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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Moment mehr verblasste. Ich werde gebraucht, dachte sie. Und ging dennoch einen Schritt näher auf das Tor zu.
    Sinead, komm zurück. Ich bitte dich.
    Sie runzelte die Stirn und drehte sich um. Aber sie konnte nichts mehr hören und wandte sich wieder dem Tor zu. Ihre Hand tastete nach dem Riegel, und plötzlich war sie umringt von zierlichen, schlanken Geschöpfen, deren hauchzarte Gewänder in einer Brise flatterten, die sie nicht spüren konnte.
    Wer seid ihr?, dachte sie und sagte doch kein Wort. Sie hatte keine Angst, und als sie sich zu einer Gestalt umdrehte, wurde das gelbe Licht schwächer.
    Und sie sah das Gesicht.
    Cathal, ihre Großmutter. Und neben ihr eine Frau, die ihr selbst sehr ähnlich sah.
    Egrain.
    Die Wahl liegt bei dir ; meine Kleine. Komm zu uns und lerne ein Leben kennen, in dem die Zeit stillsteht, bis das nächste Leben für dich kommt.
    Wieder spürte Sinead eine Berührung, eine Hand, die ihre nahm, aber als sie hinsah, war nichts da.
    Komm zurück, Sinead.
    Connal.
    Sie sah ihre Großeltern an. Hinter ihnen standen Onkel und Tanten und Cousins und Cousinen, die sie nie getroffen, nie gekannt hatte. Und doch spürte sie ein plötzliches Aufwallen von Liebe, das ihr entgegenschlug.
    Der Griff um ihre Hand wurde stärker. Leise Worte drangen zu ihr.
    Ich brauche dich, Mädchen. Bleib bei mir, denn ich habe gelernt... dass ich ohne dich allein und verloren bin.
    Sinead lächelte ihre Familie an und hob den Kopf, als Elfen sie in einem Reigen von Licht und Farben umschwärmten. Dann drehte sie sich um und wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Zu Connal.
    Und dann rannte sie.
    Connal hielt sich den Kopf und f ragte sich, wie er ihrem Vater gestehen sollte, dass er versagt hatte. Sie starb vor seinen Augen. Er konnte fühlen, wie sie ihm entglitt, und zum ersten Mal seit zehn Jahren wünschte er, er besäße magische Kräfte. Quinn hatte getan, was er konnte, um die Wirkung des Giftes aufzuheben, aber Connal hatte das Gefühl, er müsste sie zwingen, zu ihm zurückzukehren. Die Wunde war nicht mehr entzündet und eitrig. Das Fieber war am Vorabend zurückgegangen, und doch rührte sie sich nicht. Einen ganzen Tag lang lag sie nun so da, still wie Glas und blass wie Licht.
    Dann hörte er ihren rasselnden Atem. Sein Kopf fuhr hoch, und seine Hände sanken herab, als sich ihre Brust hob und sie leicht den Kopf bewegte. Er kauerte sich neben das Bett, nahm ihre Hand, berührte ihre Stirn und Wangen und rief leise ihren Namen.
    Ein süßer, brennender Schmerz durchzuckte ihn, als sie die Augen aufschlug.
    Seine Kehle war wie zugeschnürt, und er räusperte sich, um den Kloß loszuwerden, der dort saß. »Willkommen daheim, Prinzessin.«
    Augen so grün wie Sommergras und feucht vor Ergriffenheit sahen sie an, und in seinem Blick und in seinen Gesichtsausdruck lag etwas, was sie nie dort vermutet hätte. Er strich ihr Haar zurück und beugte sich zu ihr hinunter.
    »Du hast mir eine Todesangst eingejagt, Mädchen.«
    Die Eindringlichkeit seiner Worte entfachte eine Glut, die vor langer Zeit erloschen war. »Verzeih mir«, stieß sie mühsam hervor. Er reichte ihr einen Kelch Wasser und hielt ihn an ihre Lippen. Sie nahm einen Schluck und hob den Blick zu ihm, bevor sie sich wieder zurücksinken ließ. Es war ein Prickeln zwischen ihnen, das vorher nicht da gewesen war, ein sanftes Vibrieren von Energie, wie weit entfernte Blitze.
    Auch er merkte es und lächelte matt. Sinead spürte, wie ihr das Herz in der Brust schwoll.
    »Du hättest mich beinahe verlassen.«
    Mich, dachte sie. »Es war verlockend.«
    Er wurde blass. »O Gott, sag das nicht, nicht einmal im Spaß.« Die qualvollen Tage hatten ihn gemartert und in Stücke gerissen, die er irgendwie wieder zusammenflicken musste. Es gefiel ihm nicht besonders, und er war nicht erpicht darauf, so etwas noch einmal zu erleben.
    Sie zuckte die Schultern und wand sich gleich darauf vor Schmerz. »Dem Tod ist nicht so leicht zu widerstehen.«
    »Aber du hast es getan.«
    »Weil ich dich gehört habe.«
    Seine Züge spannten sich an.
    »Es stimmt also, was du gesagt hast?« Ihr Blick huschte über sein Gesicht.
    Seine Wachsamkeit nahm zu. Sie sah es an seinen Augen. »Was hast du gehört?«
    Ihr Herz sank wie ein Stein in einem dunklen Teich. »Wenn du dich nicht erinnerst, wird es nicht von Bedeutung gewesen sein.« Sie senkte den Blick auf ihre im Schoß verschränkten Hände.
    »Sinead, schau mich an.«
    Sie gehorchte, und

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