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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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vorsichtig den Kopf hob, um durch das Laub zu lugen.
    »Kannst du sie sehen?«, flüsterte sie.
    Jonas sah auf sie hinunter. Ihr Körper lag bebend unter ihm, doch trotz ihrer erschreckenden Blässe und ihrer riesigen Augen zitterten ihre Lippen nicht und ihr Blick war ruhig und sicher.
    » Wenn du mir sagen kannst, aus welcher Richtung sie nahen, kann ich dafür sorgen, dass sie nicht so schnell vorankommen,
und mit etwas Glück kann ich sie vielleicht sogar aufhalten, bis Verstärkung eintrifft.«
    Hannah ließ ihren Blick über die Bäume schweifen, von denen sie umgeben waren. Sie befanden sich inmitten von altem Baumbestand. Die Bäume waren hoch und viele der unteren Äste waren morsch und hingen herunter.
    »Lock sie hierher, Jonas. Führe sie zu uns. Wenn wir uns dann zurückziehen und ihnen diesen Platz überlassen, glaube ich, dass ich sie hier festhalten kann.«
    »Du musst dich leise bewegen, Hannah, und dich dicht am Boden halten. Geh tiefer in den Wald hinein, es könnte sein, dass wir einen Fluchtweg brauchen.« Seine Ohren dröhnten nicht mehr und er konnte Stimmen hören, die sich durch Rufe miteinander verständigten. »Kannst du das hören?«
    »Mit Mühe und Not.«
    »Das ist kein Englisch. Du kennst dich mit Fremdsprachen aus. In welcher Sprache reden sie miteinander?«
    Ihre kleinen Zähne gruben sich in ihre Unterlippe, als sie sich konzentrierte. »Der Akzent ist sehr stark. Sie sprechen Russisch, Jonas.« Sie atmete langsam aus. »Es müssen Nikitins Männer sein.«
    Jonas zog die Stirn in Falten. »Weshalb sollte Prakenskij dir das Leben retten, wenn Nikitin deinen Tod will? Er steht eindeutig in Nikitins Diensten.«
    Hannahs Hemd blieb an einem zersplitterten Ast hängen und zwang sie, abrupt stehen zu bleiben. Jonas befreite sie vorsichtig.
    »Wirklich?«, fragte Hannah. »Bist du ganz sicher? Er wollte nämlich, dass Joley mit mir nach oben geht, als Nikitin zu uns ins Haus gekommen ist. Er hat uns gewarnt, wir sollten uns davor hüten, unsere Kräfte einzusetzen, denn Nikitin wüsste nichts davon und hätte bisher keinerlei Verdacht geschöpft.«
    »Ich gebe zu, dass wir nicht viel über ihn in Erfahrung bringen können. Wir haben bei Interpol und allen anderen Quellen
angefragt, die wir anzapfen können. Es sind Gerüchte im Umlauf. Es heißt, Prakenskij sei von seiner Kindheit an zum Agenten ausgebildet worden. Als Heranwachsender hat er gelernt, wie man das Töten zu einer Kunstform erhebt.«
    »Das muss ja grauenhaft für ihn gewesen sein.« Hannah sank auf die Knie, um sich einen Weg durch einen besonders niedrigen Tunnel zu bahnen.
    Jonas folgte ihr und seine Schultern blieben an dem Geflecht aus abgebrochenen alten Ästen und Laub hängen. »So viele merkwürdige Zufälle auf einmal erscheinen mir unglaubhaft. Prakenskij ist an Ort und Stelle, um dich zu retten. Nikitin hat dich durch den verfluchten Saal gejagt. Was zum Teufel hecken die aus?«
    Hannah runzelte die Stirn. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Prakenskij sich im selben Raum wie ich aufhalten könnte … wie Joley … wie all meine Schwestern … und keine von uns sein Schuldbewusstsein wahrnehmen würde. Dieses Geheimnis ist zu groß, um es zu verbergen. Falls es seine Absicht ist, mir etwas anzutun, und weshalb sollte das sein höchstes Ziel sein …« Sie ließ ihren Satz keuchend abreißen, als sich ihr Haar in dem tief hängenden, sehr spröden Laub mit den scharfen Rändern verfing.
    Jonas spürte, wie sein Herz sich überschlug. »Hannah.« Seine Stimme war ein leises, vorwurfsvolles Zischen. »Wir machen hier keinen Sonntagsspaziergang. Ich befreie dich, aber hör sofort auf zu ziehen. Du schüttelst die Sträucher um uns herum.«
    Hannah bemühte sich still zu halten, während ihr Herz fest gegen ihre Rippen schlug. Das tote Geflecht aus Zweigen fühlte sich an, als sei sie in einen Dornenstrauch gerannt. Ihre Kopfhaut war aufgrund des Gewichts ihrer bisherigen Haarpracht sehr empfindlich. Als der Ast und Jonas gemeinsam daran zerrten, verschleierten Tränen ihre Augen.
    Ein Kugelhagel brachte Jonas dazu, sie so fest auf den Boden
zu stoßen, dass ihr die Luft wegblieb. Sie fühlte, dass ihr Kopf schmerzhaft pochte, und sie war sicher, dass ihr ein ganzes Haarbüschel ausgerissen worden war.
    »Du musst jetzt auf dem Bauch weiterrobben«, flüsterte Jonas ihr zu.
    Hannah versuchte, nicht zimperlich zu sein. Sie konnten jeden Moment erschossen werden. Sie hätte sich keine Sorgen um Zecken und

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