ritt neben Sinead und Monroe, aber keiner von ihnen sprach. Als der Schein des Feuers durch die Bäume zu sehen war, schaute sie zu Monroe hinüber.
»Es ist Ost-Armagh«, bemerkte sie und richtete den Blick auf Connal. »Das Dorf, nicht die Festung«, fügte sie hinzu. »Bleib hinter uns. Wir reiten hin.«
Er schien widersprechen zu wollen.
»Wir verschwenden nur unsere Zeit, und falls englische Truppen dafür verantwortlich sind, wirst du den Dorfbewohnern nur noch mehr Angst machen.« Sie galoppierte davon.
Monroe sah Connal an, nickte einmal und ritt ihr nach. Ihre Männer folgten.
»Die verdammte Person hält sich für unverwundbar«, knurrte er und jagte ihnen nach.
Sinead glitt vom Rücken der Stute und rannte zu dem brennenden Haus. Menschen versuchten, die Flammen mit Decken zu ersticken und das Eis im zugefrorenen Brunnen aufzubrechen, um an das Wasser heranzukommen. Bei dem Wind loderten die Flammen hell auf. Sinead warf beide Arme mit ausgebreiteten Händen in die Höhe. Sie rief die Elemente an, mit lauter, gebieterischer Stimme, und als sie ihre Hände wieder sinken ließ, erloschen die Flammen zu dichten Rauchwolken.
Die Dorfbewohner stöhnten vor Erleichterung, und einige von ihnen ließen sich dort, wo sie standen, auf den Boden sinken, um wieder zu Atem zu kommen.
Sinead sah ihren Hauptmann an. »Wir haben jetzt seit drei Jahren keinen Ärger gehabt. Ich verstehe das nicht.«
Er nickte zustimmend, während er einem Mann auf die Beine half. »Ich werde mich um das Vieh kümmern und Spuren suchen, Mylady.«
Sie nickte und ging zum Brunnen.
»Oh, Lady Sinead, Gott sei Dank!« Eine Frau ließ eine angesengte Decke fallen und kam auf sie zugetaumelt.
»Heiliger Himmel, Katherine!« Sinead stürzte zu der älteren Frau, um ihr auf die steinerne Bank auf dem Dorfplatz zu helfen und das Blut von ihrer Stirn zu tupfen. Nachdem sie nach weiteren Verletzungen gesucht hatte, nahm sie ihren Umhang ab und schlang ihn um die Frau. Menschen kamen aus ihren Häusern und Verstecken geströmt und scharten sich um sie. Sinead nahm ein schluchzendes Kind in den Arm und beruhigte es, während sie jeden Einzelnen nach Wunden befragte und untersuchte. Dann suchte sie in der Menge nach dem Bürgermeister. Ihr Herz klopfte laut.
»Dougal! Zeig dich!« Bitte, betete sie.
Der alte Freund ihrer Mutter tauchte aus der Dunkelheit auf und warf einen Spaten beiseite. Sie lief zu ihm und umarmte ihn. Er klopfte ihr auf die Schultern und hustete sich den Rauch aus den Lungen. »Ich bin unverletzt, Kind.«
»Der Göttin sei Dank«, wisperte sie und trat ein wenig zurück. »Ist irgendjemand schwerverletzt worden?«
Er blickte sich um, um sich zu vergewissern, bevor er
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