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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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für mich?
    Bei diesem Gedanken hielt sie inne. Natürlich, sie war genauso wie all die anderen, starrte sein knackiges Hinterteil an und sehnte sich nach seinem perfekten Körper. Ein Wunder, dass er ihre Anwesenheit überhaupt noch ertrug …

    Nein, sie würde ihn nicht wie einen reizvollen Gegenstand behandeln, mit dem man sich einfach nur amüsierte. Er war ein Mensch. Und er verdiente eine respektvolle Behandlung.
    Sie bestellte das Essen für alle drei. Als die Kellnerin die Drinks brachte, servierte sie ihnen einen Teller mit gebratenen Hühnerflügeln.
    »Die haben wir nicht bestellt«, protestierte Selena.
    »Oh, das weiß ich.« Das Mädchen strahlte Julian an. »Aber in der Küche haben sie alle Hände voll zu tun. Bis Ihr Essen fertig ist, wird’s eine Weile dauern. Ich dachte, Sie sind vielleicht hungrig, und so habe ich das da geklaut. Wenn’s Ihnen nicht schmeckt, hole ich was anderes. Keine Bange, das geht auf Kosten des Hauses. Oder würden Sie etwas anderes vorziehen, Sir?«
    Der Doppelsinn dieser Frage entging Grace nicht. Am liebsten hätte sie der aufdringlichen Kellnerin die knallroten Haare ausgerissen.
    »Nein, das ist schon in Ordnung«, antwortete Julian. »Danke.«
    »Oh, mein Gott«, flötete das Mädchen, »könnten Sie mal meinen Namen sagen? Ich heiße Mary.«
    »Danke, Mary.«
    »Wundervoll! Oh, Sie machen mich ganz verrückt!« Nach einem letzten begehrlichen Blick auf Julian eilte Mary davon.
    »Unfassbar«, meinte Grace. »Sind die Frauen immer so scharf auf dich?«
    »Ja«, bestätigte er ärgerlich. »Deshalb zeige ich mich nur ungern in der Öffentlichkeit.«
    »Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.« Selena nahm sich einen Hühnerflügel. »Also, ich finde, wir sollten öfter mit ihm essen gehen.«

    »Klar«, fauchte Grace, »und wenn dieses kleine Biest seine Adresse und Telefonnummer auf die Rechnung schreibt, trete ich ihm in den Hintern.«
    Selena lachte schallend.
    Bevor Grace eine ätzende Bemerkung hinzufügen konnte, schlenderte Eros ins Lokal und steuerte die Nische an, in der sie saßen. Auf seiner linken Wange, die Julians Faust getroffen hatte, leuchtete ein violetter Fleck.
    Obwohl er sich betont gleichmütig gab, spürte Grace seine innere Anspannung. Erstaunt musterte er Julians kurzes Haar, verzichtete aber auf einen Kommentar und setzte sich neben Selena.
    »Nun?«, fragte Julian.
    »Willst du schlechte Neuigkeiten hören?«, seufzte Eros. »Oder ganz schlechte?«
    »Mal sehen … Fangen wir mit dem Allerschlimmsten an, und dann tasten wir uns langsam in angenehmere Regionen vor.«
    »Okay. Also – wahrscheinlich wirst du diesen Fluch niemals los.«
    Diese Information nahm Julian viel gelassener hin als Grace. Er nickte nur, während sich ihre Augen verengten.
    »Warum tun Sie ihm das an, Eros?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Großer Gott, meine Familie hätte Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um mir zu helfen. Und Sie sitzen da und sagen nicht einmal, Sie würden ihn bedauern. Was für ein Bruder sind Sie eigentlich?«
    »Fordere ihn nicht heraus, Grace«, mahnte Julian. »Was du damit heraufbeschwören könntest, ahnst du nicht.«
    »Genau …«, begann Eros.
    »Wenn du dich an ihr vergreifst«, fiel Julian ihm ins Wort, »nehme ich dir diesen Dolch weg und schneide dir das Herz aus der Brust.«

    Eros wich vor ihm zurück. »Übrigens, du scheinst eine wichtige Tatsache zu übersehen.«
    »Welche?«, fragte Julian tonlos.
    »Nun, du hast mit einer von Priapos’ Jungfrauen geschlafen. Oh Mann, was ist dir da bloß eingefallen? Du hast ihr nicht einmal seine Robe ausgezogen. Das hättest du wirklich besser wissen müssen. Warum hast du das getan?«
    »Wie du dich vielleicht entsinnst, war ich damals ziemlich wütend auf ihn«, erwiderte Julian bitter.
    »Dann hättest du dir eine von Moms Gefährtinnen aussuchen sollen. Dafür waren sie schließlich da.«
    »Aber Aphrodite hat meine Frau nicht getötet – Priapos ist ihr Mörder.«
    Grace rang nach Atem. Meinte Julian das ernst?
    Ohne diesen Einwand zu beachten, fuhr Eros fort: »Er ist immer noch sauer. Nach seiner Ansicht hast du ein unverzeihliches Verbrechen begangen.«
    »Ah, ich verstehe«, fauchte Julian. »Mein großer Bruder grollt mir, weil ich es gewagt habe, mit einer seiner geheiligten Jungfrauen zu schlafen. Und ich sollte es klaglos hinnehmen, dass er meine Familie umgebracht hat – einfach nur aus einer Laune heraus?« Der heiße Zorn in seiner Stimme ließ Grace erschauern.

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