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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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gigantischen Ölteppich gleich auf den Wellen auszubreiten. Versuchen wir es mit einem Trick, entschied Lionida und tauchte in die zweite Sphäre ein. Angestrengt starrte sie auf den Ozean zu ihren Füßen. Wenn die Insel hier irgendwo war, musste es dort Leben geben – und wenn es auch nur dieses magisch erwachte Tauchboot war, von dem Potts und Holmes ihr erzählt hatte.
    Dort! , durchfuhr es sie, als ihre geistigen Spürfäden die bläuliche Wolke eines großen Bewusstseins streiften. Da ist es.
    »Herr Hauptmann, da ist etwas«, rief Fähnrich Buitoni just in diesem Augenblick. Er verrichtete seinen Dienst am Steuer des Luftschiffes und hatte dabei immer wieder durch ein kleines Fernrohr geblickt, das er aus einer Gürteltasche hervorgeholt hatte.
    Lionida fiel in die Normalsicht zurück und sah, dass der Fähnrich ins Zwielicht hinausdeutete. »Auf zwei Uhr, Entfernung ungefähr zehn Meilen, befindet sich ein dunkler Fleck im Meer. Das könnte Land sein.«
    »Tatsächlich, jetzt sehe ich es auch«, bestätigte von Stein. »Das muss unser Ziel sein.«
    »Sie werden recht haben«, sagte Scarcatore. »Aber wo ist das Licht der Quelle? Es müsste wie die Fontäne eines gewaltigen Springbrunnens mehrere Kilometer in die Höhe schießen.«
    »Wir werden schon noch herausfinden, wo sie die Quelle versteckt haben«, brummte von Stein. »Signore Buitoni, steuern Sie uns hinauf in die Wolken. Jetzt, da wir wissen, wo unser Feind steckt, sollten wir uns außer Sicht begeben. Kaplan Tremore, bitte tarnen Sie das Schiff – sicher ist sicher.«
    »Wird eine derart umfangreiche Fadenmanipulation nicht möglichen Magispectoren auffallen, die auf der Insel Ausschau halten?«, gab Lionida zu bedenken.
    Von Stein strich sich über den Bart. »Hm. Was meinen Sie, Signore Scarcatore?«
    »Ich bezweifle, dass die Tarnung unsere Lage verbessert, denn es wird sicher Wachen dort unten geben. Die Gefahr einer Entdeckung während des Tarnvorgangs erachte ich zwar auch als gering, aber sie besteht natürlich.«
    »Nun gut, Kaplan Tremore, Befehl aufgehoben.« Während die Gladius Dei im dichten Grau der Wolken verschwand, wandte sich von Stein an Scarcatore. »Jetzt sind Sie gefragt. Wie soll unser weiteres Vorgehen aussehen?«
    »Ganz einfach: Fliegen Sie uns so nah wie möglich an die Wahre Quelle heran. Bringen Sie jeden Widerstand mit sämtlicher Waffengewalt, die Sie für nötig erachten, zum Schweigen. Anschließend lassen Sie mich zur Quellöffnung hinunter. Ich werde die Quelle dann schließen.«
    Von Stein brummte bestätigend. »Schnelligkeit wird unser stärkster Verbündeter sein. Wir stoßen direkt aus den Wolken auf die Insel hinab, legen einen Bombenteppich zwischen uns und unser Ziel, während die Geschützmannschaften mögliche Feinde ins Visier nehmen, und fliegen dann schnurstracks auf die Quelle zu. Ein einfacher, gradliniger Plan. So gefällt mir das!«
    »Wie beabsichtigen Sie sich gegen Wellington zu schützen?«, wollte Lionida wissen. »Man sagt, dass er sehr stark ist.«
    »Fadenangriffe können der Gladius Dei nichts anhaben, selbst wenn sie von einem machtvollen Magieanwender stammen«, behauptete von Stein.
    »Und schließlich bin ich auch noch da«, fügte Scarcatore hinzu. »Sollte der Lordmagier uns Ärger bereiten wollen, werde ich mich seiner persönlich annehmen.«
    Na, darauf bin ich aber gespannt , dachte Lionida.
    »Mein Lord, Sie kommen«, meldete Miss Hollingworth atemlos. Zusammen mit zwei anderen hatte die junge Magispectorin seit Tagesanbruch auf der Aussichtsplattform des Quelltempels gestanden und den Horizont nach den Angreifern abgesucht, deren Nahen Tisiphone am gestrigen Abend prophezeit hatte.
    »Was ist es?«, fragte Wellington, der sein Hauptquartier gemeinsam mit allen anderen Magiern in einen Anbau des Tempels verlegt hatte, den er am frühen Morgen nach einigen Stunden erholsamen Schlafes erschaffen hatte. »Ein Schiff?«
    »Nein, eine Art Ballon, aber viel größer und eigenartig länglich«, erwiderte die junge Frau.
    »Umso besser«, sagte Wellington und rieb sich die Hände. Ein fliegendes Schiff, das brennend im Sturmwind schwebt, hatte Tisiphone gesagt. Es hatte den Anschein, als wäre zumindest dieser Teil ihrer Vision im Begriff, Wirklichkeit zu werden. »Von wo kommen sie?«
    »Von Nordnordost.« Wellington hatte den Magispectoren aufgetragen, die genaue Annäherungsrichtung festzuhalten.
    »Wie weit sind sie entfernt?«
    »Ungefähr zehn Meilen.«
    Dann blieben noch ein

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