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Magie und Schicksal - 2

Magie und Schicksal - 2

Titel: Magie und Schicksal - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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Schwestern von Altus, Dich dabei begleiten. Und obwohl ich nicht selbst nach Avebury kommen kann, um Dir zur Seite zu stehen, so hoffe ich, dass Dir dieser Umhang der Schwesternschaft Kraft und Trost spenden wird. Er soll Dich an Altus erinnern, und an mich. Sei gewiss, dass wir bei Dir sind, wenn auch nur im Geiste.
     
    Dein Volk und Deine Insel brauchen Dich, Mylady. Meine Freundin. Komm bald zurück.
     
    Una
    Ich starre die Worte an, lange nachdem ich sie gelesen habe. Sie entführen mich an einen anderen Ort, und einen Augenblick lang kann ich die Meeresbrise fühlen, die den Duft nach Orangen mit sich bringt.
    »Sie wäre gekommen, wenn sie gekonnt hätte«, sagt Dimitri.
    Ich drehe mich zu ihm um und lächle unter Tränen. »Ich weiß.«
    Dann fasse ich vorsichtig in den Stapel Seide und schüttele die Gewänder aus, eins nach dem anderen.

    »Es sind insgesamt sechs. Eins für mich, eins für jedes der Mädchen und eins für Tante Virginia.« Unas Voraussicht verblüfft mich.
    Dimitri nickt. »Es sind die Gewänder, die die Schwestern von Altus bei den traditionellen Festen und Ritualen tragen.«
    »Sie sind wunderschön.« Ich drücke die violettfarbene Seide an meine Brust, als ob in dem Stoff die gesamte Stärke der Schwestern verborgen läge. »Bitte richte Una meinen Dank aus.«
    Dimitri steht auf und nimmt mich in den Arm, wobei das Gewand zwischen uns zerknüllt wird. »Das kannst du ihr selbst sagen, wenn alles vorbei ist.«
    Seine Stimme ist rau und ich sage nichts. Ich stehe nur im Schutz seiner Arme da und lasse ihn für einen Augenblick lang so tun, als wäre mein Überleben eine beschlossene Sache.
     
    Ich meine, die Zeit bis zum Morgen müsste wie im Flug vergehen, wie sooft, wenn man wünscht, sie würde still stehen. Stattdessen scheinen die Stunden nur so dahinzukriechen. Dimitri und Edmund reiten regelmäßig auf den Feldern Patrouille, wo sich die Steinkreise befinden, aber immer noch lässt sich Samaels Leibwache nicht blicken. Trotzdem bin ich unruhig.
    Aus irgendeinem Grund macht mich der Umstand, dass sie noch nicht aufgetaucht sind, nervöser, als wenn sie uns bereits belagern würden. Ich sehne mich danach, die
Männer auf Sargents Rücken bei ihren Runden zu begleiten, aber ich mache mir nicht die Mühe, sie überhaupt zu fragen. Sie würden mir nur sagen, dass es zu gefährlich sei, dass ich mich verstecken müsse, bis es Zeit für das Ritual ist. Trotzdem werde ich den Gedanken nicht los, dass ich lieber auf dem Rücken meines Pferdes sterben würde, auf den weiten Feldern von Avebury und durch die Gewalt der Leibwache, als mein Ende im Abgrund zu finden.
    Aber das würde bedeuten, dass ich nicht einmal den Versuch unternehmen würde, das Tor zu verschließen. Und das kommt nicht infrage.
    Als die kleine Kaminuhr drei Uhr morgens schlägt, will ich nur noch eins: die Sache hinter mich bringen. Ich bin das Warten und Grübeln leid.
    Ich sitze mit Dimitri auf dem schmalen Sofa, lehne mich an ihn und schmiege mich in seine Arme. Da beugt er sich nieder und flüstert mir ins Ohr: »Ich glaube, es ist Zeit, dass ich jetzt den Stein an mich nehme.«
    Ich nicke und löse mich von ihm. Erklärungen sind nicht nötig. Er wird den Stein für das Ritual bereitlegen, und für die aufgehende Sonne, während ich mit den Schlüsseln und Tante Virginia im Haus warte, bis der Morgen dämmert. So haben wir es besprochen.
    Ich spüre die Augen der anderen auf mir, als ich die Kette mit dem schweren Stein um meinen Hals löse. Ich reiche ihn Dimitri und schaue ihn stumm an. Er steht auf und nickt Edmund und Gareth zu. Schweigend verlassen
sie das Haus. Und auch wir, die wir zurückbleiben, schweigen still.
     
    Unwillkürlich überkommt mich das Gefühl, dass ich auf dem Weg zu meiner eigenen Hinrichtung bin. Wir – die Schlüssel, Tante Virginia und ich – warten in der Nähe der Haustür auf das Signal, dass wir uns um das Feuer versammeln können. Ich sehe die Flammen durch das Fenster. Es ist ein mächtiges Feuer, das bis zu den Sternen zu lecken scheint.
    Alles neigt sich dem Ende zu.
    Mit langsamen Bewegungen löse ich das Medaillon von meiner rechten Hand und befestige es an meinem linken Handgelenk. Seit ich von Avebury träumte, seit das Medaillon mir im Traum die Haut versengte, weiß ich, dass dies die letzte Forderung der Prophezeiung ist. Die letzte Prüfung. Ich muss das Medaillon auf dem Mal an meinem Handgelenk tragen, um das Tor zu schließen.
    Was bedeutet, dass ich es

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