Magie der Sehnsucht - Roman
gemeinsames Leben ermöglichen würde. Und sie wünschte, er würde sich mit ihr vereinen, ihren Körper ebenso besitzen, wie er ihr Herz erobert hatte.
Seine Lippen immer noch an ihrem Hals, schob er einen Schenkel zwischen ihre Beine, und seine feinen Härchen kitzelten sie verlockend. Begierig rieb sie sich an ihm und fühlte die vibrierende Anspannung in seinen harten Muskeln.
Nach einer Weile sank er mit ihr in die Wanne hinab.
»Was willst du …?«, begann sie und verstummte atemlos, als seine Zunge ihre Ohrmuschel erforschte. Er griff wieder nach dem Duschkopf und reizte ihre Sinne mit der pulsierenden heißen Massage. Langsam umkreiste er ihre Brüste, ihren Bauch, und ihre Erregung wuchs.
Auch ihn erfassten süße Qualen. Doch er wollte vor allem Grace beglücken, und so hielt er den Duschkopf zwischen ihre Beine. Damit entfesselte er unbeschreibliche Gefühle. »Julian …«, hauchte sie, als sein Finger in sie eindrang und sich im selben Rhythmus wie die warme Brause bewegte.
So etwas hatte sie nie zuvor empfunden. Schon nach wenigen Sekunden erreichte sie einen Höhepunkt und schrie leise auf. Triumphierend lächelte er und bezähmte seine eigene Leidenschaft.
Noch war er nicht mit ihr fertig, niemals würde er genug
von ihrer Erfüllung bekommen. Seine Hände und seine Zunge, vom Duschkopf unterstützt, brachten ihr fünf weitere Orgasmen.
»Bitte, Julian«, flehte sie, »sei barmherzig, ich kann nicht mehr …«
Ja, nun hatte er Grace und sich selbst hinreichend gepeinigt, und so drehte er das Wasser ab.
Immer noch im Bann ihrer Ekstase, vermochte sie sich nicht zu rühren. Sie beobachtete, wie er zwischen ihren Beinen aufstand. Völlig geschwächt, warf sie ihm vor: »Du hast mich umgebracht. Nun musst du meine Leiche begraben.«
Lachend stieg er aus der Wanne und hob sie hoch. Wieder einmal genoss sie seine nackte Haut an ihrer, während er sie zum Bett trug. Dann trocknete er sie fürsorglich mit dem Badetuch ab, das er mitgenommen hatte. Sicher war nie zuvor ein Frotteestoff auf so wunderbare Weise benutzt worden. In aufreizenden Kreisen glitt er über ihre Brüste, den Bauch und tiefer hinab.
»Öffne deine Beine, Grace.«
Da sie ihre letzte Willenskraft verloren hatte, gehorchte sie ohne Zaudern. Stöhnend fühlte sie, wie der raue Stoff das sensible Fleisch zwischen ihren Schenkeln stimulierte und dann verschwand, von den Fingern ihres Liebhabers ersetzt. »Nein, Julian, das halte ich nicht mehr aus …«
Aber er hörte nicht auf. Und ihr Körper beachtete den Protest ebenso wenig. Zu ihrer eigenen Verblüffung schwebte sie erneut zum Gipfel der Lust empor.
Julian beugte sich herab und flüsterte in ihr Ohr: »Dieses Glück kann ich dir die ganze Nacht schenken.«
Als sie ihn anschaute, erkannte sie zum ersten Mal das ganze Ausmaß des Fluchs. Auf seiner Stirn glänzte Schweiß, seine erigierte Männlichkeit pulsierte. Wie ertrug
er es, ihre zahlreichen Höhepunkte mitzuerleben und auf die eigene Erlösung zu verzichten?
Oh Gott, wie heiß sie ihn liebte … Sie setzte sich auf und küsste ihn.
Abrupt stieß er sie von sich, stürzte zu Boden und wand sich in gnadenlosen Qualen. Grace sprang erschrocken auf. »Tut mir leid«, beteuerte sie und streckte eine Hand nach ihm aus. »Das hatte ich vergessen.«
In seinen Augen schimmerten seltsame Schatten. Zitternd wehrte er sich gegen den drohenden Wahnsinn. Letzten Endes war es Graces angstvolles Gesicht, das ihm zum ersehnten Sieg verhalf. Doch er wich vor ihr zurück, als wäre sie Gift für seinen mühsam errungenen inneren Frieden. Um sich zu erheben, musste er sich auf die Stufen ihres antiken Betts stützen.
»Allmählich wird es immer schlimmer«, erklärte er mit schwacher Stimme.
Aus ihrer Kehle rang sich kein einziges Wort.
Ohne sie anzuschauen, sammelte er seine Kleider ein und verließ das Zimmer.
Bis sie sich bewegen konnte, dauerte es eine Weile. Schließlich ging sie zur Kommode, öffnete das oberste Schubfach und betrachtete die silbernen Handschellen. Wie viele Tage würden ihr noch bleiben, bevor sie ihn für immer verlor?
14
DIE NÄCHSTEN TAGE waren die schönsten ihres Lebens. Sobald sie sich an Julians Regeln gewöhnt hatte – keine allzu leidenschaftlichen Küsse –, genoss sie ein problemloses, erfreuliches Beisammensein.
Tagsüber arbeitete sie, manchmal traf sie Selena und Julian zum Mittagessen. Und nachts lag sie in seinen wundervollen Armen. Aber mit jeder Stunde wuchs die Furcht vor dem
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