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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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es ihm behutsam beigebracht. Am Ende war er ganz begierig, es ansehen zu dürfen.“
    So schlimm es war – Pergin glaubte Tralvis. Das Einzige, was Lorgyns Abneigung gegen alles, was mit dem Alten Bund zu hatte, noch überflügelte, war sein Wissenshunger, sein Bestreben, der Magie neue Geheimnisse zu entlocken. Auch der folgsamste Hund biss irgendwann in das saftige Fleischstück, wenn man damit nur lange genug vor seiner Nase herumwedelte. Wenn er zurückdachte, wie Lorgyn sich nach Alunas Diagnose wie ein Besessener auf alles gestürzt hatte, was mit Heilmagie zu tun hatte, konnte er sich gut vorstellen, wie er dieses Buch in sich aufgesogen hatte. Wäre Alunas Krankheit nicht dazwischen gekommen, hätte er den Inselreichen womöglich das Fürchten gelehrt, denn Lorgyn wertschätzte den Kaiser.
    „Und nun ist Euch unwohl bei dem Gedanken, Sartos mitzuteilen, dass Ihr ihm doch keinen Kampfmagier bieten könnt. Dadurch könnten weitere lukrative Aufträge in Zukunft ausbleiben“, schloss Pergin bitter.
    Tralvis gab ein Brummen von sich. „Das ist nicht mehr als eine Unannehmlichkeit. Vergesst das Geld. Der Kern des Problems ist ein anderer. Und deswegen eilt es ja so.“ Er seufzte, was fast wie ein Jammern klang. „Lorgyn hat eine Kopie des Buches.“
    Pergin dachte kurz nach. „Na und?“
    „Na uuuund?“, wiederholte Tralvis langgezogen. „Was, wenn Lorgyn vor Sorge um seine Frau den Verstand verliert und … und ein ganzes Dorf in Brand setzt? Was, wenn man daraufhin das Buch bei ihm findet? Unweigerlich würde der Verdacht auf die Akademie fallen.“
    „Auf Euch“, korrigierte Pergin, fragte sich aber im selben Moment, ob es klug war, den Großmeister zu reizen – egal was er angerichtet hatte.
    Tralvis´ Augen blitzten auf. „Wacht auf aus Eurem Märchenschlaf, Farinas! Im Schutz von Lorgyns Freundschaft seid Ihr durch die Jahre gewandelt. Das ist jetzt vorbei! Zeigt, was in Euch steckt, und bringt ihn zurück!“
    Pergin brauchte ein paar Atemzüge, um Tralvis´ Enthüllungen zu verdauen. Geld also war – so der Großmeister die Wahrheit sagte – erst einmal zweitrangig. Man konnte dem Kaiser ja erklären, dass selbst Lorgyn nach einigen gescheiterten Versuchen eingestand, dass es wohl keinen Magier gab, der derartige Kampfzauber beherrschte. Von anderen Akademien würde er sicher Ähnliches hören. Damit wäre Tralvis aus dem Schneider.
    Pergin kratzte sich am Kopf, hielt jedoch plötzlich inne, als er feststellte, dass Tralvis´ Schilderungen und die darauf fußenden Befürchtungen einen Fehler aufwiesen.
    „Verzeiht, Großmeister“, sagte er nach einigen Momenten atemlosen Schweigens. „Ich denke, Ihr liegt falsch.“
    „Inwiefern?“
    „Nun, Ihr selbst habt gesagt, Lorgyns Handeln beruhe auf einem Plan. Und deswegen erachte ich die Gefahr als äußerst gering, dass er in einem Moment der Schwäche und geistigen Umnachtung Feuerbälle um sich schleudert. Klar, Alunas Krankheit setzt ihm arg zu, das liegt auf der Hand. Aber was würde es ihm nutzen, willkürlich Tod und Schrecken zu verbreiten? Das hätte nur Nachteile: Man würde auf ihn aufmerksam, er würde seine arkane Kraft verbrauchen. Nein.“ Entschieden schüttelte Pergin den Kopf. „Wie immer sein Plan aussieht – für mein Dafürhalten spielt das Buch um die Kampfzauber darin keine Rolle. Es geht um Aluna. Und um nichts sonst.“
    Nachdenklich nahm Tralvis das Buch vom Tisch und wog es in der Hand, ehe er es zurücklegte. „Eine vernünftige Argumentation. Aber wie gedenkt er, seiner Frau zu helfen?“
    „Ich weiß es nicht. Sein Studium der Heilmagie hat nichts bewirkt. Auch sonst konnte ihm niemand helfen. Alunas Krankheit wird zum Tod führen.“
    Mit einem missmutigen Laut warf Tralvis die Hände in die Höhe. „Bei Iros – was ist es dann?“
    „Vielleicht … vielleicht möchte er die verbleibende Zeit in Ruhe und Zweisamkeit mit ihr verbringen, fernab jeglicher Hektik?“ Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, wusste Pergin, dass dem nicht so war, selbst wenn er dieses Szenario zuvor in Erwägung gezogen hatte. Lorgyn würde sich nicht damit abfinden. Bis zu Alunas letztem Atemzug würde er alles daran setzen, sie zu retten.
    „Nein“, widersprach nun auch Tralvis, sein Gesicht schlaff wie alte Spinnweben. „Er heckt etwas aus. Und mir schwant, dass dabei nichts Gutes herauskommen wird.“
    Plötzlich kam Pergin eine Idee. „Gibt es … weitere Schriftstücke wie dieses da?“ Er deutete auf das

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