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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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Schutzmechanismus, der sicherstellen soll, dass sich kein Unwissender der Bücher bemächtigt.“
    Nur ein Meister wäre in der Lage, diese feinen Ströme wahrzunehmen.
    Hätte Tralvis mich nicht gewarnt, wäre mir das nicht aufgefallen.
    „Schließt die Augen.“
    Wieder entfernte sich Tralvis, und wieder dauerte es, bis er Pergin erlaubte, die Augen zu öffnen.
    Direkt unter dem Dreibein befand sich nun ein kleines, viereckiges Loch, das vorher nicht dagewesen war.
    Ein Ächzen auf den Lippen, kniete Tralvis sich hin.
    Pergin tat es ihm gleich.
    Auf einem Samtkissen ruhten zwei Bücher in schwarzem Ledereinband. Neben ihnen befand sich ein Abdruck im Stoff, wo das dritte Buch gelegen hatte. Tralvis zog es unter dem Umhang hervor und legte es zurück.
    „Sind es wirklich Bücher des Alten Bundes?“, fragte Pergin, in seinem Hals ein unangenehmer Druck.
    „Möglich“, sagte Tralvis. „Jedenfalls verstand derjenige, der sie verfasste, sein Handwerk.“
    „Habt Ihr sie gelesen?“
    Tralvis nickte. „Zu keinem der darin beschriebenen Zauber bin ich in der Lage.“
    „Und Lorgyn?“
    „Hätte er sich weiter damit beschäftigt, hätte er einige gemeistert, aber bei weitem nicht alle.“
    „Von was handeln die anderen beiden?“
    „In einem geht es um die Beherrschung der Elemente, und das in einem Ausmaß, den ich niemals für möglich gehalten hätte. Das andere …“ Tralvis leckte sich über die Lippen, was seinem Gesicht im Schein des blauen Lichts für einen Lidschlag etwas Gruseliges verlieh. „Ein finsteres Buch. Man sollte es eigentlich verbrennen.“
    Aus einem Impuls heraus griff Pergin nach dem Buch, über das zu sprechen dem Großmeister so schwer fiel. Denn sah man genauer hin, wirkte es blasser als die anderen, weniger stofflich.
    Seine Finger glitten hindurch und stießen auf Samt.

    Kapitel 5

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden.

    Japanisches Sprichwort

    Ein dumpfes Pochen durchbrach Lorgyns Konzentration. Sein Kopf schmerzte, und einen diffusen Moment lang glaubte er, das Klopfen entspränge seinen Schläfen.
    Es kam von der Haustür.
    Zorn entflammte und bündelte den breiigen Schmerz in seiner Stirn zu einer Spitze aus scharfem Kristall. Seine Fäuste ballten sich. Er stand auf, und einige Momente rang er mit dem Drang, gegen den Tisch zu treten. Dann, mühsam, atmete er gleichmäßig ein und aus.
    Wieder klopfte es.
    Bleib ruhig, Lorgyn. Diese Unterbrechung kommt – so du ehrlich zu dir bist – nicht ungelegen. Deine Magie ist geschwächt. Ein neuerlicher Versuch würde in einem weiteren Fehlschlag enden. Erhol dich. Morgen ist auch noch ein Tag.
    Er öffnete die Türen der beiden Holzkäfige, die auf dem langen Kellertisch standen, nahm die Hasen heraus und setzte sie auf den Boden. Mit zuckenden Schnauzen rochen sie an seinen Stiefeln, ehe sie in die entgegengesetzte Richtung zu der Ecke hoppelten, in der ihre beiden toten Artgenossen auf einem Strohhaufen lagen.
    Eine der Katzen miaute.
    Sie hockte neben der Wand und sah ihn erwartungsvoll an. Dann, ihr Schweif erhoben, schnurrte sie um seine Beine herum. Lorgyn klappte das Buch zu, steckte es in die Innentasche seines Umhangs und verließ den Keller.
    Die Katze eilte ihm nach und hüpfte die Treppenstufen hinauf. Vor ihrer Nase schlug er die Tür zu.
    Gedämpft drang ihr Klagen durch das Holz.
    Bevor er die Haustür öffnete, schnüffelte er an seiner Kleidung. Roch sie nach Tierkot oder nicht? Er sollte den Keller endlich reinigen. Und die Kadaver entsorgen. Da er argwöhnte, dass sein Geruchssinn schon abgestumpft war, wechselte er den Umhang. Das Buch nahm er mit.
    Mühsam zwang er sich, eine freundliche Miene aufzusetzen, als er den Riegel löste und die Tür aufzog.
    Ein dürrer Mann mittleren Alters, seine hervorstechendsten Merkmale die schnabelartig gebogene Nase und die Augenklappe über seinem linken Auge, musterte ihn von Kopf bis Fuß.
    Lorgyn kannte ihn nicht, seinen Habitus jedoch schon: blassgelbe Robe, auf der Brust eine stilisierte Sonne in verwaschenem Orange. Iros-Priester.
    Lorgyns Laune sank.
    „Iros zum Gruße.“ Die Stimme des Mannes klang hart und passte zu einem Exerzierplatz.
    „Iros sei mit Euch“, vervollständigte Lorgyn die Grußformel.
    „Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen.“
    Doch, tust du!
    „Überhaupt nicht.“
    „Das freut mich“, sagte der Priester und versuchte, an Lorgyn vorbei ins Innere des Hauses zu spitzen.
    Naseweises Kirchenpack!
    Lorgyn trat nach draußen

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