Magie der Sehnsucht - Roman
aber immer noch. »Was?«
Grace legte ihre Hände auf seine starken Oberarme und spürte, wie er erschauerte, sobald sie seine Haut berührte. Einen zärtlichen Ausdruck in den blauen Augen, betrachtete er ihre Finger auf seinen Muskeln.
»Versprich mir, für deine Freiheit zu kämpfen – und den Fluch zu besiegen«, bat sie.
»Zumindest werde ich’s versuchen.« Ein halbherziges Lächeln umspielte seine Lippen.
»Und es wird dir gelingen.«
Darüber musste er lachen. »Du bist so optimistisch wie ein Kind.«
»Ja, ich nehme mir Peter Pan zum Vorbild.«
»Peter – wer?«
Widerstrebend löste sie seine Arme von ihrer Taille, ergriff seine Hand und führte ihn zur Schlafzimmertür. »Komm mit mir, mein makedonischer Liebessklave, und ich erzähle dir von Peter Pan und seinen verlorenen Jungs.«
»Und dieser Junge wurde nie erwachsen?«, fragte Julian, während sie das Dinner vorbereiteten.
Zu ihrer Verblüffung protestierte er nicht, als sie ihn bat, Tomaten und Gurken für einen Salat klein zu schneiden. Offenbar machte es ihm sogar Spaß, ein Messer zu benutzen.
Über diese kleine Eigenheit wollte sie nicht nachdenken und konzentrierte sich auf die Spaghettisauce. »Nein – niemals. Er kehrte mit Glöckchen zur Insel zurück.«
»Interessant.«
Grace tauchte einen Kochlöffel in die Sauce, blies darauf und ging damit zu Julian. »Was hältst du davon?«
Er öffnete den Mund, und sie ließ ihn kosten. »Himmlisch.«
»Nicht zu salzig?«
»Perfekt.«
Freudestrahlend lächelte sie ihn an.
»Da!« Julian hielt ihr einen Käsewürfel hin, und sie öffnete die Lippen. Aber statt ihr den Käse zu geben, nutzte er die Gelegenheit und verschloss ihr den Mund mit einem verzehrenden Kuss.
Wie gut er mit seiner Zunge umzugehen wusste …
Nein, ich darf mir gar nicht vorstellen, wozu sie sonst noch fähig wäre …
Jetzt umfasste er ihre Hüften und presste sie an sich, damit sie seine Erregung spürte. Wie fabelhaft der Mann gebaut war … Allein schon der Gedanke, sie würde seine ganze virile Kraft genießen, jagte das Blut schneller durch ihre Adern.
Würde sie das überleben?
Sie fühlte, wie er seinen Körper anspannte, wie sich seine Atemzüge beschleunigten. Nun musste sie sich von ihm losreißen, sonst würden sie beide ihr Verlangen nicht
länger bezähmen können. So schwer es ihr auch fiel, sie trat zurück. »Benimm dich, Julian!«
Stöhnend bekämpfte er seine Leidenschaft. »Das wäre viel einfacher, wenn du nicht so verdammt gut aussehen würdest.«
Erstaunt begann sie zu lachen. Als sie seinen ärgerlichen Blick bemerkte, zuckte sie die Achseln. »Verzeih mir. Im Gegensatz zu dir bin ich es nicht gewöhnt, dass meine äußere Erscheinung gelobt wird. Das tollste Kompliment meines bisherigen Lebens bekam ich von Rick Glysdale. Er holte mich zum Abschlussball in der Schule ab, warf mir einen kurzen Blick zu und meinte: ›Teufel noch mal, du hast dich besser rausgemacht, als ich es erwartet hätte.‹«
»Was ist bloß los mit den Männern in dieser Ära? Sind das lauter Narren?«
Grace lachte wieder und hauchte einen Kuss auf seine Wange. Dann nahm sie den Nudeltopf vom Herd, bevor das Wasser überkochte. »Würdest du mal nach den Brötchen sehen?«, bat sie und schüttete die Spaghetti in ein Sieb.
Julian bückte sich zum Backofen hinab, öffnete ihn und bot ihr den reizvollen Anblick seines Hinterteils in den engen Jeans. »Oh, die verbrennen.«
»Verdammt. Holst du sie raus?« Vorsichtig schüttelte sie das Sieb mit den Nudeln und ließ das kochende Wasser abfließen.
»Klar.« Julian ergriff ein Geschirrtuch, das auf der Küchentheke lag, und umfasste den Rost des Backofens. Plötzlich stieß er einen Fluch aus. Als sie sich zu ihm wandte, sah sie, dass das Geschirrtuch Feuer gefangen hatte.
»Schnell!«, rief sie. »Wirf es ins Spülbecken!« Er gehorchte, und das brennende Tuch streifte Graces Hand. Tapfer unterdrückte sie einen Schmerzensschrei.
»Hat es dich erwischt?«, fragte Julian.
»Nur eine kleine Brandwunde.«
Bestürzt schnitt er eine Grimasse, nahm ihre Hand in seine und inspizierte die Verletzung. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich und steckte ihre Fingerspitze in den Mund.
Verwundert spürte sie, wie seine Zunge das empfindsame Fleisch umkreiste. Trotz der Wunde fühlte sich das gut an. Sogar sehr gut. »Damit wirst du mich nicht heilen«, flüsterte sie.
Ihren Finger immer noch zwischen den Lippen, lächelte er boshaft. Dann griff er hinter sich,
Weitere Kostenlose Bücher