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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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hinunter. »Was ist da vorhin wirklich passiert, Albert?«
    Dunholm starrte schweigend sein Spiegelbild an, das Bild eines faltigen, grauhaarigen Mannes, das einem Uneingeweihten nicht den geringsten Hinweis darauf gegeben hätte, über welche gewaltigen Kräfte er in Wahrheit gebot und welch immenses geheimes Wissen er in seinem Inneren hütete. »Ich kann es dir nicht sagen, mein Freund.«
    »Irgendetwas ist jedenfalls geschehen. Es fühlte sich an wie ein plötzlicher Druck hinter der Stirn. So als ob …« Cutler zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich vermag es nicht zu erklären. Außerdem war es schon nach wenigen Augenblicken wieder vorbei.«
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte der Lordmagier mit einem Nicken. »Ich habe es auch gespürt, nur ungleich stärker als du. Einen Augenblick lang fürchtete ich, es würde mir den Schädel sprengen. Eine Erfahrung dieser Art habe ich noch nie gemacht.« Er wandte sich seinem Gehilfen zu und hob fragend eine Augenbraue. »Im Publikum schien aber niemand betroffen gewesen zu sein, oder?«
    Cutler legte die Stirn in Falten und dachte nach. Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, nicht.«
    »Auch Mister Milton hat nichts bemerkt …« Dunholm presste nachdenklich die Lippen zusammen, und seine Miene verdüsterte sich. »Das gefällt mir nicht, Cutler. Das gefällt mir überhaupt nicht. Irgendetwas Gewaltiges ist vorgefallen. Und es hat die Sphäre der Magie auf der ganzen Erde erschüttert.« Abrupt stand er auf und trat auf den Kleiderständer zu, um seinen braunen Mantel und seinen Hut zu holen.
    »Wohin gehst du?«
    »Ich will in der Bibliothek des Ordens nach ein paar Antworten suchen.«
    »Soll ich dich begleiten?«
    Dunholm hielt kurz inne. »Das ist nicht nötig. Räum du hier die Sachen auf und geh anschließend nach Hause. Wir sprechen uns morgen.«
    »Soll ich nicht wenigstens Randolph Bescheid geben, damit er dich mit der Kutsche abholt?«, hakte sein Gehilfe nach.
    Der Lordmagier winkte ab. »Heute ist sein freier Abend. Er nimmt ihn selten genug wahr. Ich komme schon zurecht. Ein strammer Fußmarsch wird mir guttun.« Er warf den Mantel über, setzte den Hut auf, ging zur Hintertür und öffnete sie. Noch im Türrahmen stehend, nickte Dunholm seinem Freund zu. »Wir werden diesem Geheimnis auf die Spur kommen, Cutler. Das verspreche ich.«
    »Daran zweifle ich nicht«, antwortete Cutler. »Viel Erfolg, Albert.« Dann schloss sein Gehilfe die Tür, und Dunholm schritt die vier Stufen hinab zur Straße.
    Der milde Abend lud geradezu zum Flanieren ein. Doch den Lordmagier drängte es zur Eile. Er hatte es Cutler gegenüber nicht erwähnt, um diesen nicht zu beunruhigen, aber die Veränderungen in der Magie gingen weit über ein einzelnes Erdbeben der magischen Sphäre hinaus. Was immer geschehen war, hatte sich nicht nur mit einem Paukenschlag angekündigt, es sorgte auch dafür, dass die Kraft der magischen Energien stetig größer wurde. Cutler mangelte es an Erfahrung und an Begabung, um derlei sofort zu bemerken. Dunholm hingegen spürte die Unruhe im Fadenwerk. Es war wie ein beständiges Wispern in seinem Hinterkopf, und wenn er sich der Wahrsicht überließ, bemerkte er, dass die Fäden in einer Art und Weise in Bewegung geraten waren, wie er es noch nie erlebt hatte. Fast erweckte es den Anschein, als erwachten die Dinge um ihn herum zu einem Leben, das ihnen zuvor nicht inne gewesen war.
    Schnellen Schrittes ging er die Gloucester Street hinunter und bog dann gen Süden in die St. John Street ein, die zu den Markthallen am Smithfield führte. Zu dieser fortgeschrittenen Stunde waren nicht mehr viele Menschen unterwegs. Ein paarmal begegnete ihm eine Kutsche, die Zecher oder Theaterbesucher nach Hause brachte, und auf dem gegenüberliegenden Gehweg begleitete ihn eine Weile eine lärmende Gruppe junger Männer, die sich offensichtlich auf dem Heimweg von ihrem Club befand. In einiger Entfernung vor ihm wanderte ein Nachtwächter die Straße hinab, um die Gaslaternen zu entzünden.
    Ungefähr auf Höhe des Charterhouse, eines ehemaligen Kartäuserklosters, dessen Räumlichkeiten heute die seltsame Mischung aus einer Schule und einem Altenheim für verarmte Gentlemen beherbergten, spürte Dunholm, das irgendetwas nicht stimmte. Irgendetwas zupfte unmerklich an ihm, so als versuchten haarfeine Spürfäden, seine Position zu ermitteln. Er verlangsamte seine Schritte ein wenig, glitt in die Wahrsicht hinüber und blickte sich suchend um. Ihm fiel nichts

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