Magie der Leidenschaft
John, selbst wenn er mich tötet, denn Galeron hat einen Eid geschworen, an meine Stelle zu treten und meine Aufgabe zu Ende zu bringen. Aber du bist es, die er will. Das habe ich gestern Abend erfahren.«
Jene Männer kannten offenbar nicht das Ausmaß ihrer Macht. »Das haben sie gesagt?«
Er nickte. »Sie wollen nicht, dass wir heiraten.«
Ihre Lippen verzogen sich zu einem trockenen Lächeln. »Dann wäre es nicht recht von uns, nicht zu heiraten?«
»Das hat kaum etwas zu bedeuten; verheiratet oder nicht, sie werden mehr als Pfeile einsetzen, bevor ich die Schwüre bestätigt und in Richards Hände gelegt habe.«
Sinead zuckte abrupt zusammen, und ein jäher Schmerz schoss durch ihren Kopf, als sie wieder Connal auf dem Schlachtfeld vor sich sah, von einem Schwert durchbohrt. »Dann macht es keinen Unterschied.« Nicht für ihn, dachte sie traurig. Sie war nach wie vor eine Pflicht, eine Mission, die er für seinen König zu erfüllen hatte, bevor er sich seiner nächsten Verpflichtung zuwandte. Sinead versuchte, den Stich zu ignorieren, den dieser Gedanke ihr verursachte, aber schließlich kannte sie dieses Gefühl seit langem. Und wieder einmal regierte ihr Herz und schlug ihr bittere Wunden.
»Muss ich dir noch einmal sagen ...«
Ihr Temperament loderte auf, und plötzlich hing der Geruch von scharfen Gewürzen in der Luft. »Erspare es mir, den Proklamationen des Königs statt der Stimme deines Herzens zu lauschen!«
Sie hob einen Arm, sodass der weite Ärmel ihres Kleides ihr Gesicht verdeckte. Dann war sie verschwunden.
»Verdammt.« Er blickte um sich und entdeckte rote Blumen zu seinen Füßen. Connal hob eine Hand voll auf, um
ihren Duft einzuatmen. »Sinead«, murmelte er und sah zur Decke hinauf. »Wir sind noch nicht fertig.«
»Hast sie wieder einmal verloren, was, alter Junge?« Galeron lächelte, als Connal an ihm vorbeiging.
»Finde sie.«
Galeron nickte, bedeutete Nahjar, ihm zu folgen, und machte sich auf die Suche nach Sinead.
Als Connal sich anschickte, sie selbst an einem anderen Ort zu suchen, trat Monroe zu ihm »Wo ist sie?«
»Irgendwo, um etwas an die Wand zu schmeißen, schätze ich, und sich dabei zu wünschen, es wäre mein Kopf.«
Monroes Augen wurden schmal. Connal winkte müde ab und bemerkte im selben Moment, dass ein Wärter die schmalen Stufen heraufgestürzt kam, die im hinteren Teil der Burg zu den Verliesen führten.
»Himmel, Monroe, geht nach unten und schaut nach, ob sie dort ist.« Connal wusste, dass er sie eiwürgen würde, wenn er sie jetzt sah.
»Warum sollte sie?«
»Um meine unsterbliche Seele zu retten, vermute ich.« Als der Mann die Stirn runzelte, fügte er hinzu: »Ich glaube, sie hat vor, die Gefangenen zu heilen.«
»Damit sie hingerichtet werden können?«
»Ich bezweifle, dass ihr dieser Gedanken gekommen ist.«
»Dann sagt es ihr.«
»Damit sie die Männer, die es auf ihr Leben abgesehen hat, vor mir beschützt?«
»Das würde sie nicht tun.«
»Monroe, für die Dame ist Leben in jeder Form heilig, selbst wenn es das ihrer Feinde ist. Das liegt in ihrer Natur. Hölle und Teufel, sie ist die Natur.«
Monroe, der ihm geduldig zuhörte, verschränkte die Arme über der Brust. »Wollt Ihr mir etwas erklären, das ich nicht weiß, Mylord?«
Connals Miene verfinsterte sich. »Sie glaubt, ihre Magie kann sie immer und überall schützen, aber die letzten Tage haben mir bewiesen, dass Sinead in geschwächtem Zustand genauso hilflos wie jede andere Frau ist.«
Monroe starrte ihn an. »Der Meinung bin ich auch.«
»Dann könnt Ihr verstehen, welche Sorge es mir bereitet, wenn sie sich weigert, mir zu gehorchen. Auch wenn es nur darum geht, sie vor sich selbst und ihren magischen Kräften zu schützen.«
»Mylord, das ist meine Aufgabe, seit...«
»Seit O’Brien ihr Gewalt angetan hat.«
Monroe stieß einen tiefen Seufzer aus, als wäre ihm eine große Last von den Schultern genommen worden. »Gott sei Dank, dass sie es Euch erzählt hat.«
»Warum ?«
Monroe hielt seinem Blick stand. »Weil die O’Briens ein mieser Haufen sind, Mylord. Und Markus hatte Brüder.« Er drehte sich um und lief zu der Treppe, die nach unten führte.
Brüder. Connal lief es kalt den Rücken hinunter, während sein Blick über die Gesichter in der großen Halle wanderte. Er musterte jeden Einzelnen prüfend, wobei er im Geist seine eigenen Leute und die Wachen des irischen Königs abhakte. Plötzlich war König Rory an seiner Seite.
»Ihr werdet meine
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