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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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schließlich wütend hervor. »Ich werde euch das Versteck verraten. Aber laßt die Hände von meiner Frau! Lily hat den Schmuck noch vor unserer Hochzeit in einem Kinderspielzeug entdeckt, und ich habe ihn sofort im Stall versteckt. Die Lage des Verstecks ist sehr kompliziert zu beschreiben - ich kann es Ihnen nur zeigen.«
    »Na also!« stellte Monk voller Zufriedenheit fest und lehnte sich zurück. »Siehst du, Boy, so macht man das! Unser feiner Herr hier brauchte nur ein wenig aufmunternden Zuspruch! Morgen werden wir in aller Frühe nach Castle Rosse zurückfahren und uns Billys Klunker holen.«
    »Aber was machen wir mit ihr?« jammerte Boy wie ein kleines Kind, dem man Süßigkeiten versprochen hatte.
    »Reiß dich zusammen, Boy!« versuchte Monk ihn zu besänftigen.
    »Aber ich will nicht! Ich habe ihre Titten gesehen, Monk.«
    Knights Magen krampfte sich vor Ekel zusammen, und er mußte einige Male ganz tief durchatmen.
    »Wir werden unmittelbar nach Tagesanbruch aufbrechen«, sagte Monk zu Knight, ohne auf Boys Gejammer einzugehen. »Ich will kein Risiko eingehen und Sie lieber fesseln, damit Sie nicht womöglich doch noch Bekanntschaft mit Boys Pistole machen!«
    »So, wie es Tris mit Ihrem Messer ergangen ist?«
    »Genau. Es ging in der Eile etwas zu tief. Ein bedauerlicher Fehler.«
    Ehe Knight sich versah, waren seine Hände mit einem rauhen Hanfseil auf dem Rücken gefesselt, doch es gelang ihm trotzdem, ein wenig näher an den Kamin heranzurutschen und sich gegen die Wand aus grob behauenen Steinen zu lehnen.
    »So, Mylady, jetzt sind Sie an der Reihe!« Einladend wies Monk auf den Fußboden neben Knight. Lily durfte die Hände vor dem Körper behalten, aber dafür wurden sie mit einer Reihe von komplizierten Knoten vertäut, die jedem Matrosen Ehre gemacht hätten.
    »So, Boy, du übernimmst die erste Wache! Du weckst mich in vier Stunden. Verstanden? Du darfst keinesfalls einschlafen, denn mit diesem feinen Herrn ist nicht zu spaßen!«
    Neben dem Feuer war der einzig warme Platz, und deshalb rutschte Lily so nahe wie möglich an Knights Körper heran.
    »Keine Vertraulichkeiten, Herrschaften!« ermahnte Boy sie sofort.
    Lily ließ den Kopf an Knights Schulter sinken. »Schon gut, schon gut!« wiedersprach sie und lehnte sich dann voller Zuversicht gegen ihren starken Mann.
    Knight wünschte inständig, daß er das blinde Vertrauen, das aus dieser Geste sprach, rechtfertigen könnte, doch erst als er Monk lautstark schnarchen hörte, keimte ein wenig Hoffnung in ihm auf. Im Augenblick hatte er es nur noch mit Boy zu tun, dachte er.
    »Sei auf alles vorbereitet!« flüsterte er leise in Lilys Ohr, bevor er ihr einen Kuß auf die Stirn drückte.
    Es existierten zwei Pistolen im Raum, dachte Knight. Die eine hielt Boy in der Hand, und die andere befand sich in seinem eigenen Mantel, der jedoch am anderen Ende des Zimmers über einem Stuhl lag. Insgeheim hoffte Knight, daß Boy nach den Anstrengungen des Tages müde werden würde, und auf diesen Augenblick wollte er geduldig warten. In der Zwischenzeit beschäftigte er sich mit seinen Fesseln. Ganz langsam, aber stetig rieb er die Stricke an einer scharfen Steinkante.
    »Eigentlich hat Monk mir nicht ausdrücklich verboten, die Kleine ein wenig zu befingern, oder?«
    Lily erstarrte.
    »Falls Sie das tun sollten«, bemerkte Knight ganz kühl, »werde ich Ihnen das Versteck nicht zeigen. Lily hat nicht die leiseste Ahnung, wo sich der Schmuck befindet. Sie müssen sich also schon an mich halten! Wenn Monk die Juwelen nicht bekommt, wird er Ihnen sicher die Bekanntschaft mit seinem Stilett androhen!«
    Boy runzelte unwillig die Brauen und dachte angestrengt nach, doch schließlich besann er sich und verkroch sich tiefer in sein wollenes Umschlagtuch. Inzwischen war es Knight gleichgültig geworden, ob Boy einschlief oder nicht. Seine Fesseln saßen nämlich so fest, daß er längst kein Gefühl mehr in den Händen hatte. Am liebsten hätte er vor Verzweiflung geschrien. Als Boy irgendwann Monk aufweckte, stellte Knight sich schlafend und beobachtete verstohlen, wie sich der massige Mann ihm gegenüber niederließ.
    Jetzt werde ich wesentlich vorsichtiger sein müssen, dachte Knight, doch viel weiter kam er nicht mehr, weil ihn schließlich der Schlaf übermannte. Einige Zeit später überkam ihn ein entsetzlicher Alptraum, der ihn hochschrecken ließ. Mit einem energischen Kopfschütteln versuchte er, die Bilder loszuwerden, und war andererseits dankbar,

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