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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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an, bis sich der Raum leerte. Nur Rory blieb.
    Nahjar trat an das Bett, in dem Sinead nackt unter der Decke lag, blass und zerbrechlich. Ihre rasselnden Atemzüge waren der einzige Laut im Raum. Nahjar untersuchte die Wunde und schaute Connal an. Er wusste, dass sie nur zwei Möglichkeiten hatten: den Pfeil herauszuziehen oder ihn glatt durch ihre Schulter zu stoßen, bis er auf der anderen Seite herauskam.
    »Er sitzt zu nah am Knochen und am Herz«, erklärte Nahjar. »Wenn ich ihn durchstoße, wird sie mit Sicherheit sterben.« Das würgende Gefühl, das Connal zu unterdrücken versuchte, seit der Pfeil sie getroffen hatte, verstärkte sich. Das Herausziehen war immer gefährlicher, und falls die Spitze Widerhaken hatte, würde es ihren Oberkörper in Stücke reißen.
    »Haltet sie fest, Sajin, denn selbst in ihrem Zustand wird sie sich wehren.«
    Connal, der Brustschild und Halsberge bereits abgenommen hatte, ging auf die andere Seite des Bettes und schob sich vorsichtig neben sie. Sein Herz schlug quälend langsam und schmerzhaft, aber er kämpfte gegen seine Ängste an und hielt sie nach unten gedrückt.
    Sie stöhnte, und ihre Lider öffneten sich flatternd. Ihr Blick wanderte müde von dem tätowierten Mauren zu Connal. Er brauchte ihr nichts zu erklären. Sie nickte.
    Nahjar weitete die bereits rote, entzündete Öffnung in ihrer Haut, und als sie vor Schmerzen wimmerte, raunte Connal ihr zu:
    »Schau mich an, Sinead.«
    Ihre Augen öffneten sich langsam.
    »Schau mich einfach an.«
    Nahjar arbeitete mit größter Behutsamkeit daran, die dicke Pfeilspitze zu entfernen. Ihr Blut floss wie dunkler Wein, und obwohl Connal schon schlimmere Wunden gesehen hatte, konnte er kaum mit ansehen, wie ihre zarte Haut aufgerissen wurde.
    »Alles wird gut«, versprach er mit rauer Stimme.
    »Lügner.«
    »Hör zu, Mädchen«, entgegnete er zornig. »Du hast mehr Scherereien gemacht als zehn Sarazenen, glaub also nicht, ich würde mir versagen, zu meinem Recht zu kommen.«
    »Leere Drohungen«, murmelte sie schwach und sog dann vor Schmerz scharf die Luft ein.
    Connal warf Nahjar einen finsteren Blick zu. »Pass doch auf!«
    »Ja, Sajin«, erwiderte der Mann, arbeitete jedoch ungerührt weiter.
    Connal verlagerte vorsichtig sein Gewicht und senkte den Kopf, um ihren Blick aufzufangen. »Bleib bei mir, Sinead.« Connal war es früher immer lieber gewesen, bewusstlos zu sein, wenn Nahjar seine Wunden versorgte, aber eine innere Stimme warnte ihn, dass er ihre klaren Augen nie Wiedersehen würde, wenn er sie sich selbst überließ.
    Sinead hob kraftlos eine Hand und legte sie an seinen Oberschenkel.
    »Kannst du deine magischen Kräfte einsetzen?«, fragte er.
    Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. »Mutter ... vielleicht ...«
    Ihre Mutter war weit entfernt in GleannTaise, ein nutzloser Wunsch also, und Connal wusste, dass er nicht die Macht hatte, Sinead im Reich der Lebenden zu halten.
    Nahjar riss die Pfeilspitze heraus, und sie krümmte sich im Bett, gab aber keinen Laut von sich, vergoss keine Träne. Dann verlor sie langsam das Bewusstsein. Ihre Augen schlossen sich - zum letzten Mal in ihrem Leben, fürchtete Connal. Immer wieder rief er ihren Namen, als wollte er sie zwingen, ihm zu antworten, während Nahjar schnell die Blutung stillte, wobei er so viel Druck ausübte, dass ein Bluterguss bleiben würde. Er nahm Connals Hand und legte sie auf die Wunde, bevor er sich anschickte, sie zu reinigen und zu nähen. Nahjar untersuchte die Pfeilspitze, schnupperte daran und sah zu Connal.
    »Red schon, Mann.«
    »Ich fürchte, sie ist vergiftet.«
    Connal fluchte. Dann fluchte er noch einmal.
    »Es riecht übel, Sajin. Und es wird schwären. Die Verletzung wird sie nicht töten, aber das Gift ... Ich kann nichts dagegen tun.«
    Connal fühlte sich, als hätte sich eine schwarze Decke über seine Welt gesenkt, die alles verdunkelte und keinen Ausweg erkennen ließ. Er schluckte schwer und legte seinen Kopf neben ihren auf das Kissen. »Stirb nicht, Sinead. Ich verbiete es.«
    Ach, PenDragon, hörte er in seinem Inneren. In dieser Sache kannst du mir keine Befehle erteilen. Wir werden einander im nächsten Leben wiederfinden.
    Nein! Verdammt, spiel nicht mit mir! Bleib am Leben !
    Ein leises Lachen erfüllte sein Inneres. Es klang schwerelos und frei und kam von einem Ort, an dem es weder Schmerzen noch Blut gab.
    »Sinead! Bleib hier!«, flehte er mit brechender Stimme.
    Nahjar schüttete Puder auf die Wunde und machte sich

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