Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
abgelenkt war, um sich nach vorne zu werfen, den Magierjäger mit der Schulter zur Seite zu rammen und in den Korridor des Hauses zu fliehen.
    »Ergreift ihn!«, vernahm er den Befehl des Franzosen hinter sich.
    Er prallte gegen die Eingangstür, packte den Knauf und wollte sie aufreißen, doch sie öffnete sich kaum einen Spaltbreit, bevor plötzlich von hinten zwei starke Energieströme links und rechts an Crowley vorbeischossen und die Tür wieder zuschlugen. Er wirbelte herum und erblickte einen der Helfer des Franzosen, der mit ausgestreckten Armen hinter ihm im Flur stand. Neue Fäden schossen aus seinen Fingern hervor und schlängelten sich Crowley entgegen in der Absicht, ihn zu fesseln.
    Der Archivar wischte unwirsch mit der Hand durch die Luft und schlug die tastenden Fühler zur Seite.
    Im Türrahmen tauchte der zweite der noch kampffähigen Schergen des Jägers auf und machte Anstalten, dem Archivar einen Energieschlag entgegenzuschicken.
    Crowley warf sich zur Seite und hetzte die Treppe hinauf in den ersten Stock. Jeder Normalsterbliche hätte sich auf diese Weise in eine Falle manövriert, denn in den Obergeschossen des Hauses gab es keine Fluchtmöglichkeit, es sei denn, man wagte einen gefährlichen Sprung aus dem Fenster. Für einen halbwegs begabten Magieanwender bestanden solche Gefahren jedoch nicht.
    Hinter ihm polterte es, als Emilys Mörder zur Verfolgung ansetzten. Klirrend ging etwas zu Bruch, das nach der Vase klang, die Emily von ihrer Großtante geerbt hatte. Wäre die Situation nicht so verzweifelt gewesen, hätte der Archivar wahrscheinlich sogar gelacht. Die Vase war von ausgewählter Scheußlichkeit gewesen.
    Am oberen Treppenabsatz angekommen, fuhr Crowley herum und verband die Fäden seiner Hände mit denen des schmalen braunen Teppichs, der auf die Stufen genagelt war. Mit einem kraftvollen Ruck riss er den Teppich von den Stufen und in die Höhe und warf den hinteren seiner beiden Verfolger damit gegen die Hauswand.
    Der vordere hatte den Angriff jedoch kommen sehen und sich mit einem magisch verstärkten Sprung in die Luft katapultiert. Mit einer Hand packte er das Holzgeländer des parallel zur Treppe verlaufenden Korridors im ersten Stock und schwang sich darüber hinweg. Er ging leicht in die Knie, und wie ein Revolvermann, der aus der Hüfte schießt, ließ er Crowley zwei schillernde Fadenbündel entgegenpeitschen.
    Das Ganze ging so schnell, dass der Archivar keine Zeit mehr hatte auszuweichen. Den ersten Angriff konnte er noch abwehren, der zweite traf ihn allerdings mitten in die Brust.
    Crowley wurde nach hinten geschleudert, direkt gegen einen übermannshohen Wäscheschrank mit einem großen, in die linke Tür eingelassenen Spiegel. Der Aufprall sandte einen stechenden Schmerz durch seinen Rücken und ließ den Spiegel zersplittern. Scherben regneten um ihn herum zu Boden.
    Der Fremde setzte nach und warf sich Crowley mit geballten Fäusten entgegen, scheinbar tatsächlich in der Absicht, dem Benommenen mit zwei oder drei gezielten Hieben vollends das Bewusstsein zu rauben. Ein triumphierender Schrei kam über seine Lippen.
    Ohne hinzuschauen, verband Crowley die Fäden seiner Finger mit denen der Scherben und machte eine ruckartige Bewegung nach oben. Der Schrei des Mannes verwandelte sich in ein schmerzerfülltes Heulen, als ihm Dutzende winziger scharfer Spiegelsplitter ins Gesicht flogen. Blindlings prallte er gegen Crowley, der ihn zur Seite stieß und an ihm vorbei die Flucht nach vorne antrat. Sein Kopf schmerzte, und ihm war, als würde ihm etwas Feuchtes und Warmes in den steif gebügelten Kragen seines Hemdes tropfen.
    Ich muss aufs Dach , durchfuhr es ihn, während er den Flur hinab auf die Treppe zurannte, die in den zweiten Stock führte. Von dort aus kann ich auf eines der Nachbarhäuser fliehen und mich dann zur rückwärtigen Straße hinunterlassen. Und dann zur Polizei. Oder gleich zur Guildhall. Muss Cheltenham warnen.
    Eine Fadenschlinge legte sich um seine Waden und brachte ihn zu Fall. Er rollte sich herum und entdeckte den Verfolger, von dem er dachte, er hätte ihn auf der Treppe ausgeschaltet. Offensichtlich hatte er sich geirrt. Der Mann zog einen schmalen Gegenstand hervor, und als Crowley in die Normalsicht wechselte, erkannte er, dass es sich um ein silbrig glänzendes Messer handelte. Mit mordgierigem Funkeln in den Augen kam der Mann näher. »Endstation«, knurrte er.
    Crowleys Blick flog zur Decke und packte den dort hängenden

Weitere Kostenlose Bücher