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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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streifte die Rose. »Für mich?«

    »Ja.«
    Amüsiert über seine knappen Antworten, schlüpfte sie aus den Schuhen, setzte sich aufs Bett und zog ihre Strumpfhose aus. Dabei schaute er ihr interessiert zu.
    Grace ergriff die Rose und atmete den süßen Duft ein. »Was für eine nette Überraschung!« Sie küsste seine Stirn. »Danke.«
    »Freut mich, dass ich deinen Geschmack getroffen habe«, flüsterte er und streichelte ihr Haar.
    Sie erhob sich und legte die Rose auf die Kommode, öffnete die oberste Schublade – und erstarrte. Zwischen ihren Dessous lag eine kleine Hardcover-Ausgabe von »Peter Pan«, mit einem roten Band umwickelt.
    Atemlos nahm sie das Buch aus dem Schubfach, entfernte das Band und studierte das Vorsatzblatt. »Mein Gott, eine signierte Erstausgabe!«
    »Gefällt sie dir?«
    »Ob sie mir gefällt?« Mühsam schluckte sie. »Oh Julian!« Sie stürzte sich auf ihn und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Vielen Dank! Wie wundervoll du bist!«
    Zum ersten Mal sah sie ihn verlegen erröten.
    »Wirklich, das ist …« Ihre Stimme erstarb, als sie die angelehnte Tür des kleinen Nebenraums bemerkte. Durch den schmalen Spalt drang Lampenlicht.
    Hatte er etwa …?
    Langsam ging sie zu der Tür, stieß sie weiter auf und spähte in die Kammer. Freudentränen verschleierten ihre Augen. Unfassbar – die Regale waren wieder gefüllt.
    Mit bebenden Fingern strich sie über die Buchrücken. »Träume ich?«, wisperte sie und spürte, dass Julian hinter ihr stand. Wenn er sie auch nicht berührte – sie fühlte seine Nähe mit allen Sinnen.
    »Einige Bücher, zum Beispiel die Taschenbücher, konnten
wir nicht finden. Aber Selena meint, wir hätten die wichtigsten gekauft.«
    Als sie die Lehrbücher ihres Vaters entdeckte, rollte eine Träne über ihre Wange. Wo hatten die beiden diese Raritäten aufgestöbert?
    Entzückt betrachtete sie ihre Lieblingswerke – »Die drei Musketiere« von Alexandre Dumas, »Beowulf«, »Der scharlachrote Buchstabe« von Nathaniel Hawthorne, »Der Wolf und die Taube« von Kathleen E. Woodiwiss, »In den Armen des Highlanders« von Kinley MacGregor, »The Lawman« von Lynne Stonier-Newman. Und so viele andere … Vor lauter Glück wurde ihr fast schwindlig.
    Überwältigt ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie drehte sich um und sank an Julians Brust. »Tausend Dank!«, schluchzte sie. »Wie hast du das bloß geschafft?«
    Statt zu antworten, zuckte er die Achseln und wischte Graces feuchtes Gesicht ab. Da fiel ihr Blick auf seine Hand – und sie stellte fest, was daran fehlte.
    »Nicht dein Ring«, hauchte sie und sah den hellen Streifen am vierten Finger. »Das hast du nicht getan …«
    »Es war nur ein Ring, Grace.«
    Nein, viel mehr … Nur zu gut entsann sie sich, wie er es abgelehnt hatte, den Ring an Dr. Lewis zu verkaufen. Sie ahnen gar nicht, Sir, was ich durchmachen musste, um diesen Lohn zu erhalten. Das konnte sie sich ausmalen, nachdem sie einiges über seine Vergangenheit erfahren hatte.
    Und nun hatte er sich ihr zuliebe von seinem kostbaren Ring getrennt. Gerührt küsste sie ihn, so leidenschaftlich wie nie zuvor. In diesem Kuss lag ihr ganzes Herz. Diese Erkenntnis nahm ihm den Atem und erschütterte ihn bis in die Tiefen seiner verfluchten Seele.
    Plötzlich wünschte er, die Zeit würde stillstehen. Keine
einzige Sekunde lang wollte er ohne Grace leben, konnte sich keinen Tag vorstellen, an dem er sie nicht an seiner Seite wüsste.
    Er spürte, wie er seine Selbstbeherrschung verlor, wie die Hitze seiner Lenden seinen Verstand bedrohte. Noch nicht, ermahnte er sich, es durfte kein verfrühtes Ende finden. Entschlossen bot er seine ganze Willenskraft auf und ließ Grace los. »Also gefällt dir deine neue Büchersammlung?«
    »Natürlich, du Dummkopf!« Lachend schmiegte sie sich wieder an ihn, legte den Kopf an seine Schulter, und er umarmte sie.
    Von unbekannten Emotionen erfasst, fühlte er sein Herz an ihrem pochen. Am liebsten hätte er sie für immer festgehalten.
    Doch das war unmöglich, und so trat er zurück. Mit gerunzelter Stirn schaute sie auf, und er hob eine Hand, mit der er die feinen Fältchen glättete. »Ich weise dich nicht ab, Grace, es ist nur … Im Augenblick kommt es mir so vor, als wäre ich nicht – ich selbst.«
    »Wegen des Fluchs?«
    Er nickte.
    »Kann ich dir irgendwie helfen, Julian?«
    »Ich brauche nur ein bisschen Zeit, um dagegen anzukämpfen. «
    Steifbeinig ging er zum Bett, und sie beobachtete ihn erstaunt. Zum

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