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Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah)

Titel: Magie des Windes - Feehan, C: Magie des Windes - Safe Harbor (5 - Hannah) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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blickte sie in sein Gesicht auf. »Ich hatte ganz vergessen, wie schön es hier ist.«
    Seine Hand führte sie über den schmalen Pfad, der sich nach links wandte. Hier hatte er als Kind gespielt. Er wusste, dass hier Ranken herunterhingen und das Unterholz dicht und stellenweise undurchdringlich war. »Hier entlang, Baby. Früher habe ich aus den morschen Ästen Festungen gebaut und im Laub Tunnel gegraben. Die Deckung wird dort besser sein.« Damals war er wie ein Soldat auf dem Bauch über die Wildpfade unter dem tief hängenden Geäst gekrochen, ohne zu wissen, dass er es eines Tages tun würde, um Hannah das Leben zu retten. Zu der damaligen Zeit war es ein selbst erfundenes Spiel gewesen, bei dem er so getan hatte, als griffe er die Viren an, die seine Mutter umbrachten und die er sich als Soldaten vorstellte. Jetzt waren echte Feinde hinter ihnen her.
    Hannah streckte einen Arm hinter sich und nahm ihn an der Hand, weil sie wusste, dass er plötzlich an seine Mutter dachte. Das waren die Wälder, die seine Mutter so sehr geliebt
hatte. Das Meer hatte ihr Freude bereitet, sein Anblick und seine Geräusche, aber ihre große Liebe hatte dem Wald gehört und ihr Mann hatte ein Anwesen mit einem wunderschönen Haus und vielen Morgen Mischwald gekauft.
    »Hier wird uns nichts zustoßen«, murmelte sie und wünschte, es möge wahr sein. Nicht in den Wäldern, die seine Mutter so sehr geliebt hatte.
    Sie bogen auf einen Pfad ein, der einem Bachlauf folgte. Wilde Truthähne kamen aus den hohen Farnsträuchern heraus, die an den Ufern des gewundenen Baches wuchsen und sich den Hang hinaufzogen. Die riesigen Vögel riefen einander Warnungen zu, flatterten mit den Flügeln und eilten den Hügel hinauf, um zu einem anderen Pfad zu gelangen. Zwei der Tiere schwangen sich aufgeregt in die Luft auf.
    Jonas fluchte und packte Hannahs Schulter. »Diesen Aufruhr können sie nicht überhört haben. Falls sie unsere Spur zwischendurch aus den Augen verloren hatten, haben sie sie jetzt wieder aufgenommen. Ich hätte schon vor langer Zeit Jagd auf diese bescheuerten, heimtückischen Truthähne machen sollen.«
    »Du gehst doch gar nicht auf die Jagd.«
    »Dann werde ich eben jetzt damit anfangen.« Er würde natürlich niemals wirklich Jagd auf die Truthähne machen. Seine Mutter hatte sie jeden Morgen von ihrem Fenster aus beobachtet. Sie zählte die männlichen Tiere und gab ihnen sogar Namen. Sie wusste auch genau, in welchen Bäumen die Truthähne am liebsten schliefen. Die Hennen brachten die Küken manchmal tagsüber unter der Veranda in Sicherheit oder führten sie in den dichtesten Farnsträuchern am Waldrand zum Bach hinunter. Dort jätete Jonas regelmäßig das Unkraut, damit seine Mutter die Tiere immer sehen konnte. Die wilden Truthähne hatten seiner Mutter Freude bereitet und ihr in gewisser Weise auch Linderung verschafft. Auf seinem Anwesen würden sie immer vor Jägern in Sicherheit sein.

    Jonas jagte nie Tiere. Weder die Rehe noch die Bären oder die Rotluchse, noch nicht einmal diese verfluchten wilden Truthähne, die seine Mutter so sehr geliebt hatte. Er machte Jagd auf Menschen und das konnte er verdammt gut. Weniger geschickt stellte er sich an, wenn es darum ging, vor ihnen fortzulaufen. »Ich könnte einen sicheren Ort finden, an dem ich dich verstecken kann, Hannah, und dann kehrtmachen.«
    Sie blieb so abrupt stehen, dass er mit ihr zusammenprallte. »Du wirst mich nirgendwo verstecken, Jonas. Wir werden zusammenhalten. « Ihre Hand schloss sich fester um seine. »Ich kann es mir nicht erlauben, dich zu verlieren Nicht jetzt. Nicht auf diese Weise. Wenn du in Wut gerätst, führst du dich auf wie ein Irrer. Und jetzt bist du wütend, ich kann es fühlen.«
    Er zitterte vor Wut, ein grimmiger Krieger, der in der Falle saß und sich seinen Weg nicht freikämpfen konnte. Instinktiv wollte er den Spieß umdrehen und Jagd auf seine Angreifer machen, aber er war nicht bereit, Hannah noch größeren Gefahren auszusetzen. Das wusste sie. Es war ihr vollkommen klar. Aber sie war nicht bereit, sich von ihm trennen zu lassen.
    Das Geräusch von Schüssen erreichte sie einen Sekundenbruchteil vor der Kugel. Sie schlug in den Baum ein, der ihnen am nächsten stand, und Rinde flog in alle Richtungen. Augenblicklich schwirrte ein Kugelhagel in die Stämme um sie herum, schlug in Holz ein und ließ Splitter und Rinde über ihnen heruntergehen. Jonas zog Hannah auf den Boden und bedeckte sie mit seinem Körper, als er

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