Magie der Leidenschaft
der ihre Brust und ihre Schulter bedeckte. Sanft schob er ihr das Haar aus der feuchten Stirn und strich dabei mit dem Daumen über ihre Haut.
Wo bist du, kleine Hexe ? Wo bist du hingegangen ?
Ihr Körper glühte vor Fieber, aber sie lag still und regungslos da wie ein Bergsee.
Connal schloss die Augen, lehnte die Stirn an den Bettrahmen und strich über ihren Arm, um ihre Hand zu nehmen. Ihre Finger lagen leblos in seinen. Er drückte sie leicht. »Komm zurück, Sinead. Ich bitte dich.«
»Ich werde Euren Treueeid unterzeichnen, PenDragon.«
Connal wandte den Kopf, um Rorys Blick aufzufangen, und richtete sich dann auf. Der irische König hielt das Dokument in der Hand. Er tauchte die Feder ein und kritzelte seinen Namen auf das Papier.
»Ich bin alt, Connal, und ich hatte eine letzte Hoffnung für uns gehegt.«
»Frieden ist sicherer als Hoffnung, Mylord. Und wir sind Irland und werden es immer sein.«
Connals Kehle schnürte sich zusammen, und etwas zermalmte ihm das Herz, als Rory von einer Kerze etwas Wachs neben seine Unterschrift auf das Pergament tropfen ließ und dann mit seinem Ring sein Siegel hinein drückte.
Connal konnte keine tröstlichen Worte sprechen, denn sie wären falsch gewesen. Wieder einmal wurde ihm das Ausmaß seiner Pflicht und dessen, was sie andere Menschen kostete, bewusst. »Mylord.«
Rory nickte, ließ einen lange angehaltenen Atemzug heraus und fragte: »So, PenDragon, wollt Ihr jetzt vielleicht mit dem Mann reden, der Eurer Lady das angetan hat?«
Connal blinzelte.
»Eure Männer brachten ihn nach Eurer Ankunft her. Ich hielt es für das Beste« - er deutete auf Sinead - »ihn am Leben zu lassen. Er ist verwundet, lebt aber noch.«
»Nicht mehr lange«, knurrte Connal, der bereits mit langen Schritten zur Tür eilte.
Kapitel 12
Connal ließ Nahjar bei Sinead zurück und machte sich mit Rory auf den Weg in die Burgverliese. Es war dunkel, und in der Luft hing der Geruch von Moder, Alter und Tod. Ein passender Ort für den Bastard, dachte er und warf einen Blick auf den feuchten Belag auf seinen Stiefeln, als er den Gang hinuntereilte. Fackeln flackerten, als er vorbeiging.
»Warte, Connal«, bat Galeron, als ihm Connals Gesichtsausdruck auffiel. »Der Schuss war nicht für sie bestimmt.«
»Er war für mich bestimmt. Als alles vorbei war und die Männer tot oder geflüchtet waren, hielt sich dieser eine Mann verborgen, um auf mich anzulegen.« Er blieb vor einer kleinen Zelle stehen und wartete ungeduldig darauf, dass einer von Rorys Soldaten das Schloss aufsperrte. »Ich will wissen, auf wessen Befehl.« Connal sah Galeron nicht an. Er wusste genau, was der Grund für den rasenden Zorn war, der in ihm wütete.
Sinead war unschuldig. Sie hatte den Pfeil umgelenkt, um ihn zu retten. Er sollte jetzt dort oben im Sterben liegen, nicht sie.
Sobald die Tür aufschwang, stürmte Connal hinein, bereit, den Mann von oben bis unten in Stücke zu zerreißen. Der Gefangene lag zusammengesackt in einer Ecke und erwies sich bei näherer Betrachtung als tot.
Connal fluchte und versetzte dem von Pfeilen durchbohrten Leichnam einen Tritt, bevor er die Zelle verließ.
»Gerade eben war er noch am Leben.«
Connal musterte den Wärter stirnrunzelnd. »War außer dir irgendjemand in der Zelle? Wer hat den Schlüssel?«, wollte er wissen.
»Was sagst du da, Connal?«, fragte Galeron.
»Seine Wunden waren nicht so schlimm, keines der lebenswichtigen Organe ist betroffen. Langsam verbluten vielleicht, aber gleich daran sterben? Ich habe mit schlimmeren Verletzungen tagelang durchgehalten.«
»Wir haben noch andere Gefangene«, erklärte Rory. Ein gefährliches Funkeln trat in Connals grüne Augen. Rory wich einen Schritt zurück.
»Zeigt sie mir.«
Ein Soldat zeigte ihm den Weg und sprang hastig beiseite. Connal riss die Tür auf, packte den ersten Mann, den er erwischte, an der Kehle und schleuderte ihn an die Wand. »Ich habe die Folter bei den Türken kennen gelernt und kann mich noch gut an die Vorgehensweise erinnern.«
Der Mann starrte ihn aus vor Schrecken geweiteten Augen an, brachte aber kein Wort über die Lippen. Connal verlangte ein Kohlenbecken und ein Messer.
Der Gefangene wimmerte, während sein Blick erst zu den anderen in der Zelle und dann zu Galeron und Branor schoss, die hinter Connal standen. Keiner der Ritter sagte etwas.
Aber der König meldete sich zu Wort. »Das könnt Ihr nicht machen.«
»Ich kann und ich werde. Da oben stirbt eine Unschuldige,
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