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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Mundpropaganda.« Damit drehte er sich um, stieg zurück auf die Bühne und verschwand.
    Als der Magister Hieronymus Brazenwood durch den Vorhang hinter die Bühne trat, sah er, wie sein Gehilfe, der den Käfig mit den beiden Vögeln auf eine niedrige Holzkommode neben dem kleinen Fenster zum Hinterhof stellte, müde den Kopf schüttelte. »Wieso tust du das bloß immer wieder, Albert?«
    »Was meinst du?« Brazenwood ging durch den Raum und setzte sich vor seinen Schminktisch, um sich die Perücke und den falschen Bart abzunehmen und wieder zu Albert Dunholm zu werden, einem britischen Staatsbürger fortgeschrittenen Alters, der den Eindruck erweckte, seinen Enkeln ein guter Großvater zu sein – wenn er denn Enkel gehabt hätte.
    »Du lässt dich immer wieder dazu hinreißen, echte Magie vor Zuschauern zu wirken. Das ist gefährlich. Du weißt besser als jeder andere, dass auch Nichtsehende manchmal spüren können, wenn wir die Wirklichkeit beeinflussen.«
    »Ach komm schon, Cutler«, sagte Dunholm abwehrend. »Es war nur ein einfaches Auflösen eines Fadenkokons. Dazu braucht es fast weniger Manipulation, als wenn man ein Teeservice durch die Luft schweben lässt.«
    »Aber es gehört zur Bühnenzauberei, dass man dem Publikum die Möglichkeit gibt, die Täuschung zu durchschauen, damit es sicher sein kann, nur einer harmlosen Darbietung beizuwohnen«, wandte sein Gehilfe ein. »Dieser Junge wird sich sein Leben lang fragen, wie du diesen letzten Trick zustande gebracht hast.«
    Dunholm lachte leise. »Genau das war meine Absicht, Cutler. Jungen in seinem Alter sollten den Glauben an das Wunderbare in der Welt noch nicht so ganz verloren haben, wie es bei diesem hier der Fall gewesen zu sein schien. Ihm einmal mehr das Staunen geschenkt zu haben, war, denke ich, das kleine Risiko wert.«
    Cutler zuckte ergeben mit den Schultern und seufzte. »Ich weiß nicht, Albert. Was machen wir hier überhaupt?«
    »Wir verdienen unsere Miete«, erwiderte Dunholm mit einem Lächeln.
    »Als hättest du das nötig«, bemerkte sein Gehilfe mit leichtem Sarkasmus, während er einige weitere Zauberutensilien in Regalfächer sortierte. »Du bist der Erste Lordmagier von London, Albert. Das scheinst du immer häufiger zu vergessen, je älter du wirst.«
    »Ich bin gerne unter gewöhnlichen Menschen«, verteidigte sich der Magier. »Es macht mir Spaß, sie mit meinen Kunststücken zu unterhalten.« Er klopfte zur Bekräftigung mit dem Zeigefinger auf den Schminktisch. »Diese hundert lachenden Gesichter nach einer Vorstellung sind mir jedenfalls um ein Vielfaches lieber als die hundert grimmigen Mienen unserer Ordensbrüder und -schwestern nach einer Ratssitzung.«
    In diesem Moment kam der Theaterbesitzer, der hinter den letzten Gästen die Pforte verschlossen hatte, herein und unterbrach ihren Disput.
    »Mister Milton«, begrüßte ihn Dunholm.
    Milton rieb sich die Hände, und seine Halbglatze, die er durch einige quer gekämmte Strähnen zu kaschieren versuchte, glänzte im Schein der zwei Gaslampen, die den Raum erhellten. »Meine Herren, ich würde sagen, das war wieder einmal ein Abend so ganz nach meinem Geschmack. Ein ausverkauftes Haus, ein dankbares Publikum – was wünscht man sich mehr? Nur …« Er warf dem Lordmagier, der in seinen Augen nicht mehr als ein leidlich begabter alternder Schausteller war, einen besorgten Blick zu. »… was war das vorhin auf der Bühne? Sie leiden doch nicht an irgendeinem Gebrechen, das Sie vor mir verbergen, oder?«
    »Wir Zauberer mögen unsere Geheimnisse haben«, erwiderte Dunholm doppeldeutig, »aber, nein, ich habe Ihnen kein Gebrechen verheimlicht. Es war nur …« Er zögerte. »… ein Moment des Unwohlseins. Aber er ging rasch vorüber. Es gibt keinen Grund zur Sorge.«
    Der Theaterbesitzer nickte zufrieden. »Das höre ich gerne. Wir sehen uns also morgen in alter Frische wieder.«
    Dunholm nickte. »In alter Frische.«
    Milton nahm seinen Mantel und seinen Bowler von dem Kleiderständer, der am Eingang des Hinterzimmers stand. »Dann wünsche ich den Herren einen schönen Abend. Ich werde noch rasch die Brüder Borden auszahlen, danach muss ich schleunigst nach Hause. Das treue Eheweib wartet sicher schon.« Er grüßte und trat zur Hintertür hinaus in die für diese Jahreszeit überraschend milde Londoner Abendluft.
    Sowie er verschwunden war, ließ Cutler die Zauberutensilien in seiner Hand sinken, trat neben den Lordmagier und beugte sich mit ernster Miene zu ihm

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