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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Knight.
    »Billy steht für William«, erklärte Ollie mit Engelsgeduld, doch trotzdem reagierte niemand. »Wie kann man nur so begriffsstutzig sein! William - das steht für Prinz William von Oranien! Das ist unser langgesuchter Billy. Er war mit Charlotte - mit der Prinzessin Charlotte von England verlobt. Im vergangenen Sommer hat die Prinzessin die Verlobung gelöst, worauf Billy den Schmuck zurückerhalten hat und ihn nach Brüssel schicken wollte. Die Nachforschungen waren nicht weiter schwer. Von Lord Kittaker habe ich eine Menge erfahren, doch da der Diebstahl nicht auf englischem Boden verübt wurde, wußte er darüber nicht allzuviel zu sagen.«
    »Ach, du lieber Himmel!« rief Lily. »Kein Wunder, daß der Schmuck so wertvoll war!«
    Knight war sprachlos. »Und ich habe diesen Billy für einen reichen Lebemann gehalten!«
    »Juwelen für eine englische Prinzessin!« schwärmte Lily träumerisch.
    Arielle schüttelte den Kopf. »Im Grunde ist es völlig gleichgültig, wem der Schmuck gehört, solange wir das Versteck nicht kennen!«
    Dieses Rätsel allerdings war und blieb ungelöst. Doch ungeachtet dessen erhielt Ollie Trunk für seine Information einen Bonus von einhundert Pfund.
    Am Nachmittag des darauffolgenden Tages stürzte die Haushälterin Mrs. Pepperall unvermittelt in den Wohnraum. Knight hatte Lily nach unten getragen und es ihr auf einem Sofa vor dem Kamin bequem gemacht. Die Kinder waren draußen und amüsierten sich mit John, der inzwischen ebenfalls eingetroffen war, im frischgefallenen Schnee.
    Mrs. Pepperall räusperte sich. »Mylady, es ist etwas Seltsames geschehen!« Und dabei wies sie auf Lilys einst wunderschönen Mantel mit dem Hermelinbesatz.
    »Mrs. Pepperall? Oh, mein Mantel!«
    »Ja, Madam. Wir haben versucht, ihn zu säubern, aber das Blut - Wir wollten die oberen Härchen vorsichtig abschneiden, und dabei ist es passiert! Schauen Sie nur, was wir unter dem Besatz entdeckt haben!«
    Der Mantel rutschte zu Boden und gleichzeitig glitten zahllose, herrlich funkelnde und glitzernde Schmuckstücke auf Lilys Schoß. Im Licht der Nachmittagssonne erstrahlten unzählige Diamanten, Smaragde und Rubine.
    »Mein Mantel war das Versteck! Sie waren die ganze Zeit über unter der Einfassung verborgen, und ich habe nichts bemerkt!«
    »Keiner von uns ist auf diesen Gedanken gekommen«, ergänzte Knight. »Schau dir nur an, wie groß diese Diamanten sind!«
    »Sind sie etwa echt?« quietschte Mrs. Pepperall mit überschlagender Stimme.
    »Das will ich meinen«, antwortete Knight, während er die einzelnen Schmuckstücke bewundernd ins Licht hob. »Wir danken ihnen sehr, Mrs. Pepperall, daß Sie das Rätsel endlich gelöst haben!«
    »Aber das geschah doch ganz unabsichtlich, Mylord!« entgegnete die Gute, aber trotzdem strahlte sie über das Kompliment.
    »Das nenne ich Ironie des Schicksals«, meinte Knight.

Epilog
    Venedig, Italien April 1815
    An einem strahlend schönen Aprilnachmittag standen Lord und Lady Castlerosse auf dem Balkon vor ihrem Schlafzimmer im Palazzo die Contini und blickten über den Canal Grande.
    »Bin ich froh, daß wir im Frühling hierhergekommen sind und nicht mitten im Sommer«, bemerkte Knight, während er sich auf das hölzerne Geländer stützte. »Vor etwa sechs Jahren war ich im August hier, und damals hat mich der Gestank der Kanäle beinahe umgebracht. Doch jetzt...« Genüßlich sog er die kühle Brise in seine Lungen.
    »Ich wüßte gern, welch schreckliche Geheimnisse sich unter dieser dunklen Wasseroberfläche verbergen«, sagte Lily nachdenklich. »Irgendwie wirkt sie auf mich immer finster und bedrohlich.«
    »Wahrscheinlich mit gutem Grund«, antwortete Knight, »denn die Venezianer waren ja wirklich nicht für ihre Milde berühmt.«
    Schaudernd wandte Lily sich ab und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Balkonbrüstung. »Romantisch bist du ja nicht gerade, Knight!«
    Er lächelte sie an, und schon war es wieder passiert. Am liebsten hätte sie ihn auf der Stelle umarmt und auf den Fußboden hinuntergezogen. »Und dann möchte ich dich lieben«, hauchte sie leise.
    »Wie bitte?« Rasch legte er den Finger auf die Lippen. »Nein, wiederhole nicht, was du gesagt hast! Möglicherweise habe ich dich mißverstanden, und ich möchte doch viel lieber glauben, daß du mir die Kleider vom Leib reißen möchtest und mich mit deinen Händen, deinem Mund...«
    »Du bist scheußlich! Genau daran habe ich gerade gedacht. Irgendwie bist du heute so weit weg von

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