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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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paar Minuten Zeit. »Gut. Suchen Sie unverzüglich Lord Bowminster, Mister Hawkridge und Doktor Polidori. Kommen Sie alle zusammen hinauf in die Kuppelkammer. Dort erhalten Sie neue Befehle.« Natürlich handelte es sich bei diesem Raum nicht um eine Kammer innerhalb der Kuppel selbst, denn darin herrschte ein magisches Chaos, das kein Sterblicher lange hätte ertragen können. Vielmehr war auch dieser Raum nachträglich direkt an selbige angefügt worden.
    »Jawohl, Lord Wellington.« Hollingworth machte einen Knicks und rannte davon.
    Der Erste Lordmagier zog den Vorhang im hinteren Teil des Raumes, der zu seinen Privatgemächern gehörte, ein wenig zur Seite und enthüllte Grigori, der dort gefesselt und ohne Bewusstsein auf einem Tisch lag. »Es tut mir leid, mein Bester. Wir werden Ihre Verwandlung erneut verschieben müssen. Aber grämen Sie sich nicht. Auch Sie werden bald jede Faser Ihres Körpers dem Dienst an der Krone verschreiben dürfen.« Er zog den Vorhang wieder zu und verließ das Zimmer. Entschlossenen Schrittes folgte er dem gekrümmten Korridor, der sich an die runde Außenmauer des Quelltempels schmiegte, und stieg eine von zwei Quellhütern bewachte Treppe zur Kuppelkammer hinauf.
    Diese war im Grunde nicht mehr als ein großer, weitgehend leerer Raum mit gewölbten Wänden. Zeit, um irgendwelche Möbel heranzuschaffen oder Dekorationen anzubringen, hatte Wellington bisher noch nicht gehabt. Allerdings war die Kuppelkammer auch nicht dazu da, der Bequemlichkeit oder irgendeinem ästhetischen Empfinden entgegenzukommen. Sie diente nur einem Zweck, und der manifestierte sich in der gewaltigen Stahlrohrkonstruktion, die von der Oberfläche der eigentlichen Metallkuppel zu einem hohen, schmalen und gegenwärtig von Metalltoren verschlossenen Fenster hinaufführte. Einige Quellhüter, Hyde-White und Mister Gunn, einer der Anhänger Wellingtons, der als Ingenieur am Bau mitgewirkt hatte, standen daneben und diskutierten über irgendetwas. Als sie den Ersten Lordmagier näher kommen sahen, verstummten sie und blickten ihm erwartungsvoll entgegen.
    »Meine Herren, es ist so weit«, sagte Wellington mit lauter Stimme. »Mister Gunn, Mister Hyde-White, richten Sie unser Wunderwerk auf Nordnordost, Entfernung zwei Meilen, Flughöhe fünfzig Schritt.« Es handelte sich um eine grobe Schätzung, aber nachkorrigieren konnten sie später immer noch, sollte es sich als nötig erweisen. Und ihr holt mir einen Gefangenen, egal welchen , befahl Wellington den Quellhütern. Betäubt ihn und bringt ihn hierher. Besser wäre es gewesen, einen Gefangenen einzusetzen, dessen Geist bereits gebrochen war, aber Wellington hatte nicht die Zeit gehabt, weitere Anhänger Dunholms der Prozedur zu unterziehen. Das bedeutete jedoch nur, dass es etwas mehr Nachdruck bedurfte, um in das Bewusstsein des Auserwählten vorzudringen.
    Die Fischwesen eilten davon, und Hyde-White begab sich zu einem großen Handrad unweit der Rohrkonstruktion, um unter Gunns Anleitung seine Befehle auszuführen. Da tauchte auch schon Wellingtons innerer Kreis auf. Tisiphone hatte sich ihm unaufgefordert angeschlossen, aber das machte nichts. Er hätte sie ohnehin gleich gerufen.
    »Wir sind bereit, Lord Wellington«, rief Lord Bowminster mit ungebrochenem Enthusiasmus.
    »Das ist erfreulich zu hören, Lord Bowminster«, erwiderte der erste Lordmagier. »Miss Hollingworth hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass sich uns Feinde in einem Luftschiff nähern. Es wird Zeit, meine Erfindung zu testen. Doktor Polidori, ich möchte, dass Sie sich um das Testsubjekt kümmern, während Hyde-White die Konstruktion ausrichtet. Sie drei … «, er deutete auf Bowminster, Hawkridge und Hollingworth, »… nehmen sich unsere vier Panzersoldaten und beziehen eine verborgene Verteidigungsposition direkt hinter dem Eingang zum Quelltempel. Und Sie, Tisiphone, brauche ich als mein Auge und Ohr. Beobachten Sie unsere Feinde. Wenn sie der Pyramide zu nah kommen, warnen Sie mich.
    »Lassen Sie mich zu dem Luftschiff fliegen!«, zischte die grauhäutige Frau. »Ich will nach Jonathan und meinem Mörder suchen.«
    »Das müssen Sie nicht«, widersprach Wellington. »Ihr guter Jonathan wird ganz sicher zu uns kommen. Und wir beide werden ihn Seite an Seite begrüßen.«
    Die selbsternannte Rachegöttin fauchte kurz. »Also gut.«
    »Dann los, Ladies und Gentlemen. Bereiten wir unseren Gästen einen Empfang, den sie nie wieder vergessen werden.«
    Lionida stand am Fenster der

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