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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Lily noch vor kurzem zu Abend gegessen hatten. »Ich muß zugeben, daß Sie nicht schlecht getroffen haben, Mylord. Doch jetzt zum Geschäft: Rücken Sie die Klunker raus, damit wir endlich verschwinden können! In diesem Fall wird der Kleinen kein Haar gekrümmt. Der arme Tris! Er ist noch keine drei Monate unter der Erde, und schon hat sich sein lieber Vetter die Kleine unter den Nagel gerissen!«
    »Sie ist meine Frau«, bemerkte Knight kühl.
    »Wie bitte? Hast du das gehört, Boy? Der feine Lord hat Tristans kleine Nutte geheiratet! Na ja, uns kann es gleichgültig sein. Wo sind die Klunker?«
    »Wenn Sie meine Frau in Ruhe gehen lassen, werde ich es Ihnen verraten.«
    »Nein, Knight. Ich werde dich nicht verlassen!«
    »Schweig, Lily.«
    Doch sie schüttelte energisch den Kopf und richtete sich auf, so daß sie Monk ansehen konnte. »Jetzt hören Sie mir zu: Wir haben keine Ahnung, wo sich der Schmuck befindet. Wir haben überall gesucht, aber umsonst. Mir gegenüber hat Tris nie etwas erwähnt.«
    »Sie ist ebenso geschickt wie der alte Knabe!« knurrte Boy. »Bloß schöner ist sie! Schau nur diese traumhaften Titten, Monk! Himmel!«
    Lily lag mucksmäuschenstill und fühlte nur, wie Knight beruhigend ihren Arm streichelte. »Bitte, bleib ruhig! Verhandeln ist in dem Fall sinnlos.«
    Wie betäubt sah Lily ihn an und verspürte nur noch große Angst. Was sollte sie tun, wenn Knight verletzt wurde?
    »Sie hat sie nicht angelogen! Wir haben den Schmuck wirklich nicht finden können«, erklärte Knight. »Hier haben wir alles abgesucht, also kann er sich logischerweise nur noch in Brüssel befinden.«
    Boy kratzte sich hinter dem Ohr. »Vielleicht sagen die beiden ja tatsächlich die Wahrheit, Monk. Meinst du, daß...«
    »Du bist viel zu vertrauensselig, Boy! Alle Leute sind habgierig, und ein Blick auf diese Schmuckstücke genügt, um auch den Ehrlichsten schwach werden zu lassen. Los, raus aus den Federn! Und anziehen!«
    »Nein«, entgegnete Knight in aller Ruhe. »Sie können mich gern als Geisel mit auf den Flur nehmen, aber meine Frau zieht sich allein an!«
    Vielleicht war es der Kommandoton des erfahrenen Offiziers. Gleichgültig, jedenfalls wirkte es. »Also gut.« Monk war einverstanden. »Gib ihm seinen Hausmantel und bring ihn auf den Flur. Und Sie«, damit wandte er sich an Lily, »Sie haben genau zwei Minuten!«
    Stumm nickte Lily und sah mit großen Augen zu, wie Knight nackt aus dem Bett stieg und seinen Hausmantel überstreifte. Nachdem sich die Tür hinter den Männern geschlossen hatte, sauste sie aus dem Bett und war in kürzester Zeit angezogen. Während sie fieberhaft im ganzen Zimmer nach einer Waffe suchte, öffnete sich die Tür, und Monk steckte den Kopf herein.
    »Schade«, war sein einziger Kommentar. »Jetzt ist der feine Herr an der Reihe!«
    »Setz dich, Lily!« befahl Knight und rückte einen Stuhl an den Tisch. Keinesfalls wollte er gestatten, daß die Männer Lily mit auf den Flur hinausnahmen. Wo, zum Teufel, steckten dieser Turnsil und die anderen Gäste? Waren sie beide etwa die einzigen? Vielleicht hatte Monk auch den Wirt bestochen, damit er Augen und Ohren verschloß.
    Er mußte unbedingt in den Besitz seiner Pistole gelangen. Glücklicherweise steckte sie in seinem Mantel. So mußte er nur eine geeignete Gelegenheit abwarten. Aufmunternd lächelte er Lily zu und schlüpfte dann in seine Kleider. Keine zehn Minuten später schlich sich die seltsame Gesellschaft die Treppe hinunter und hinaus ins Freie.
    Bestimmt würde ihr Kutscher am nächsten Morgen Alarm schlagen, dachte Knight. Doch was konnte er angeben? Welche Vermutung könnte er äußern?
    Draußen herrschte rabenschwarze Finsternis. Mond und Sterne wurden von dunklen, tiefhängenden Wolken verdeckt, und die Luft roch nach Schnee. Knapp fünf Minuten später war der Wagen bereits unterwegs. Monk kutschierte, aber nicht nach Brighton, wie Knight feststellte, sondern in nordöstlicher Richtung.
    Boy hatte es sich auf der Sitzbank gegenüber von Knight und Lily bequem gemacht und sich bis über die Ohren in einen etwas zerlumpten Wollschal eingehüllt. Er hielt seine Pistole genau auf Lilys Brust gerichtet. »Nur ein kleiner Ausflug«, bemerkte er nach einer Weile. »Monk und ich haben ein kleines Häuschen gemietet.« Doch weder Lily noch Knight äußerten sich dazu.
    Einige Stunden später bog der Wagen ganz unvermittelt in einen Seitenweg ab, und nach weiteren zehn Minuten ging es noch einmal um eine Kurve. Knight

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