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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Brücke und verfolgte gebannt, wie die Wolkenschichten an ihnen vorbeizogen. Von Stein hatte soeben den Befehl zum Sinkflug gegeben und alle Mannschaften auf ihre Gefechtspositionen beordert. Der Angriff hatte begonnen.
    Neben ihr stand Scarcatore, mit grimmiger Miene und seinem kleinen Koffer in der Hand. Mittlerweile war sich die Magieragentin ziemlich sicher, dass sich darin irgendein Artefakt aus den Kellern des Officiums befand, mit dem er die Wahre Quelle zu schließen gedachte.
    »Sollten Sie nicht bereits hinten bei der Bombenluke sein?«, fragte Lionida.
    »Gleich«, sagte Scarcatore. »Ich möchte die Annäherung noch mit ansehen, um mir ein genaueres Bild von der Insel machen zu können. Im Übrigen würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie mich begleiten würden.« Er warf ihr einen kurzen Blick zu. »Ich weiß, dass Sie verärgert über meine Methoden sind und weil ich Ihnen nicht gleich zu Beginn unserer Reise die ganze Wahrheit über mich verraten habe. Aber diesen Ärger müssen Sie jetzt vergessen. Schließlich arbeiten wir auf das gleiche Ziel hin.«
    »Selbstverständlich«, sagte Lionida kühl. »Vielleicht sollten Sie auch Mister Holmes und Mister Brown bitten, mitzukommen. Beide sind talentierte Magier.«
    »Das halte ich für keine gute Idee. Die Abneigung dieser Herren mir gegenüber ist noch deutlich ausgeprägter als die Ihre, Signora. Und sie dienen nicht dem Heiligen Stuhl. Ich kann ihnen nicht trauen.«
    Die Magieragentin zuckte mit den Schultern. »Es ist Ihre Entscheidung.«
    Vor ihren Augen lichtete sich der Dunst, und die Gladius Dei brach aus der Wolkendecke hervor. Sturmböen drückten gegen die Gondel, und Regenwasser, das von der Traggashülle hinunterlief, strömte seitwärts an den Fenstern vorbei.
    Direkt vor ihnen lag die Insel der Wahren Quelle, ein zerklüftetes Eiland, auf dem die Ruinen einer uralten Stadt zu sehen waren. In der Mitte der Insel erhob sich eine mächtige Pyramide, und Lionida wäre jede Wette eingegangen, dass darunter die Wahre Quelle der Magie lag. Doch aus der Spitze des stufenförmigen Bauwerks schoss keine Magiesäule empor. Stattdessen ragte dort ein eigentümliches Gebäude auf, das von einer metallenen Kuppel gekrönt wurde.
    Von Stein gesellte sich zu ihnen und runzelte die Stirn. »Was ist denn das? Haben die ein Haus über der Wahren Quelle der Magie errichtet?«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als an der Kuppel zwei mächtige Schutzläden zur Seite fuhren und eine Öffnung dahinter enthüllten. Irgendetwas schob sich aus der Öffnung hervor. Es handelte sich um ein langes graues Rohr mit einem Durchmesser von sicher vier Metern.
    »Heilige Mutter Gottes!«, entfuhr es dem deutschen Offizier. »Das ist kein Haus. Das ist eine Kanone!«
    Ein Gefangener , meldeten sich die Quellhüter in Wellingtons Kopf zu Wort, und als dieser sich umdrehte, sah er einen schmächtigen Mann in schmutziger Weste und mit einer Nickelbrille auf der Nase, der ohnmächtig zwischen den beiden die Treppe hinaufsteigenden Fischwesen hing.
    »Ah, die Munition ist eingetroffen«, sagte der Erste Lordmagier zufrieden. »Übergeben Sie ihn mir.« Er hob die rechte Hand und ließ den Mann aus den Armen der Quellhüter zu sich herüberschweben. »Keine Sorge, mein Freund. Es dient alles einem höheren Zweck«, beschwichtigte er den Magier, der ihn gar nicht hören konnte. Beinahe fürsorglich nahm er ihm die Nickelbrille von der Nase und ließ sie zu einem der Fischmenschen schweben, dann hob er ihn hoch in die Luft. Eine in die Seite der Rohrkonstruktion eingelassene Luke öffnete sich wie von selbst, und der ohnmächtige Mann schwebte hindurch. Wellington glitt in die Wahrsicht hinüber, um ihn mit einigen Fesselfäden im Inneren des Rohres an Armen und Beinen festzubinden. Danach zog er sich wieder zurück und schloss die Luke.
    »Gleich haben wir sie«, verkündete Gunn.
    »Unmöglich«, rief Scarcatore. »Keine Kanone der Welt hat ein Kaliber von vier Metern.«
    »Um was immer es sich handelt, es wird gerade direkt auf uns gerichtet«, warf Lionida ein, die sah, dass sich nicht nur das Rohr hob, sondern dass sich die ganze Metallkuppel langsam nach links drehte. Irgendetwas befand sich im Inneren des Rohrs, aber Lionida konnte es nicht genau erkennen.
    Die Augen des Inquisitors weiteten sich. »Weichen Sie aus, von Stein!«, schrie er.
    »Wie sollen wir ausweichen?«, erwiderte dieser erregt. »Das ist ein Luftschiff, kein Lenkdrache.«
    »Dann schalten Sie die Waffe

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