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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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düster.
    „Verzeiht, aber ich verstehe nicht …“
    Durias Kinn bebte. „Meine Mutter und Niam – beide sind tot!“
    Lorgyn hob die Hand vor den Mund. „Das ist ja schrecklich!“ Ihm war ganz flau im Magen. Hatte jemand seine Manipulation durchschaut? Verdacht geschöpft? „Entschuldigt meine Neugier“, sagte er gespielt aufrichtig, „aber wie ist das passiert?“
    Sie schluchzte kurz und wischte sich über die Augen. „Offensichtlich hat meine Mutter ihm versprochen zu helfen, wenn die Schmerzen zu schlimm werden.“
    „Ich weiß, er war schwer krank.“
    Duria nickte stumpf. „Es war ein schnelles, schmerzloses Gift. Aber ich kapiere einfach nicht, warum sie sich selbst vergiftet hat. Sie litt an einer seltenen Nervenkrankheit, die unweigerlich zum Tod führt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dafür hatte sie das Gift. Um nicht qualvoll verenden zu müssen wie ein Tier! So weit war es aber noch gar nicht, und die Quellen, die haben ihr geholfen …“ Sie verstummte, fasste sich an die Stirn und lehnte ihren massigen Körper gegen den Türstock, als fehle ihr die Kraft, ohne Hilfe zu stehen.
    „Wie gesagt, es tut mir leid“, sagte Lorgyn. Er fühlte sich erleichtert, und gleichzeitig fühlte er sich schäbig. Ohne es zu wissen hatte er Duria Leid zugefügt, der Frau, die Aluna half, wie sie nur konnte.
    Duria sah ihn traurig an. „Ihr seid wegen des Giftes hier.“
    Er nickte. „Es ist aufgebraucht.“
    „Eigentlich hatte ich vorgehabt, meine Vorräte in Gruvak aufzustocken. Da hätte ich Euch das Gift besorgen können.“ Sie atmete schwer aus. „Ich muss mich um das Begräbnis kümmern. Naja, eigentlich um zwei Bestattungen: Niam, der hatte hier niemanden … Wartet einen Augenblick.“ Sie verschwand im Haus.
    Wenig später kehrte sie zurück, in der Hand ein kleines, halbvolles Fläschchen. „Das ist alles, was ich noch habe. Mehr gibt es bei Narso, einem Apothekarius im Händlerviertel von Gruvak. Fragt Euch einfach durch, den kennt jeder.“ Sie überreichte ihm die Phiole.
    „Wie viel bekommt Ihr dafür?“
    Sie kratzte sich am Kopf. „Es ist halbvoll. Das macht dann …“ Sie brach den Satz und schaute ihn an. „Ihr werdet nach Gruvak reisen, oder?“
    „Wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.“
    „Ich habe einen Vorschlag: Ihr bekommt das hier umsonst, wenn Ihr mir von Narso ein paar Kräuter, Arzneien und Tinkturen besorgt. Das wäre wirklich sehr nett.“
    Ich habe ihre Mutter umgebracht …
    „Natürlich, wenn ich eh schon da bin.“
    „Danke. Ich hole Euch die Liste.“
    „Hier“, sagte sie, als sie wieder da war, und reichte Lorgyn ein zusammengerolltes Pergament. „Einfach Narso in die Hand drücken, der kennt sich aus. Wird etwas mehr als ein Goldstück kosten.“
    „Ich lege es aus. Wenn ich zurück bin und Ihr den Kopf frei habt, regeln wir das.“
    „Habt abermals Dank.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, was angesichts ihrer Situation bestimmt nicht einfach war. „Während Ihr fort seid, werde ich nach Aluna sehen. Am besten allerdings wäre es, wenn Ihr für sie eine Unterkunft bei den Heilenden Quellen sucht. Die Anfälle werden sich weiter häufen. Dort wäre sie gut aufgehoben, da man sich die ganze Zeit um sie kümmern kann. Das werde ich nicht schaffen, schon gar nicht jetzt. Ich empfehle Euch Iros´ Gnade. Sehr fähige und freundliche Leute. Meine Mutter lobte das Personal über den grünen Klee. Und die war sehr pingelig mit solchen …“ Sie schluckte den Rest des Satzes herunter und tupfte sich mit einem Tuch über die Augen.
    „Danke, ich werde es mir merken.“ Daran hatte Lorgyn nicht gedacht. Er konnte Aluna ja schlecht daheim lassen, wenn er fort war. „Gut, dann …“
    „Eines noch“, sagte Duria und lächelte gequält. „Ich … habe Euch wohl falsch eingeschätzt.“
    Oh ja, das habt Ihr fürwahr, dachte Lorgyn bitter.
    „Was ich vor dem Tempel gesagt habe, tut mir Leid.
    Lorgyn winkte ab. „Das braucht Euch nicht leidtun.“
    „Ich schätze Aluna sehr. Und ich weiß, dass sie … dass sie leidet. Sie hat das Gefühl, Ihr würdet Euch von ihr abwenden. Sicher wollt Ihr das nicht, doch es ist das, was sie denkt. Seid einfach für sie da. Sie braucht Euch.“
    Lorgyn nickte. „Ich werde es mir zu Herzen nehmen. Danke.“ Er schüttelte Duria die Hand, dann machte er sich auf den Weg zurück zum Friedhof, von Schuldgefühlen derart gepeinigt, dass er kaum atmen konnte: Er hatte die Mutter jenes Menschen auf dem Gewissen, der, im

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