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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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anschließend auf das Buch. „Etwas Neues herausgefunden?“
    Sofort straffte Arlo sich. Von einem Moment auf den anderen war er hellwach. „Vieles verstehe ich noch nicht, einige Dinge allerdings sind wirklich interessant.“ Er leckte sich über die Lippen. „Deswegen bist du hier, oder? Dich hat die Neugier gepackt.“
    Lorgyn zuckte die Achseln. „Eigentlich sollte ich an der Seite meiner Frau sein, aber ich … ich kann irgendwie nicht.“
    „Ich gehe heute Abend zum Snorg. Möchtest du mit? Bringt dich vielleicht auf andere Gedanken.“
    „Du siehst abgekämpft aus, Arlo. Leg dich lieber ins Bett.“
    Der Chronist machte eine wegwerfende Handbewegung. „Kann ich morgen auch noch. Nein, ich will da unbedingt hin. Das halbe Dorf wird da sein. Das beherrschende Gesprächsthema ist nicht schwer zu erraten, oder?“
    „Toldares´ Tod.“
    Arlo nickte. „Ich werde ganz unauffällig die Ohren spitzen, um herauszufinden, ob der Reiter auch etwas von einem Einbruch in den Tempel erwähnt hat.“
    „Das bezweifle ich, ehrlich gesagt.“
    „Man kann nie wissen. Also?“
    „Also was?“
    „Kommst du mit? Zum Snorg?“
    Nein, sollte er sagen. Wollte er sagen. Ich muss zu Aluna und sehen, wie es ihr geht. Sie braucht mich mehr denn je.
    Aber der Gedanke, ihr gegenüberzustehen, erfüllte ihn mit Angst, einer unbegründeten, ungerichteten Angst.
    Sie hat das Gift, und Burain ist ein guter Pfleger. Er passt auf sie auf. Ihr geht es gut. Morgen. Ich werde mich morgen um sie kümmern.
    „Gut, ich begleite dich.“
    „Wunderbar!“ Arlo klatschte in die Hände. „Ein bisschen Zeit haben wir noch.“ Er ging ans Fenster. „Gerom entzündet gerade die Feuerschale. Gewöhnlich dauert es ein Weilchen, bis alle da sind.“ Er kehrte zurück und ließ sich wieder in den Stuhl plumpsen, der aufbegehrend knirschte. Dann zwinkerte er und tippte mit dem Finger auf Hunak Valgas´ Tagebuch. „Du erinnerst dich, wie wir auf der Fahrt nach Gruvak über Magie geplaudert haben?“ Eine rhetorische Frage, denn er plapperte sofort weiter, ohne zu warten, ob Lorgyn bejahte oder verneinte. „Du hast dir den Kopf darüber zerbrochen, wieso meine Magie sich in Wintertal schneller aufstaut als anderswo. Weshalb waren die Magier damals stärker als heute? Was hatte es mit den Ritualen des Alten Bundes auf sich?“ Er hob das Buch und wedelte damit herum. „Die Antworten, mein Freund, die stehen hier drin. Soweit ich es verstehe, ist die Geschichte des Alten Bundes die Geschichte der Magie. Beides ist unentwirrbar miteinander verbunden.“
    „Und zu welcher bahnbrechenden Erkenntnis bist du gelangt?“ Den ironischen Unterton konnte Lorgyn nicht vermeiden.
    Arlo lächelte, und dieses Lächeln erinnerte Lorgyn schmerzvoll an seinen einstigen Lehrmeister Bjarim: Der hatte ein ähnliches Grinsen aufgesetzt, wenn er etwas wusste, was Lorgyn nicht wusste – aber unbedingt erfahren wollte. „Magie ist nicht einfach nur da. Es gibt magische Ströme, welche die Welt überziehen wie Rankenwerk. Auf dem Kutschbock erzählte ich dir, der Alte Bund richte sich nach dem Diktat der Einen Pflicht . Im selben Atemzug tauchen die Begriffe das Gleichgewicht wahren sowie die Ufer des Stromes festigen auf. Wenn diese magischen Ströme tatsächlich existieren, ergibt vor allem letzterer Sinn. Die Ufer des Stromes festigen … Der Alte Bund wachte darüber, dass nichts diesen Strom störte. Er wahrte somit das Gleichgewicht – das magische Gleichgewicht.“
    „Der Alte Bund ist dahin“, gab Lorgyn zu Bedenken. „Nicht so die Magie.“
    Arlo schüttelte den Kopf. „Würdest du darüber nachdenken und aufgrund deiner Skepsis nicht gleich jedes – falsche – Gegenargument hinausposaunen, würdest du deinen Fehler bemerken. Aber“, er sah Lorgyn nachsichtig an, „ich werde das für dich tun. Was unterscheidet die Magier von heute von den damaligen? Richtig – ihre Macht. Eben weil niemand mehr über das Gleichgewicht wacht, wird die Magie schwächer.“
    „Und was bedeutet das genau?“
    „Hunak hat herausgefunden, dass irgendeine Macht die magischen Ströme verschiebt. Deshalb verlieren sie an Kraft. Es ist ein schleichender Prozess, ein winzig kleines Stück jedes Jahr. Irgendwann jedoch wird das Geflecht zerreißen, und die Magie wird versickern, wie Wasser, das aus einem zerfetzten Schlauch im Boden verschwindet.“
    „Lässt es sich verhindern?“
    „Weiß ich nicht.“
    „Irgendeinen Hinweis auf ein Ritual oder dergleichen muss es in

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