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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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vermisst hatte. »Er hat von der Folter erzählt, die du erdulden musstest.«
    »Das war noch das Wenigste.«
    »Erzähl mir von der Frau, die du geliebt hast.« Sie versuchte, sich ihre Eifersucht nicht anmerken zu lassen. Aber einen Moment lang war sie innerlich wieder das kleine Mädchen, das er beschimpft hatte, es bedeute ihm nichts und er werde es nie lieben.
    Connal starrte auf die Wandbehänge und zwang sich dann, wieder sie anzuschauen. »Ich sehe nichts von Pinar in dir.« Seine Lippen kräuselten sich zärtlich. »Sie war dunkel -ihr Haar, ihre Haut - und an strenge Sitten gebunden. Sie sprach vielleicht eine Hand voll Wörter mit mir, immer schnell und im Flüsterton.« Scharfe Linien von Schmerz zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. »Sie hätte mich niemals auch nur anschauen dürfen. Aber sie tat mehr als das. Sie verließ eines Nachts das Haus ihres Vaters, um zu mir zu kommen. Eine Frau allein auf der Straße ist in Syrien leicht in Gefahr, umgebracht oder für eine Hure gehalten zu werden.«
    Sinead runzelte die Stirn.
    »Für die Menschen dort ist sie unrein und bleibt es auch, selbst wenn sie noch unberührt ist. Sie muss ständig in Begleitung eines männlichen Familienmitglieds sein, bis sie verheiratet ist. Und dann muss sie in der Öffentlichkeit immer mit ihrem Mann zusammen sein.«
    »Du hast sie geheiratet?«
    »Nein.« War es Eifersucht, die in ihren Augen aufblitzte? »Bis zu diesem Moment hatte sie nicht mehr getan, als mir im Vorbeigehen zuzulächeln, wenn sie mit ihrer Familie auf dem Markt war. Ihr Vater war der Wesir und hasste uns, und das mit gutem Grund. Wir hatten ihm seine Macht und seine Stadt genommen. Als ich schlief, kam sie zu mir ins Bett.« Er stand auf, und sie erwartete, dass er hin- und hergehen würde, aber er blieb stehen und ballte die Hände zu Fäusten. »Ihr Vater und ihre Brüder spürten sie mit Hunden auf, und als sie Pinar bei mir fanden, weinte sie, weil ich sie zurückschicken wollte. Nahjar hörte uns und kam, um mit ihrem Vater zu sprechen. Ich beherrschte die Sprache nicht gut genug, um zu verstehen, wie schwer das Vergehen war, das sie begangen hatte, indem sie zu mir kam. Nahjar erklärte mir, ich müsste sie gehen lassen. Ich konnte es nicht und versuchte, sie zu beschützen. Mein Gott, sie hatte solche Angst! Sie flehte mich an, Anspruch auf sie zu erheben. Also tat ich es.« Connal ließ sich wieder auf das Bett fallen und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ihr Vater sagte gar nichts, spuckte sie nur an. Dann packten ihre Brüder mich und hielten mich fest. Sie zwangen mich zuzusehen, wie ihr Vater ihr ... den Kopf abschlug.«
    »Große Göttin, nein!«
    »Doch.« Er blinzelte und versuchte, das Bild zu verscheuchen. Aber es ließ ihn nicht los. »Ich habe schreckliche Kämpfe gesehen, doch noch nie, wie ein junges Mädchen ermordet wird, aus keinem anderen Grund als dem, dass es mir hinter seinem Schleier zugelächelt hatte.«
    Sinead setzte sich auf, schlang die Bettdecke um sich und rückte näher zu ihm.
    »Du solltest dich lieber hinlegen.«
    »Psst«, flüsterte sie, während sie ihre Hand in seine legte und sich an seine Schulter lehnte. »Du gibst dir die Schuld daran. Warum?«
    »Ich habe sie ermutigt.«
    »Du hast ein nettes Lächeln, Connal. Es ist jedoch nicht so unwiderstehlich, würde ich meinen, dass ein Mädchen sich überschlägt, um es zu sehen.«
    Er lächelte trocken. »Ich bin überwältigt von deinem Kompliment.«
    Sie stupste ihn an. »Sie kannte die Sitten und Gebräuche ihres Volkes und wusste, dass es ihr verboten war, das Haus ihres Vaters zu verlassen.« Sinead blickte zu ihm auf. »Kanntest du die Bräuche?«
    »Einige schon.«
    »Hätte ihr Vater dir erlaubt, sie zu besuchen?«
    »Nein, niemals.«
    »Dann hat sie ihren Tod selbst verschuldet.«
    »Es war eine Hinrichtung, verdammt!«
    Sie hielt ihn zurück, als er aufstehen wollte. »Sie kannte die Regeln, Connal. Sie entschied sich, ihr Leben für einen Mann zu riskieren, den sie nicht einmal kannte. Wie kannst du dir Vorwürfe machen?«
    »Einen Teil der Verantwortung trage ich.«
    »Dafür, dass du unter Richards Kommando und zu dieser Zeit an diesem Ort warst, ja. Das musst du hinnehmen und damit leben. Aber nicht mit diesem Tod. Ich weiß, dass du Menschenleben für den König gefordert hast. Doch dieses eine ...« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist eine Last, die sie dir zu Unrecht aufgebürdet hat.« Sinead zog Kreise auf seinem Handrücken, und Connal

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