Magie der Sehnsucht - Roman
seiner Stimme und diesem traumhaften Akzent! Wie gern würde ich mir so was aneignen!«
Mit diesem unerwarteten Kommentar brachte sie Grace zum Lachen. Ungehalten wandte sich Julian zu Sunshine.
»Schauen Sie ihn doch an!« Einen spitzen Stift in ihrer mit Holzkohle beschmierten Hand, wies sie auf seinen Körper. Auch über ihre rechte Wange zog sich ein Kohlestreifen. »Sind Sie jemals einem so durchtrainierten Mann begegnet? Man sieht sogar das Blut in seinen Adern pulsieren. Also wirklich, Ihr Freund ist eine –
Wucht!« Sie zeigte Grace ihren Skizzenblock, auf dem sie gerade ein Porträt von Julian zeichnete. »Und wie das Licht seine goldene Haut betont! Als hätte ihn die Sonne geküsst.«
Erstaunt runzelte Grace die Stirn. Ja, da war was dran.
»Komm mit mir nach Hause«, flüsterte Julian in ihr Ohr. »Sofort. Ich werde dich von deinen Kleidern befreien und dich umarmen und dir zeigen, warum die Götter die Liebe erfunden haben. Daran wirst du dich für den Rest der Ewigkeit erinnern.«
Oh ja, flehte ihr Herz. Wie gern würde sie seinem Drängen nachgeben … Sie betrachtete seine kraftvollen Schultern, und ihre Lippen sehnten sich nach dem schimmernden Gold seiner Haut. Würde sein ganzer Körper so gut schmecken wie sein Mund?
Natürlich war er ein fantastischer Liebhaber. Daran bestand kein Zweifel.
Aber sie bedeutete ihm nichts. »Das will ich nicht«, wisperte sie und wich vor ihm zurück.
Bittere Enttäuschung verdunkelte seine Augen. Dann nahm sein Gesicht einen harten Zug an. »Doch, du wirst mir gehören.«
Wahrscheinlich würde er Recht behalten. Wie lange konnte eine Frau einem solchen Mann widerstehen? Doch dann verdrängte sie diesen Gedanken und schaute zum Jackson-Brewery-Einkaufszentrum hinüber. »Jetzt müssen wir ein paar Sachen kaufen, die dir passen.«
»Ist das meine Schuld, dass er einen Kopf größer als Bill ist und doppelt so breite Schultern hat?«, verteidigte sich Selena. »Hätte ich ihn bloß nicht hierher gebracht! Das war deine großartige Idee.«
»Okay.« Grace verdrehte die Augen. »Wenn du uns brauchst – wir sind drüben im Brewery.«
»Seid bloß vorsichtig!«
»Wieso?«
Selena zeigte mit dem Daumen auf Julian. »Nun, wenn die Frauen ausflippen, geh ihnen rechtzeitig aus dem Weg. Bei dem letzten Ansturm sind sie oft genug auf meine Zehen getreten. Die tun mir immer noch weh.«
Amüsiert überquerte Grace den Platz. Sie wusste, Julian würde ihr folgen. Und sie spürte ihn sogar direkt hinter sich.
Mit seiner betörenden Aura drängte er sich unentwegt in alle ihre Gedanken, und er beherrschte alle ihre Sinne.
Wortlos gingen sie ins Einkaufszentrum, und Grace schaute sich nach einem Herrenmodegeschäft um. »Welchen Stil ziehst du vor, Julian?«, fragte sie, führte ihn in einen Laden und blieb neben zusammengefalteten Jeans stehen.
»Wenn ich nackt bin, kann ich den Zweck meiner Anwesenheit am besten erfüllen.«
»Versuchst du mich zu schockieren?«
»Vielleicht. Wie ich gestehen muss, sehe ich dich sehr gern erröten.« Er trat näher zu ihr, und Grace flüchtete hinter die gestapelten Jeans.
»Solange du hier bist, brauchst du mindestens drei Hosen.«
Seufzend inspizierte er die Jeans. »Warum willst du Geld dafür ausgeben? In ein paar Wochen bin ich ohnehin verschwunden.«
»Großer Gott, Julian!«, entgegnete sie ärgerlich. »Wenn man dir zuhört, könnte man glauben, du wärst bei deiner früheren Inkarnation niemals angezogen worden.«
»Darauf hat man keinen Wert gelegt.«
Der hohle Klang seiner Stimme und die Bedeutung
seiner Worte nahmen ihr den Atem. Skeptisch schaute sie ihn an. »Heißt das – in diesen zweitausend Jahren hat dich niemand gekleidet?«
»Nur zweimal«, antwortete er ebenso tonlos wie zuvor. »Einmal während eines Blizzards in der englischen Regency-Ära. Da hüllte mich meine Herrin in einen rosa Morgenmantel voller Rüschen und schob mich auf den Balkon hinaus, weil mich ihr Ehemann nicht in ihrem Bett finden sollte. Und das zweite Mal – nein, das ist so peinlich, dass ich es nicht erwähnen möchte.«
»Jedenfalls kenne ich keine Frau, die einen Mann für einen ganzen Monat bei sich aufnimmt, ohne seine Blöße zu bedecken.«
»Schau mich doch an, Grace.« Schicksalsergeben breitete er die Arme aus, um seinen reizvollen Körper zu präsentieren. »Ich bin ein Sexsklave. Bisher ist keine Frau auf den Gedanken gekommen, ich würde Kleider brauchen, um meine Pflichten zu erfüllen.«
Sein Blick hielt ihren
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