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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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daran, sie zu nähen.
    »Schließ nicht dieses Zeug in ihrem Inneren ein!«, ertönte eine Stimme.
    Connal hob den Blick und blinzelte. Ein großer Mann mit mächtigem Brustkorb stand in der Mitte des Raumes. Connal runzelte die Stirn. Der Mann war ihm fremd, und doch rührte er an eine Erinnerung, die zu tief verschüttet war, um wachgerufen zu werden. Dichtes, mit Silbergrau durchsetztes, glänzendes schwarzes Haar fiel auf seine Schultern. Es war nach alter Manier geflochten und verbarg kaum etwas von seinem Gesicht und seinen leuchtend blauen Augen. Fenian Erin, war der erste Gedanke, der Connal durch den Kopf ging. Felle bedeckten seinen Oberkörper und seine Beine, und etliche Waffen steckten in dem Gürtel, der sich um seine Taille schlang.
    König Rory erbleichte bei seinem Anblick, während Connal sich nicht einmal wunderte, wie der Mann sich Zutritt zu Rorys Burg verschafft hatte. Ohne auf eine Erlaubnis zu warten, trat der Mann ans Bett, schob Nahjar beiseite und starrte Connal finster an.
    »Du solltest es besser wissen, O’Rourke.«
    »Wer zum Teufel seid Ihr?«
    Connal sah zu Rory, der regungslos beim Kamin stand.
    »Es ist Quinn«, erklärte Rory. »Königin Egrains Erstgeborener.«
    Fionnas Bruder. Sineads Onkel. Connals Blick flog zu dem Mann zurück. Jetzt erkannte er Fionnas vertraute Züge in dem wettergegerbten Gesicht wieder. »Helft ihr.«
    »Aus diesem Grund bin ich gerufen worden.«
    »Von wem?« Aber Connal zog sich schon zurück, um dem Mann Platz zu machen.
    »Von ihrer Mutter, Junge. Sie blutet mit ihrer Tochter, so wie Egrain für die ihre geblutet hat.«
    »Auch Sinead blutet!«
    »Ruhe!« Quinn legte seine Waffen ab, beugte sich dann über Sinead und raunte ihr zu: »Du gibst also auf, kleiner Erdgeist?«
    Ein winziger Laut entrang sich ihr, und allein das machte Connal Hoffnung.
    »Ich hätte nie gedacht, dass dich eine so kümmerliche Wunde umwerfen könnte«, zog er sie auf.
    Ihre Finger ballten sich auf dem Bett zu einer Faust.
    Quinn verlangte nach einer Schüssel mit frischem Regenwasser. Connal brachte sie ihm und wandte sich dann zum Gehen. »Nein, Connal, du bleibst. Alle anderen verschwinden.«
    Ohne zu widersprechen, ging Rory zur Tür, dicht gefolgt von Nahjar. Als sie allein waren, sah Quinn Connal an. »Leg deine Hand auf ihre Wunde.«
    Connal, der Angst hatte, ihr noch mehr Schmerzen zuzufügen, zögerte.
    »Sie braucht Kraft, und ich bin zu alt, um ihr welche zu geben.«
    Quinn nahm ein Pulver aus dem Beutel, der an seinem Gürtel hing, streute es in die Schüssel mit frischem Wasser und rührte es dreimal in Sternform. »Macht der Einen«, murmelte er, »der uralten und starken Gottheit, Elemente des Lebens, kommt zu mir.« Er hielt es an Sineads Lippen. »Trinke vom reinen Licht, schmecke seine Macht. Spült das Gift fort, reinigt sie noch in dieser Stunde.« Quinn goss den Rest des Wassers über Connals Hand und in ihre Wunde. »Nehmt von diesem Krieger die Kraft, bindet sie, macht sie scharf und rein. Elemente des Landes und der Täler, befreit unsere Königin.« Quinn presste Connals Hand fest auf die Wunde. Sinead stöhnte vor Schmerz, und doch ließ Quinn ihn nicht los. Connal konnte sich nicht rühren; seine Hand fühlte sich unter Quinns Hand an, als würde sie in Sinead eindringen und ihr noch mehr Schmerzen bereiten, aber er konnte nicht den Blick von Quinn wenden, als der Mann fortfuhr:
    »Herrin des Himmels, der Erde und des Lichts, Herrin über Feuer und Wasser, lass deine Kraft wirken und erfülle meinen Wunsch. Blut in ihrem Blut, Herz in deinem Herzen.« Quinns Augen erstrahlten in einem seltsamen Licht und verschleierten sich, bevor er mit den Worten schloss: »Wie ich es sage, so soll es sein.«
    Connal zuckte zusammen. Ein heftiger Schauer jagte seinen Arm hinauf, als hätte er mit seinem Schwert auf Stein getroffen und wäre nun von einem schmerzlosen Vibrieren erfüllt, das ihm den Atem nahm. Er rang nach Luft, während er auf Sinead hinunterschaute und einen ziehenden Schmerz in seinen Adern spürte. Seine Haut erschien ihm wie Glas, zerbrechlich und hart, und sein Herzschlag verlangsamte sich zugleich mit seinem Atem. In diesem Moment konnte er ihr Inneres fühlen, konnte fühlen, wie ihre Lungen sich abmühten und ihr Blut durch ihre Adern strömte.
    Dann schlug ihr Herz dreimal so schnell, und seine Angst wurde stärker.
    Gleich darauf schlug es wieder langsamer, und alles, was er empfunden hatte, fiel von ihm ab. Er wusste nicht, wie lange er

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