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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hohmann
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unterdrückte ein humorloses Lachen: Zeit, um was zu tun?
    Willkürlich griff er nach Hunaks Buch, schlug es auf und versuchte, sich in das Geschriebene zu vertiefen. Leider war die Handschrift ein Gräuel, fast so, als hätte ein Schwein seine Schnauze in Gülle getaucht und damit über das Papier geschmiert. An der Akademie hätte er denjenigen, der ihm so ein Gekrakel vorsetzte, das Ganze nochmal schreiben lassen.
    Sein Unmut musste ihm deutlich anzusehen sein, denn Arlo sagte: „In Eile geschrieben, weil die Tempelknechte ihm auf den Fersen waren.“
    Lorgyn seufzte. Wäre auch zu schön gewesen, das Buch aufzuschlagen und über etwas zu stolpern, das ihn weiterbrachte, irgendwie und ganz unvermutet.
    Das ist das Leben, Lorgyn – kein Märchen, in dem sich eine Truhe voller Gold und Geschmeide wie von Zauberhand öffnet.
    Selbst wenn etwas Interessantes darin stand, bräuchte er Zeit, gutes Licht und eine Menge Widerstandskraft gegen Frust. All dies hatte er an diesem Abend nicht.
    „Lass uns gehen, sonst fangen sie ohne uns an.“ Er stand auf, gab Arlo das Buch, dann begaben sie sich zur Perle, beide mit einem Beutel über der Schulter – In Arlos Hunaks Aufzeichnungen, in Lorgyns das Werk über Nekromantie.
    Der Plan ist fehlgeschlagen.
    Der Gedanke nagte, war ein Wurm, der sein Loch immer tiefer in sein Innerstes fraß, weiter, weiter, bis er irgendwann an nichts anderes mehr denken konnte.
    Arlo öffnete die Tür und Stimmgewirr drang an Lorgyns Ohr.
    Die einzige Möglichkeit ist ein erneuter Versuch …
    Mit einem forschen Schritt betrat er die Perle und ließ den Gedanken draußen in der kalten Nacht. Und dort würde er auch bleiben – zumindest solange er Snorg spielte.
    Zwei Tische im Schankraum waren noch frei. An den übrigen spielte man bereits. Lorgyn sah Gerom an einem Ecktisch, wie er einen Stapel Snorg-Karten mischte und an seine Gegenspieler verteilte: ein muskulöser, untersetzter Mittfünfziger sowie zwei jüngere Männer, hochgewachsen und ebenfalls kräftig.
    Grinn, die Schankmaid, schwirrte zu Geroms Tisch und lud vier Humpen Bier von ihrem Tablett.
    Arlo suchte sich denselben Tisch wie das letzte Mal aus und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    Lorgyn nahm auf der Bank Platz, den Rücken gegen die Wand gelehnt, sodass er Arlo gegenüber saß. Zwar ließ sich Snorg auch zu zweit spielen, aber das war eher langweilig. Also hieß es, auf weitere Snorgbegeisterte zu warten.
    Grinn kam zu ihnen, und sie orderten zwei Bier, die kurze Zeit später schäumend auf ihrem Tisch abgeladen wurden. Dazu legte sie einen Stapel Karten in die Mitte. Arlo nahm sie und begann zu mischen. Mechanisch gruben sich seine Finger durch Karten.
    „Ist da noch ein Platz frei?“
    Lorgyn sah auf, und sein Herz erhöhte den Takt.
    Laris stand neben Arlo, ein keckes Lächeln auf den Lippen.
    Sie ist bezaubernd, war Lorgyns erster Gedanke, ehe Alunas anklagendes Gesicht sich vor sein inneres Auge schob.
    Arlo schaute zu Laris hoch und lächelte. „Für dich immer, du Schattenrose aus Valaskan.“
    Laris lachte. „Heute wieder den Poeten ausgegraben?“
    „Den muss ich nicht ausgraben!“
    Lorgyn wusste nicht, ob er froh sein oder sich fürchten sollte, dass sie mitspielte. „Heute nicht am Arbeiten?“, fragte er.
    „Heute nicht“, meinte sie. Sie zögerte einen Moment, sah erst zu dem freien Platz neben Arlo, dann zur Bank, auf der Lorgyn saß.
    Warum tue ich das? dachte Lorgyn, als er mit einer Geste neben sich deutete.
    Leicht befangen strich Laris sich durch ihre schwarzen Locken, garniert mit einem leichten Verkrampfen der Lippen. Schließlich jedoch rutschte sie die Bank entlang, bis sie neben Lorgyn saß. Einen Moment ruhten ihre tiefblauen Augen auf ihm, und er spürte, wie er sich in ihnen zu verlieren drohte.
    Er riss den Blick los und rettete sich in einen belanglosen Plausch über das Wetter, das jedoch nur kurz anhielt, denn Laris lenkte die Konversation rasch auf den Botenreiter, der heute Nachmittag hier eingetroffen war.
    Arlo legte den Kartenstapel neben sich und sah Laris an, in seinen Augen das Flackern von Unsicherheit und Angst. Glücklicherweise schaute Laris in Grinns Richtung und winkte ihr.
    „Ein schwarzer Tag für uns alle“, sagte sie. „Er leitete die Wintertaler Iros-Gemeinschaft mit strenger, aber gütiger Hand.“ Sie beugte sich nach vorne und senkte die Stimme. „Und das Wichtigste: Er nahm allzu eifrige Priester an die kurze Leine.“
    Lorgyn wusste, wen sie damit meinte,

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