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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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würde dich nur umso reizvoller für sie machen.
    Noch reizvoller, als ich es ohnehin schon bin? Er gab ihr keine
Zeit zu einer Antwort. Tatsächlich hast du recht. Es wäre sicherer, wenn noch jemand davon wüsste.
    Also erklärte sie es ihm, und als sie davon überzeugt war, dass er es verstanden hatte, zog sie ihren Geist aus seinem Körper zurück. Als sie die Augen aufschlug, spürte sie eine Hand im Nacken, die sie hinabzog. Jayan erhob sich und drückte seinen Mund auf ihren. Überrascht leistete sie einen Moment lang Widerstand. Dann überlief sie ein Schaudern, nicht kalt, sondern warm und wunderbar. Sie erwiderte seinen Kuss; die Art, wie seine Lippen sich auf ihren bewegten, gefiel ihr ungemein.
    Ich könnte mich daran gewöhnen.
    Sie hätte beinahe protestiert, als er sie losließ. Sie sahen einander noch einen Moment lang an, dann begannen beide zu lächeln. Jayans Lächeln verblasste jedoch sofort wieder. Er stemmte sich hoch, blickte auf seine blutverschmierten Kleider hinab, verzog das Gesicht und legte sich eine Hand auf die Stirn.
    »Mir ist schwindlig«, sagte er.
    »Du wirst dich noch für eine Weile sehr schwach fühlen«, erwiderte sie.
    »Wir können nicht hierbleiben.«
    »Nein«, stimmte sie ihm zu und stand auf. Als sie sich umschaute, entdeckte sie ein beinahe ausgebranntes Haus. »Wir sollten uns bis zum Morgen dort verstecken. Es wird sich niemand die Mühe machen, in das Haus einzudringen, weil alles von Wert verbrannt sein wird und die Mauern einstürzen könnten. Ich kann uns mit einem Schild schützen.«
    »Ja. Wir können Wache halten und hinausgehen, wenn jemand vorbeikommt, den wir kennen. Es könnte eine Weile dauern, aber irgendwann wird gewiss jemand kommen. Wo ist deine Tasche?«
    »Ich weiß es nicht. Aber es spielt auch keine Rolle. Wenn ich diese Art des Heilens auch bei Nichtmagiern anwenden kann, werde ich keine Heilmittel oder Instrumente mehr benötigen.«
    Er nickte, dann richtete er sich langsam auf; zuerst ging er
in die Hocke, dann beugte er sich vor, und schließlich stand er. Als sie auf das Haus zugingen, stieg eine Woge der Müdigkeit in ihr auf, und sie stolperte. Das Heilen hatte sie mehr Magie gekostet, als ihr bewusst gewesen war.
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte Jayan.
    »Ja. Ich bin nur müde.«
    »Nun, warte zumindest, bis wir im Haus sind, bevor du einschläfst, ja?«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, dann ließ sie sich von ihm durch die Tür führen.

49
    E in quälender Durst riss Jayan aus dem Schlaf. Er öffnete die Augen und sah im Morgenlicht verkohlte Mauern. Sie sahen nicht viel härter aus als der Boden, auf dem er lag. Sein ganzer Körper schmerzte, und er spürte einen Druck auf einem Arm. Er blickte hinab.
    Tessia lag zusammengerollt neben ihm und schlief.
    Sein Herz jubilierte, und plötzlich war die Härte des Bodens nicht mehr so unerträglich.
    Ich hätte warten sollen, bis der Krieg vorüber ist und wir in Sicherheit sind, dachte er. Aber sie war da, meinem Geist zu nahe, und ich konnte meine Gefühle nicht vor ihr verbergen.
    Und doch konnte er sich nicht dazu überwinden, irgendetwas zu bedauern.
    Sie liebt mich, ging es ihm durch den Kopf. Trotz all der dummen Dinge, die ich gesagt habe. Obwohl ich sie verärgert habe. Ihm wurde bewusst, dass er das nicht erwartet hatte.
    Vielleicht würde sie ihre Meinung noch ändern. Wenn sie berühmt war, weil sie die magische Heilkunst entdeckt hatte.
    Wenn sie älter wurde. Sie war ja noch jung. Siebzehn oder achtzehn? Er konnte sich nicht erinnern. Wenn er darüber nachdachte, wie er in diesem Alter gewesen war, konnte er kaum glauben, dass sie seiner niemals müde werden und nicht jemand anderen finden würde, für den sie sich interessieren könnte.
    Aber sie ist nicht wie ich. Sie beißt sich an etwas fest und bleibt dem treu, wie bei der Heilkunst. Vielleicht ist sie mit Menschen genauso. Mit mir. Und ich war damals auch imstande, bei einer Sache zu bleiben. Nichts hat mich je von meinem Interesse an Magie abgelenkt oder von meiner Ergebenheit Dakon gegenüber.
    Er griff nach der Wasserschale, die sie ihm in der vergangenen Nacht gebracht hatte, nachdem sie für eine Weile in dem niedergebrannten Haus verschwunden war, und nahm einen tiefen Schluck. Das Wasser schmeckte nach Rauch. Er schloss wieder die Augen.
    Nach einer Weile weckte ihn etwas. In der Ferne hallte das Geräusch von Hufschlägen wider. Mehrere Pferde, die näher kamen. Jayans Herz setzte

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