Magie
Eroberer jedoch mit einem wissenden Blick.
»Ja«, antwortete der Elyner. »Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Er soll seine Macht in den Lagerstein fließen lassen. Natürlich nicht direkt. Jemand sollte sie von ihm nehmen und sie dann auf den Stein übertragen.«
»Was ist, wenn er denjenigen, der das tut, angreift?«, fragte jemand.
»Wenn er uns jetzt nicht bereits angegriffen hat, warum sollte er das während der Übergabe seiner Magie tun?«, wandte der Elyner vernünftigerweise ein.
»Ich erbiete mich freiwillig, die Übertragung zu übernehmen.« Der junge Magier, der sich zurückgezogen hatte, damit Dakon das Messer des Königs in Empfang nehmen konnte, trat vor.
»Danke, Lord Narvelan.« König Errik nickte. »Tut es.«
Eine seltsame Szene folgte, während derer der junge Mann die Hand des Kaisers in eine Hand nahm und die des Elyners in die andere. Der Elyner holte den großen Edelstein hervor und hielt ihn in der Faust. Ein langer, schweigsamer Augenblick verstrich, dann lösten die drei Männer sich voneinander.
Ich habe keine Ahnung, was gerade geschehen ist, ging es Hanara durch den Kopf. Was ist ein Lagerstein? Offensichtlich ist er in der Lage, Magie in sich zu bergen.
Die Gespräche wandten sich jetzt praktischen Belangen zu. Hanara hörte nicht mehr zu, und sein Blick wanderte wieder zu Takado hinüber.
Die Augen seines Herrn starrten noch immer zur Decke empor. Sein Mund war leicht geöffnet. Was würde jetzt mit ihm geschehen? Würde irgendjemand den Leichnam mit den geziemenden Riten verbrennen? Er bezweifelte es. Dann spürte er, dass jemand seinen Arm drückte, und sah auf. Einer der Magier zeigte auf ihn. Die anderen hatten sich ebenfalls umgedreht, um Hanara zu mustern.
»Er? Er ist der Sklave des Verräters«, sagte der Kaiser und deutete mit dem Kopf auf Takados Leichnam.
»Wirklich?«, fragte der junge Magier. Mutlosigkeit machte sich in Hanara breit, als der Magier auf ihn zukam und einige Schritte von ihm entfernt stehen blieb. »Du bist Hanara, nicht wahr? Ich denke, Dakon würde gern ein Wort mit dir reden.« Er lächelte, aber es lag keine Freundlichkeit in seinen Zügen. Hanara senkte den Blick und vermied es, dem Mann in die Augen zu sehen, die ein wenig irrsinnig wirkten.
»Lasst ihn gehen«, befahl der Magier.
Die Hand glitt von Hanaras Arm. Überrascht schaute Hanara auf, dann wandte er sich hastig wieder von diesen seltsamen Augen ab.
»Ich denke, ich werde vielleicht einen eigenen Sklaven benötigen, während wir die Dinge hier regeln«, sagte der Magier. »Du wirst für den Augenblick genügen. Komm mit mir.« Der Magier machte auf dem Absatz kehrt und ging davon.
Hanara schluckte heftig und drehte sich zu dem Wachposten um. Der Mann zuckte die Achseln, dann machte er eine Bewegung, als wolle er ihn wegscheuchen.
»Komm.«
Hanara blickte zurück und sah, dass der Magier stehen geblieben war und ihn herbeiwinkte. Nachdem er einmal tief Luft geholt hatte, zwang er sich zu gehorchen.
Vergebt mir, Herr, dachte er, als er an Takados Leichnam vorbeikam. Aber ich bin nur ein Sklave. Und ein Sklave kann sich, wie man sagt, seinen Herrn nicht aussuchen. Sein Herr sucht ihn aus.
Schmerz pulsierte in Tessias Kopf. Sie wäre gern wieder in eine barmherzige Ohnmacht gesunken, aber die Schärfe des Schmerzes ließ ihr keine andere Wahl. Im nächsten Moment war sie hellwach.
Sie öffnete die Augen, hob die Hände an den Kopf und tastete instinktiv nach einer Verletzung. Auf der einen Seite war eine Schwellung, aber nicht mehr, und als sie die Hände sinken ließ, hatte sie kein Blut an den Fingern.
Stockend und vorsichtig bewegte sie andere Gliedmaßen und stützte sich auf die Ellbogen. Sie ertastete weitere Prellungen,
doch nichts Schlimmeres. Einen Moment lang drehte sich alles um sie herum, dann wurde ihr Kopf wieder klar.
Es geht mir gut. Ich bin nicht verletzt.
Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie in diesen Zustand geraten war. Sie wusste noch, dass sie den Garten hatten verlassen müssen, nachdem sie Menschen dort gehört hatten. Sie erinnerte sich daran, dass sie die Hauptstraße entlanggeeilt waren und versucht hatten, sich im Schatten zu halten. Sie erinnerte sich daran, an brennenden Häusern vorbeigekommen zu sein. Danach... nichts.
Waren sie angegriffen worden? Sie hatte sich nicht einmal mit einem Schild umgeben. Jayan hatte ihr aufgetragen, keine Magie zu benutzen, es sei denn, es ließ sich nicht vermeiden. Sie hatte nicht
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