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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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daß er auf diese Weise wenigstens wachgeworden war. Mit neuen Kräften machte er sich wieder ans Schaben und Scheuern.
    Lilys Kopf war gegen seine Schulter gesunken. Sie schlief tief und fest. Monk beobachtete sie beide unablässig, so daß Knight äußerst vorsichtig zu Werke gehen mußte, um ihn nicht mißtrauisch zu machen. Gegen Morgen war es dann endlich soweit: die Fesseln gaben nach, und Knight konnte zum ersten Mal wieder die Finger bewegen. Als Monk wenig später Lily aufweckte und ihr zum Kaffeekochen die Fesseln abnahm, stellte Knight sich wieder schlafend.
    »Ich brauche aber frisches Wasser.«
    Wortlos weckte Monk seinen Kumpan und verließ unmittelbar darauf die Hütte. Wie lange er wegbleiben würde, wußte Knight nicht. Er konnte nur hoffen, daß die Zeit ausreichen würde. Blitzschnell war er auf den Beinen und rammte Boy seine Faust in den Magen. Der nächste Hieb traf die Nase, und ein gezielter Tritt in den Unterleib gab Boy den Rest. Laut stöhnend klappte er wie ein Taschenmesser zusammen und fiel vornüber auf die Knie.
    »Verdammt! Ich werde Sie umbringen - oh!«
    Als Krönung hieb ihm Knight mit voller Wucht den Griff der Pistole auf den Hinterkopf, so daß Boy bewußtlos auf dem schmutzigen Boden zusammenbrach. Rasch lief Knight zum Fenster und spähte vorsichtig hinaus. Keine Spur von Monk.
    »Rasch, Lily!«
    Es dauerte nur Sekunden, bis Knight und Lily die Hütte verlassen und den Stall erreicht hatten. Knights Finger waren immer noch taub, und seine Knöchel bluteten. In aller Eile sattelten Knight und Lily den grobknochigen Hengst, der ihren Wagen gezogen hatte.
    »Der kann ohne weiteres uns beide tragen. Die anderen Pferde jagen wir davon. Pst! Beweg dich nicht!« Vorsichtig spähte Knight um die Tür herum und sah gerade, wie Monk den Wasserkübel fallenließ, als er Boy schreien hörte.
    »Los jetzt! Schnell!« Knight packte die Zügel und zerrte den Hengst ins Freie, während Lily mit ihrem Mantel wedelte, um die anderen Pferde aus dem Stall zu treiben. Als sie den Kopf hob, erstarrte sie vor Schrecken.
    »Knight, paß auf! Er hat eine Pistole!«
    Knight wirbelte herum, ließ die Zügel fahren und zog seine Pistole aus dem Mantel. Die Schüsse krachten beinahe gleichzeitig, doch Lily hatte sich längst schützend vor Knight geworfen.
    »Nein!« hörte Knight nur und spürte, wie ihr Körper von der Kugel getroffen wurde und die Wucht des Aufpralls Lily gegen ihn schleuderte.
    »Um Himmels willen, nein!« rief er und umschlang sie. »Um alles in der Welt!«
    Irgendwie schien die Zeit außer Kraft gesetzt, und Knight nahm lediglich wie durch einen Schleier wahr, daß Boy sich an die Brust griff und langsam zu Boden sank. Mit einem Schrei des Entsetzens eilte Monk seinem Freund zu Hilfe. Knights Pistole war leergeschossen, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als die Zügel zu packen und sich mitsamt seiner Last in den Sattel zu schwingen.
    Als eine Kugel Knight ganz knapp verfehlte, duckte er sich instinktiv und drückte seinem Pferd die Fersen in die Hanken. Gleichzeitig versuchte er, Lily so gut es ging mit seinem Körper zu schützen.
    »Verdammter Bastard!« brüllte Monk aus Leibeskräften hinter ihm her. »Das wirst du mir büßen! Oh, Boy!«
    Eine weitere Kugel durchschlug Knights Ärmel und verpaßte seinen Oberarm um Haaresbreite. Ohne sich umzusehen, galoppierte Knight blindlings geradeaus und drückte Lily dabei fest an seine Brust.
    Irgendwann war ringsum alles ruhig - keine Kugeln und auch keine Flüche mehr, sondern nur eine einzelne Schneeflocke, die langsam herabsank und auf Knights Nase schmolz. Dann eine zweite. Dunkle Schneewolken zogen rief über den Himmel und ließen den Tag nicht richtig hell werden. Knight erschrak, als er Lilys wachsbleiches Gesicht sah, und tastete rasch unter ihrem Mantel nach dem Herzschlag. Er war zwar langsam, aber kräftig und gleichmäßig.
    Als er sich sicher war, daß er nicht verfolgt wurde, brachte er sein Pferd neben einem kahlen Ahornbaum zum Stehen und rutschte möglichst erschütterungsfrei aus dem Sattel.
    Nachdem er Lily vorsichtig auf dem Schnee niedergelegt und ihren Mantel geöffnet hatte, erblickte er ihre blutüberströmte Brust. Unterhalb der linken Schulter war deutlich das Loch zu erkennen, wo die Kugel zuerst ihren Mantel und ihr Kleid durchschlagen und dann in ihren Körper eingedrungen war. Sanft hob er Lily ein wenig an und seufzte gleich darauf erleichtert. Glücklicherweise harte die Kugel die Schulter glatt

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