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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Geld, um ihre Gebrechen loszuwerden. Gerom hatte inzwischen so viel Geld, dass er sich, ein bescheidenes Leben vorausgesetzt, sofort zur Ruhe setzen könnte. Gleich jetzt.
    Das Gold nehmen und mit Laris verschwinden? Alles hinter mir lassen? Irgendwo neu anfangen, wo mich niemand kennt?
    Beim Gedanken, seine geliebte Perle aufzugeben, blieb ihm für einen Moment die Luft weg.
    Und was, falls durch sein Verschwinden, durch sein Sprengen der eingeschworenen Gruppe, plötzlich alles den Bach runterginge? Falls die Quellen versiegten, die gewaltigen Bäume verfaulten und nur jämmerliche, verkrüppelte Setzlinge mit minderwertigem Holz nachwuchsen? Dann würde es um Wintertal bald schlechter stehen als die Jahrhunderte davor.
    Ein Jahr habe ich mich geweigert, einen Menschen als Blutopfer darzubringen – und was ist geschehen? Meine Vlaja ist gestorben. Wenn ich nicht mitziehe, wird dann Laris ebenfalls …?
    Gerom stand auf, die Stuhlbeine schabten laut über den Holzboden. „Wir sehen uns.“
    „Auf bald“, sagte Toste. Seine Söhne schwiegen.
    Gerom spürte ihre Blicke im Rücken, als er die Tür des Connark hinter sich schloss und in die kalte Nacht trat. Der Wind riss an seiner Kleidung. Er setzte seine Mütze auf und strebte zurück zur Perle. Gefangen war er, gefangen in seinem Schwur sowie seiner Liebe zu Laris, Wintertal und der Perle.
    Kurz dachte er an Lorgyn.
    Den wird zumindest keiner sonderlich vermissen …

    ***

    Hunak Valgas´ Buch lag aufgeschlagen auf dem Tisch, daneben ein Stoß vollgekritzelter Pergamente. Das Tintenfass ruhte verloren auf dem Nachttisch. Wenn er nicht arbeitete, stellte er es – obwohl verkorkt – weg von Buch und Aufzeichnungen, denn ein unachtsames Schlenkern mit dem Ellenbogen, ein Rempler mit dem Knie, und die akribische Analyse der vergangenen vier Tage würde in einer schwarzen Flut ertrinken. Heute stand es schon die ganze Zeit dort, unbewegt, allein, kein einziges Mal war der Federkiel hineingetaucht.
    Arlo durchmaß sein Zimmer mit langsamen, schweren Schritten, ging um den Tisch herum, umkreiste ihn wie ein Jagdvogel, der seine Beute fixierte, sich jedoch nicht auf sie stürzte, weil er zu abgelenkt war, zu ängstlich. An Arbeit war heute nicht zu denken. Blieb er stehen oder setzte sich gar hin, presste es ihm sofort die Brust zusammen, als würde ihn jemand von hinten mit den Armen umschlingen und zudrücken.
    Er passierte die beiden Fenster. Das eine wies nach Norden auf die Perle, hinter der man die Dächer der anderen Häuser sah. Das andere nach Nordosten auf den Weg, der zu den Heilenden Quellen und von da nach Gruvak führte.
    Flaumige Schneeflocken schwebten lotrecht aus dem Himmel. Weiter entfernt, jenseits der Heilenden Quellen, ballten sich jedoch Wolken zusammen. Sie trieben auf Eisbach zu, dunkle, massige Ungetüme, die alles unter sich begraben und ersticken würden. Das Wetter würde umschlagen. Er blieb stehen. Ohne zu blinzeln starrte er hinaus, wartend, bangend. Wieder dieses enge Gefühl in der Brust. Plötzlich meinte er, Reiter zu erkennen, Reiter der Iros-Kirche!
    Nein, nur ein Trugbild. Er wischte sich über die Augen. Manchmal sah er alles wie durch einen Zerrspiegel, und dann nahmen seine Ängste Gestalt an. Es musste die Müdigkeit sein, die Anspannung. Seine Nerven lagen blank.
    Missmutig wandte er sich dem anderen Fenster zu.
    Laris.
    Sie kam vom Dorf und betrat die Taverne, nachdem sie sich den Schnee vom Mantel geklopft hatte. War sie schon wieder zum Friedhof gegangen? Wenn ja, suchte sie das Grab ihrer Mutter nun jeden Tag auf. Seit einer Woche ging das inzwischen so, meist nachmittags. Gern würde Arlo sie begleiten, um auf andere Gedanken zu kommen. Zum einen allerdings war da Gerom, zum anderen hegte er die irrationale Hoffnung, dass die Menschen ihn schneller vergaßen, wenn er sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigte. Dass ihr Wissen um seine Anwesenheit verblassen würde, wie Tinte auf Pergament, das zu lange in der Sonne lag.
    Sich im Zimmer aufzuhalten, daran hatte er sich gewöhnt. Es war nun seine Freistatt, sein Refugium, das ihn vor dem Bösen dort draußen schützte.
    Natürlich war das ausgemachter Blödsinn: Eine dünne Holztür würde niemanden aufhalten.
    Sein Blick löste sich vom Fenster, glitt vom Tisch über das Bett und den Schrank mit seiner Kleidung bis zu seinen Stiefeln und dem Reisebeutel daneben.
    Wie lange brauche ich, um hier abzuhauen? Ein paar Minuten vielleicht. Ich bitte Laris um reisefeste

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