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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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dort saß, die Hand auf ihren leblosen Körper gepresst.
    Langsam hob er den Kopf. Quinn hatte sich bereits erhoben und zog sich zurück. »Ihr werdet sie doch nicht so zurücklassen?«
    »Ich habe getan, was ich kann, mein Prinz.« Ein grimmiges Lächeln kräuselte Quinns Lippen. »Der Rest liegt bei Euch.«
    Connal nahm die Hand von Sineads Wunde. Sie war mit ihrem Blut bedeckt. Ihre Atmung hatte sich nicht verändert, aber die Blutung war gestillt. Er sah von seiner Handfläche zu ihr, dann zu Quinn. Und musste feststellen, dass er allein im Raum war.
    »Hexen und Zauberer«, knurrte er und stand vorsichtig auf. Das Zimmer schwankte hin und her, und er setzte sich vorsichtig wieder hin. Etwas später wusch er seine Hand in der Schüssel, die neben dem Bett stand. Als das Wasser sich dunkel verfärbte, betrachtete Connal stirnrunzelnd die halbmondförmige Schnittwunde, von der er sich nicht erklären konnte, wie er sie sich zugezogen hatte.
    Es muss während des Überfalls passiert sein, dachte er, doch er fühlte keinen Schmerz. Er schüttete das Wasser aus, füllte die Schüssel erneut und setzte sich wieder auf die Bett-kante. Nachdem er ein frisches Tuch ins Wasser getaucht hatte, wusch er das Blut von Sineads Schulter.
    Unter der Kruste aus getrocknetem Blut entdeckte er die Wunde. Sie war tief und entzündet.
    Und geformt wie ein Halbmond.
    König Rory O’Connor stand einfach im Zimmer. Eine Schar Diener schob sich mit frischem Wasser, Tüchern und Essen an ihm vorbei. Obwohl sie leise über den Boden huschten, rührte sich Connal auf seinem Platz neben dem Bett, von dem er die letzten zwei Tage kaum gewichen war. Wie gebannt vom stetigen Heben und Senken von Lady Sineads Brust, dachte er nicht daran, aufzusehen.
    Rory schloss die Tür und sperrte das Getriebe aus. Seit ihrer Ankunft war seine Burg in Aufruhr. Nicht wegen des Heeres englischer Soldaten und Ritter, sondern wegen der Dame, die hier im Bett im Sterben lag. Der Gedanke, was kommen würde, wenn sie ihrer Verwundung erlag, machte ihn krank.
    »Mylord?«, rief er leise und trat näher.
    Connal schnitt ein Gesicht und schaute dann zu dem irischen König auf. »Ich glaube, Euer Hoheit, ich bin derjenige, der Euch als solcher anzusprechen hat.«
    »Ich bin König durch Macht, Ihr seid es durch Euer Geburtsrecht.«
    Connal stöhnte innerlich und schüttelte den Kopf. Nicht schon wieder!
    Rory betrachtete Sinead. »Ich erinnere mich, wie sie als Kind war, wild und lebenshungrig. Ich erinnere mich an das Mädchen, das im Begriff war, O’Brien zum Mann zu nehmen.«
    Connals Züge wurden schärfer. Die Gefühle des Mannes und seine Sorge drangen lauter zu ihm als seine Stimme, wie ein kaum merkliches Raunen in der Luft. Er versuchte, es zu ignorieren.
    »Ihre Notlage brachte damals ein Dutzend Clans dazu, sie zurückzuholen, aber alles, was erforderlich war, war die Entschlossenheit ihres Vaters.«
    Duncan, Rory und andere hatten Jagd auf den Mann gemacht, der Sinead wehgetan hatte. Plötzlich wusste er, dass er sich dem Kampf angeschlossen hätte, wenn er da gewesen wäre.
    »Ich verstehe es, denn ich habe drei Töchter. Alles Rothaarige.«
    Connal gluckste in sich hinein, aber von einem Lachen war der Lauf weit entfernt.
    Rory winkte ihn vom Bett an den Tisch, auf dem Essen und Trinken bereitstanden. Connal wusch sich und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er war hundemüde, und sein Appetit war so schwach wie seine Hoffnung. Sinead hatte sich seit Stunden nicht bewegt, und ihr Atem ging so flach, dass er eine Hand an ihre Brust legen musste, um sicherzugehen, dass sie noch am Leben war.
    »Wir könnten dieselbe Streitmacht für Euch aufstellen, O’Rourke.«
    Connals Blick bewegte sich in seine Richtung. »Nein.« Connal spürte in dem Mann ebenso Hoffnung wie Zorn, verdrängte dann aber alle Sinneswahrnehmungen, um sich konzentrieren zu können.
    »Dutzende meiner Clanführer sind bereit, die Waffen gegen die Engländer zu erheben. Aber wir sind ein weit verstreuter und undisziplinierter Haufen. Ihr könntet das ändern.«
    »Es ist Aufwiegelung, davon zu sprechen.«
    »Dann nennt mir einen Grund, und zwar einen guten«, entgegnete Rory mit finsterer Miene.
    »England herrscht, und ich bin Ritter im Dienste
    Richards.« Connal zeigte auf seinen Wappenrock mit dem Banner des Königs, das auf seiner Brust prangte. »Meine Pflicht gehört ihm.«
    »Aber nicht Irland.«
    »Himmel, Ihr klingt wie Sinead.« Connal rieb sich das Gesicht. »Will denn niemand

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