Magie
mitteilen.«
Er lächelte, dann drehte er sich noch einmal zu dem Jungen um. Als Tessia durch den Flur ging, spähte die Frau des Schmiedes durch die Küchentür.
»Ist er...?«
»Es geht ihm gut«, erwiderte Tessia. »Könntest du uns noch etwas sauberes Wasser bringen?«
Als die Diener die leeren Teller abräumten, öffnete Lord Dakon die zweite Flasche Wein und schenkte Tessia und Jayan nach. Die beiden wirkten überrascht, dann hoben sie dankend die Gläser.
Beide waren an diesem Abend ungewöhnlich still gewesen. Normalerweise unterhielt sich der eine oder der andere während des Essens mit ihm, und Tessia verlor im Laufe der Wochen zunehmend ihre Befangenheit. Allerdings unterhielten die beiden Meisterschüler sich kaum je einmal miteinander.
Die Kluft zwischen ihnen beunruhigte Dakon. Die Ablehnung war von Jayan ausgegangen. Der junge Mann war gesellig und freundlich genug, um mit den meisten Menschen gut auszukommen. Aber Tessia hatte er vom Augenblick ihrer Ankunft an offenkundig nicht gemocht.
Tessia hatte ein oder zwei Wochen gebraucht, um das zu begreifen. Jayan war kein Mensch, der schäbig oder grausam war. Aber seine Ungeduld und Geringschätzung verrieten ihn schließlich, und seither war sie auf stille Weise trotzig gewesen und hatte ihn ignoriert, wann immer sie konnte. Gelegentlich schlug sie, wenn er sie provozierte, mit einer köstlich schneidenden Bemerkung zurück.
Dakon genoss es beinahe, die beiden zu beobachten. Beinahe.
An diesem Abend schien irgendetwas Tessia zu beschäftigen. Jayan dagegen zeigte ungewöhnliches Interesse an ihr und sah sie von Zeit zu Zeit nachdenklich an. Es war gut, dass Tessia so geistesabwesend war, da Dakon davon überzeugt war, dass dieses Verhalten seines älteren Meisterschülers Ärger und Argwohn in ihr geweckt hätte.
»Ich habe eine Ankündigung zu machen«, erklärte er ihnen und lächelte dann, als sie sich beide aufrichteten und ihn mit erwartungsvoller Neugier ansahen. »In einer Woche werden wir nach Imardin reisen.«
Tessias Augen weiteten sich. Jayan dagegen lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück und lächelte mit offenkundiger Freude.
»Imardin?«, fragte Tessia leise.
»Ja, ich reise jedes Jahr dorthin«, erklärte Dakon, »um Handelsgeschäfte zu erledigen, einzukaufen, was wir hier in Mandryn nicht bekommen, und Freunde zu besuchen.«
Sie nickte. Dies war keine Überraschung für sie, das wusste er. Wie alle Dorfbewohner musste ihr aufgefallen sein, dass er jedes Jahr für einige Zeit verschwand und bei seiner Rückkehr für gewöhnlich Heilmittel und Zutaten für ihren Vater mitbrachte. Ihre Überraschung galt der Neuigkeit, dass sie ihn begleiten würde, und ihre nächste Frage bestätigte das.
»Werden wir beide mit Euch reisen?«, fragte sie und sah Jayan an, der ihre Worte mit einem Stirnrunzeln quittierte.
»Natürlich. Jayan besucht für gewöhnlich seine Familie. Der König verlangt von allen Magiern, ihn zu verständigen, wenn sie einen Meisterschüler annehmen wollen. Obwohl du ein Naturtalent bist und niemand dich daran hindern kann, Magie zu erlernen, nicht einmal der König, sollte ich ihm zumindest die Gelegenheit geben, dich kennenzulernen.«
Sie sah wieder zu Jayan hinüber. »Ich hoffe, dies ist eine dumme Frage, aber was würde geschehen, wenn das Dorf angegriffen würde, während Ihr und Jayan fort seid?«
Dies war nicht die Frage, die Dakon als nächste erwartet hatte, aber wenn sie sich um die Sicherheit ihrer Familie sorgte, war es durchaus verständlich, dass dieses Thema sie mehr interessierte als die Aussicht darauf, den König kennenzulernen.
Jayans Stirnrunzeln war verschwunden, wie Dakon bemerkte. Er wirkte, als bemühe er sich um eine ausdruckslose Miene.
»Darum wird sich Lord Narvelan kümmern«, versicherte Dakon ihr, »geradeso wie ich mich um jedwede Probleme in seinem Lehen kümmere, während er abwesend ist.«
Sie nickte, aber zwischen ihren Augenbrauen stand immer noch eine Falte. Sie holte tief Luft und blickte dann wieder zu ihm hoch.
»Als wir heute den Sohn des Schmiedes behandelt haben, hat er uns erzählt, dass einige Kinder von Jägern behaupten, sie hätten Fremde in den Bergen gesehen. Er meinte, dass Ihr davon wissen solltet.« Sie breitete die Hände aus. »Es könnte Unfug sein. Der Schmied hat das Ganze als eine Geschichte abgetan, die Kinder erfunden haben, um andere Kinder zu erschrecken.«
Dakon ließ sich äußerlich nichts anmerken, während er ihre Worte
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