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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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besaß noch genügend Zeit, seine Unterlagen in die Hütte zu bringen und etwas Ordnung zu schaffen. Darum beneidete er die Hexen und Hexer. Ihnen war es möglich, solch lästige Arbeiten mit Hilfe der Hexerei zu erledigen. Den Magiern blieb dies leider versagt und so musste er es von Hand erledigen. Natürlich konnte er Gegenstände allein mit den Gedanken bewegen, doch es erforderte enorme Energie und jede Anwendung entzog dem Körper einen Teil davon, der wieder aufgeladen werden musste. Alles besaß eben seine Waage. Er verzichtete auf die Anwendung von Magie, wenn es sich nicht wirklich als notwendig erwies.
    Shorbo stellte gerade die Blumen von Cashimaé in eine Vase aus Ton, als er das Stampfen von Pferdehufen vernahm. Er wischte sich die Hände an seiner grauweißen, bodenlangen Tunika ab, ergriff den schwarzen Stab und eilte in freudiger Erwartung nach draußen.
    Filyma rutschte gerade von der sandfarbenen Stute und wandte sich um. Das Gesicht gezeichnet vom Staub des Weges, ließ sie die Kapuze des Reisemantels nach hinten fallen. »Meine Liebe!« Sie drehte sich um und ihre weißen, ebenmäßigen Zähne wurden sichtbar. Sie legte die Hände übereinander und verbeugte sich. »Circanprefect, ich grüße Euch.«
    Missbilligung trat in seine weisen Züge. »Ich bitte dich, zu viel der Höflichkeiten an einem solch bescheidenen Ort, wo keiner der Kreise verweilt.«
    Sie musterte ihn kurz und ihr Gesicht strahlte. »Es ist schön, dich zu sehen, Shorbo.«
    »Schon viel besser.« Damit umarmten sie sich. Shorbo erfasste Filyma an den Schultern und schob sie ein Stück von sich. »Lass dich ansehen, Filyma. Sind es wirklich schon acht Monate, dass der Kreis zur letzten Versammlung zusammen gekommen war?« Sie nickte.
    Filyma trug einen langen Überrock aus weichem Wildleder, darunter ein grünes Hemd und braune Hosen. Die Unterarme mit Schienen besetzt, mit dezenten Nieten verziert und an den Händen Handschuhe ohne Finger aus dem gleichen Material. Auf dem Rücken hoben sich über Kreuz zwei Griffe über den Schultern ab. Kampfschwerter, die in einer Halterung unter dem Mantel ruhten. Shorbo kam nicht umhin, Filyma wie eine Kriegerin aus dem Elbenvolk zu betrachten, statt eines Mitgliedes und einer Magistratera des Kreises. Ihr Haar fiel in einem schweren geflochtenen Zopf bis zur Hüfte hinab. Was ihn allerdings beunruhigte, waren ihre Augen. Sie wirkten müde und an ihren Rändern konnte er deutliche Furchen erkennen, die von Erschöpfung sprachen.
    »Komm und setze dich! Ich habe dir frisches Wasser bereitgestellt.« Er wies mit der Hand zu dem Tisch, an dem er noch vor einer Weile gearbeitet hatte. Feder und Bücher waren einer Kanne und Bechern gewichen.
    Sie löste den Sattel und nahm den Zaum ab, damit sich das Pferd frei bewegen konnte. »Es sieht aus, als hast du mich erwartet?«
    Shorbo strich sich über den langen weißen Bart, während er sich niederließ. »Eigentlich war es Cashimaé, die mir deine Ankunft mitteilte, oder besser gesagt, überhaupt sagte, dass jemand auf dem Weg zu uns ist.«
    Filyma ließ sich nieder. »Die Kleine? Hat sie uns über die Hügel kommen sehen?«
    »Nein, dafür warst du noch zu weit weg.«
    Sie stellte den Becher zurück und löste im Sitzen die Schnüre des Mantels. »Sagtest du nicht bei deinem letzten Besuch in Comoérta, dass es den Anschein hat, als würde sie den Weg einer Kopfblinden gehen?«
    Der alte Mann begann zu strahlen, wie es nur ein stolzer Vater konnte. »So war es auch bis heute. Es ist das erste Mal gewesen, dass es ihre innere Intuition von Magie war, die aus ihr sprach.« Er legte eine nachdenkliche Pause ein. »Aber du sprachst in der Mehrzahl, wo ist dein Begleiter? Ist es Barshim? Hast du ihn mitgebracht? Wie geht es euch? Es ist sechs Jahre her, eine lange Zeit. Ich habe ihn seit jener Nacht nie wieder gesehen. Du sprichst kaum von ihm…«
    Filyma winkte lachend ab. »Moment, Moment! Eine Frage nach der anderen. Hast du ihn nicht gespürt? Barshim ist mitgekommen, aber kurz vor deinem Haus zog er es auf einmal vor, in den Hügeln zu verschwinden. Eure Grashügel faszinieren ihn.«
    Man konnte Shorbo die Überraschung über die Neuigkeit ansehen. »Nein, ich habe ihn nicht gespürt.«
    Sie legte den Mantel beiseite und lächelte erneut. »Das wundert mich nicht. Er versteht es wie kein anderer, seine Ströme vor den Magiern zu verbergen.«
    Die Art, wie sie es aussprach, der Klang ihrer Worte, ließen Shorbo Filyma erneut mustern. Sie

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