Magie der Leidenschaft
Connal wusste, dass er die Gefühle, die ihn quälten, nicht so leicht abtun konnte. Nicht dieses Mal. »Ich bin allein ohne dich.«
»Nein«, erwiderte sie, während sie sich vorsichtig aufsetzte und sich die Decke vor die Brust hielt. Ihr Gesicht war ganz nah bei seinem, und als sich alles vor ihren Augen zu drehen begann, hielt sie sich an seinem Arm fest. »Du bist allein, weil du dein Herz in deiner Brust verschlossen hältst.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich bin es, weil ich mich dafür entschieden habe, denn einen anderen nahe an sich herankommen zu lassen verursacht zu viel Schmerz.«
Sie strich ihm das Haar aus der Stirn. »Oh, Connal«, sagte sie leise, und etwas in ihm zerbrach, als er seinen Namen von ihren Lippen hörte. »Das ist eine Strafe, die du nicht verdienst.«
Erinnerungen wurden in ihm wach, und er runzelte die Stirn. »Es ist die Wahrheit. Sieh dir nur an, was dir durch meine Schuld zugestoßen ist.«
Sie lächelte. »Das war ich selbst. Aber ich bin hier, und deine Worte haben mich zurückgeholt.«
Er strich über ihre Wange, tauchte seine Finger in ihr Haar und hob leicht ihr Gesicht an, um sich jeden einzelnen ihrer Züge genau einzuprägen. Er dachte an die Hoffnungslosigkeit, die er empfunden hatte, an den Zorn, dem er keinen freien Lauf lassen konnte, und an die Schuldgefühle, die ihn niederdrückten. Jetzt brach es aus ihm heraus, rückhaltlos.
»Himmel, ich wollte für dich sterben.«
Sinead blinzelte und nahm die Gefühle an, die offen vor ihr ausgebreitet wurden. »Ich habe meine Magie eingesetzt, damit du nicht stirbst.«
»Aber dich selbst zu opfern ...«
»Psst«, machte sie und legte eine Hand an seine Wange. »Es war ein Unfall. Ich hätte klüger sein sollen.« Sie genoss es, ihn zu berühren, und er nahm das, was sie ausstrahlte, in sich auf wie ein Vogel, der Nektar trinkt. Er spürt es, dachte sie und mahnte ihr Herz zur Vorsicht. »Aber jetzt sind wir beide, ein wenig klüger, nicht wahr?«
Connal fühlte, wie er wieder in ihren blauen Augen versank, ihrem Zauber verfiel und etwas in seinem Inneren wiederfand, wo er zuvor nur Verlangen und Hunger verspürt hatte. »Ja«, murmelte er an ihrem Mund, und ihre Finger gruben sich in seinen Arm. Freudige Erregung regte sich in ihr, wurde stärker und drängte danach, sich zu zeigen.
»Connal«, flüsterte sie.
Und dann stürzte er sich auf sie. Als wäre ein Damm eingerissen worden, brach sich die Flut seines Begehrens in einem langen, leidenschaftlichen Kuss Bahn. Ungezähmter Hunger kam zum Vorschein, quälte ihn mit seiner Heftigkeit, schlang sich mit animalischer Kraft um ihn und sie. Er konnte den Gleichklang ihrer Herzen spüren, das Pulsieren ihres Blutes.
Das Kaminfeuer prasselte laut. Ein leichter Wind umwehte sie und strich durch ihr Haar und über seine Haut. Er presste seine Lippen fester auf ihren Mund, und als die Leidenschaft ihn übermannte, drückte er sie langsam auf das Bett.
Über sie gebeugt, eroberte er ihren Mund. Sein Arm zitterte, und sein Herz schlug in einem rasenden Tempo. Und ihr Herzschlag antwortete, wurde immer stärker, pochte in ihm, gab ihm neue Kraft. Sein Hunger war nicht gestillt, noch nicht, und sie bot ihm ihren Mund wie ein köstliches Festmahl dar. Himmel, er wollte alles von ihr!
Und als sich ihr Körper unter ihm wölbte und ihre Finger unter seine Tunika fanden, wusste Connal, dass er verloren war. Ihre Finger berührten seine Haut, und er schob seinen Arm unter sie. Seine Hände lagen auf kühler, makelloser Haut, als er sie an sich zog, ohne zu vergessen, dass sie eine schwere Verletzung hatte, ohne die Gefahr zu vergessen, die dieser Augenblick barg.
Nur eine Decke lag zwischen ihnen, eine dünne Barriere, die sich leicht entfernen ließ, um Sineads vollkommenen Körper freizugeben. Er konnte nicht genug von ihr bekommen und erinnerte sich doch, dass sie schwach wie ein Kätzchen war, dass sie noch an diesem Morgen im Sterben gelegen hatte.
Aber ihre Reaktion leugnete es mit einer Wildheit, die ihn unaufhaltsam in das Reich ihrer Leidenschaft mitriss, einer Leidenschaft, der nichts gleichkam, die nichts zurückhielt. Wie in weiter Feme hörte er das Rauschen der See und des Windes, spürte, wie er vom Wind liebkost wurde.
Sinead bezog Kraft aus seiner Kraft, spürte, wie sie durch ihre Adern strömte, als er sie wieder und wieder küsste. Reine Energie pulsierte zwischen ihnen; der Geruch der Erde erwachte zum Leben und kam zu ihr in Form eines kühlen Nebels,
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