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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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ignorierte ihn einfach und tat, als sei er Luft.
    Das ärgerte ihn erst recht. »Hm, du bist komisch.«
    Sie sah ihn an. »Wird ja immer schöner. Erst bin ich ein Isgrin und dann komisch. Was willst du eigentlich hier?«
    Er schmunzelte. »Man könnte bezweifeln, dass wir die selbe Herkunft haben.«
    »Ts, ich wüsste nicht, dass ich einen Bruder habe.«
    »Ich habe nie behauptet, dass du meine Schwester bist, sondern nur dass…« Seine Augen blitzen gefährlich auf und Cashimaé hätte schwören können, etwas Gelbes darin zu sehen. Ihre verängstigten Züge ließen ihn innehalten. Schweigend betrachtete er das Mädchen, wie es den Teller an die Brust drückte. Seine kleinen Hände öffneten und schlossen sich immer wieder. Schließlich entspannte sich Barshim und ließ den Blick über die Hügel wandern.
    »Schön ist es hier, so anders als in meiner Heimat.«
    »Wo soll das denn sein? Im Nirgendwo der Tendaren oder jenseits der Grenzen der Kopfblinden?«
    Er biss sich auf die Lippe, um eine giftige Antwort runterzuschlucken. »Ich stamme aus Chintris, aber Filyma ist Kreismitglied und Magistratera, deswegen waren wir fast immer unterwegs und ich habe kein richtiges Zuhause.«
    Es klang unzufrieden, während er wütend die Spitze seines Stiefels in den Staub stieß.
    »Erzählst du mir von deinen Reisen?« Ihre Stimme nahm etwas Versöhnliches an.
    Er dachte kurz nach. »Okay. Aber nur, wenn du netter zu mir bist.« Cashimaé zog die Unterlippe nachdenklich nach oben und betrachtete ihn eine Weile. »Okay.«
    Barshim grinste. »Fein, dann erzähle ich dir auch meine großen Abenteuer.«
    Als die beiden Kinder friedlich zurückkehrten, sich in den hinteren Teil der Hütte zurückzogen und Barshim mit Händen und Füßen von seinem bisherigen Leben erzählte, sahen sich Filyma und Shorbo überrascht an.
    »Was ist denn jetzt passiert?«, wollte Filyma wissen.
    »Waffenstillstand," vermutete Shorbo. »Wirklich ein aufgeweckter Junge.«
    »Ja, das ist er. Doch sehr schwer zu kontrollieren. Seine Magie ist unglaublich, jetzt schon. Manchmal frage ich mich, was da noch auf uns zukommt. Was verbirgt er noch? Und…« Sie hielt kurz inne und holte tief Luft. »Shorbo, sind sie wirklich die Einheit, die den Kreislauf wieder schließen werden?«
    Shorbo lehnte sich schweigend zurück. Der Rauch seiner Pfeife zog durch den Raum und vermischte sich mit dem Geruch der Kräuter, die an den Holzbalken unter der Decke hingen.
    »Wenn man sie so sitzen sieht, meint man, sie seien ganz normale Kinder. Aber ihre Seelen sind anders – ihr Können liegt in den Schatten«, sagte Shorbo, erhob sich und goss ihr Wasser nach.
    »Die Hexer der Tendaren planen einen neuen Vorstoß, berichtete einer der Späher. Wirklich, wirklich, man sollte meinen, Anectis habe etwas beim letzten Male gelernt oder zumindest jene, die ihm folgen.«
    Filyma nickte, sie hatte wohl bemerkt, dass Shorbo das Thema gezielt gewechselt hatte, dabei hätte sie so gern Antworten von ihrem Kreisführer bekommen. Immer wieder musste sie an die alte Geschichte denken, von der sie geschworen hatte, niemals zu sprechen. Filyma wurde wieder einmal in dem Gedanken bestärkt, dass Wissen einsam macht.
    »Ich hörte auch, dass Tamin eine Menge Spaß dabei hat, mit ihnen Krieg zu führen, indem er Anectis immer wieder provoziert und herausfordert«, ergänzte Shorbo und unterbrach Filymas Gedanken.
    »Tamin ist noch jung«, antwortete Filyma nachdenklich. »Ein Heißsporn. Ich mag ihn nicht sonderlich, aber was seinen Lerneifer angeht und sein Können, denke ich, dass er ein fähiger Magier ist. Man muss ihn halt zwischendurch etwas bremsen.«
    »Da hast du nicht unrecht. Schauen wir, ob der Schüler je ein Lehrer werden wird.« Damit zwinkerte Shorbo ihr wissend zu und schritt mit dem leeren Krug in Richtung Küche.
    *
    Am nächsten Tag zog es Cashimaé vor, allein in den Gräsern zu verschwinden. Barshim fühlte sich dadurch wieder in seinem Stolz verletzt. Die Nacht davor hatten sie eine spaßige Zeit miteinander verbracht und nun ließ sie ihn einfach zurück. Der Junge kramte aus seinen Sachen einen Kurzbogen, warf seinen dunklen Reisemantel über und verließ ungesehen das Haus. Kurz hielt er inne und schirmte die Augen mit der Hand gegen das helle Sonnenlicht ab. Sein Blick wanderte über grasbedeckte Hügel bis zu einem dunklen Wald, der weiter nördlich lag. In der nächsten Sekunde rannte er los und war augenblicklich zwischen den hohen Gräsern

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